Liebe Leser!
In Österreich wird auf politischer Ebene viel über die Zweiklassenmedizin geredet, wie empfinden Sie es als Patient? Glauben Sie das ärmere Menschen schlechter oder weniger behandelt werden als Wohlhabendere?
Ich persönlich empfinde eine Zweiklassenmedizin in Österreich, auch bin ich der Meinung, dass Wohlhabenden mehr Türen/Wege in der Medizin geöffnet werden, ob das immer was mit einer besseren Behandlung zu tun hat, ist meiner Meinung nach ein anderes Thema.
Aus der Sicht der [B]Behandlungsqualität[/B] zwischen Armen und Reichen ist die Durchmischung meiner Meinung nach, noch sehr ausgewogen.
Um hier auch meinen Senf dazuzugeben:
Ja es gibt in gewissen Bereichen ganz klar eine 2 Klassen Medizin.
Nehmen wir mal nur als Beispiel die Zahnmedizin her.
Während der Reiche alle 32 Zähne mit einzelnen Implantaten leisten könnte kann der Durchschnittsverdiener, wenn er Glück hat sich 2 Einzelimplantate leisten, wenn er lange spart dann auch mehr.
Bis er sich die leisten kann, kann er eine Prothese tragen, manchmal sitzen die schlecht manchmal halten Sie nicht richtig und selbst für die muss er schon fast um die 1000€ zahlen. Dafür muss er schon sparen.
Der Reiche kann sich da um einiges mehr leisten.
Auch der Komfort in einen Spital ist für den reichen sicher einfacher, wobei mir persönlich der Komfort weniger wichtiger ist als die Hygiene, in einen Spital will ich einfach vom Boden Spinat essen können, weil jeder eingeschleppte Keim für einen Immunabwehrschwachen Menschen jeder Keim lebensgefährlich sein könnte.
Oder das Thema Endontologe — welcher Durchschnittsverdiener kann sich eine Wurzelbehandlung um 1000€ leisten wenn er 3 Zähne zum Wurzelbehandeln hätte und wenns schief geht noch einmal ein paar hunderter und wenn man halt pech hat ist halt einmal alles weg.
Zumal der Zahn mit Glück auch nach einer Zahnwurzelbehandlung vom “Durchschnittszahnarzt” lange Zeit erhalten werden kann.
Meiner Meinung nach sollten auch Kassenärzte die Wurzeln behandeln zumindestens eine Lupe benützen. Natürlich sollte diese Lupe auch die Kasse zur Verfügung stellen.
Im allgemeinen stehen wir mit Zahnzuschüssen von der KK noch im Mittelalter und das ist etwas ärgerlich.
Weil wenn ich ehrlich bin, ich bezahle Sozialversicherung und geh nicht so oft zum Arzt, momentan öfters zum Zahnarzt ;).
LG Mulder
hi,
mir macht der gedanke einer zweiklassenmedizin weniger angst, als das oft nicht vorhandene können der ärzte.wenn ich daran denke wie oft ich diese erfahrung in meinem leben schon gemacht habe, wird mir kotzübel und mir graut vor jedem arztbesuch, da ich keine großen erwartungen mehr an sie habe. fehler können passieren ja……..aber es macht mich extrem wütend, wie ärzte mit ihren patienten umgehen.
leider musste ich dieses jahr wieder ins akh zu einer op.
da ich aus einer sicheren quelle erfahren habe, was manche anästhesisten während ihrer eigentlichen aufgabe der überwachung des patienten, so treiben.
sie surfen im internet……………..gott sei dank wurde ihnen in der zwischenzeit der zugriff auf seiten verwehrt, die sich nicht mit wissenschaftlichen themen beschäftigen
ich habe den diensthabenden anästhesisten, damit konfrontiert, daraufhin wurde der chef hinzugezogen.
je mehr ich an erfahrungen sammle, desto grösser wird mein mißtrauen.
Liebe Traude!
Wie ich das meine werde ich am einfachsten mit einem Beispiel erklären:
Während meiner Ausbildungszeit war ich ein halbes Jahr in Tulln auf der allgemeinen Chirurgie, dort arbeitet(e) Dr. Grössl!
Ein super Chirurg, nach seiner 3000 Kreuzbandplastik hat er aufgehört zu zählen … das war vor 8 Jahren. Er ist spezialisiert auf Knie und andere Sportverletzungen … er lebt das auch mit seinen 55 hat er einen Six-Pack, da würden manche 20 jährige neidisch werden. Das ist auch sein Problem, vor lauter Sport macht er kaum “Marketing” für sich, was zählt ist der Patient und seine Freizeit. Ein sehr beeindruckender Mann …
In der Zeit in der ich dort war kamen immer wieder Knie Koryphäen von überall her um bei ihm zu lernen. Nach ein paar Operationen fuhren dann diese „Koryphäen“ nach Hause und machten ihr Wissen (meistens) in der Stadt zu Geld – häufig nach nur 4-5 Operationen …
Woher wissen Sie nun das der Vorstand einer Abteilung, oder der vermeintliche „Experte“ wirklich gut ist – anhand des Preises? Leider ist das nicht immer so, ich selbst kenne einige Chefs von diversen Abteilungen die ihr Gebiet nicht operieren können … da sollte die Politik entgegensteuern … wird vielleicht mal kommen, jetzt aber heißt das für Sie Geld, Titel, Namen muss nicht immer gleich Qualität heißen ….
So habe ich das gemeint …
[QUOTE=Belsky;2912]
Ich persönlich empfinde eine Zweiklassenmedizin in Österreich, auch bin ich der Meinung, dass Wohlhabenden mehr Türen/Wege in der Medizin geöffnet werden, [B]ob das immer was mit einer besseren Behandlung zu tun hat, ist meiner Meinung nach ein anderes Thema.
[/B]
auch ich empfinde und spüre es ja auch aktuell eine 2klassenMedi……und aufgrund der öffnung aller türen und wege denke ich dass grundsätzlich schon die “bessere Behandlung”gewährleistet ist.
als privatzahler erfährt man schon alleine die bemühung um einen selbst(bzw.der euronen?!)bei der terminvereinbarung -tja und die wirklich wirksamen behandlungsformen sind meist kostenintensiv-kk zahlen nicht-1.klasse kann-2.klasse muss halt dann die kassenvariante wählen…da schließt sich dann der kreis:(
In Österreich wird auf politischer Ebene viel über die Zweiklassenmedizin geredet, wie empfinden Sie es als Patient? Glauben Sie das ärmere Menschen schlechter oder weniger behandelt werden als Wohlhabendere?
solange ich als “nicht-privat-patient” eine ausreichende und zufriedenstellende behandlung bekomme, stört es mich wenig wenn privatpatienten noch eine spur besser behandelt werden wenn sich diese das leisten können! 🙂