Kariesversiegelung bedeutet das versiegeln von Initialkaries.

Bei Initialkaries muss nicht gebohrt werden, es reicht eine so genannte Kariesversiegelung um die Erkrankung zum Stillstand zu bringen – mehr dazu im Video Initialkaries. Sie sehen nun eine so genannte Kariesversiegelung, auch Kariesinfiltration genannt. Ziel der Kariesversiegelung ist es, die Bakterien durch einen Lack von den Nährstoffen aus Ihrer Mundhöhle (von Speise- und Speichelresten) abzuschneiden, denn dann sterben die Bakterien ab und Karies kommt zum Stillstand – auch ohne bohren!
Zuerst werden dem Patienten sogenannte Separiergummis angelegt, dies geschieht schmerzfrei mit einer speziellen Separierzange. Durch die Gummiringe werden die Zähne in den nächsten ein bis zwei Tagen ein wenig auseinander gedrückt.
Nach zwei Tagen werden die Gummiringe entfernt und ein Kofferdamm wird angelegt. Dank der Separiergummis kommt der Behandler leichter in Ihre Zahnzwischenräume. So kann er nun mit wenig Aufwand und einem Polierstreifen Zahnbelag und groben Schmutz zwischen den Zähnen entfernen.
Danach wird mit dem blauen Ätzgel Zahnschmelz an geätzt, dadurch sterben zu einem Bakterien ab, zum anderen erfolgt nochmals eine Reinigung. Weiters kann später der Versiegelungslack tiefer in den aufgerauten Zahnschmelz eindringen und dichtet dadurch besser ab. Nach gründlicher Trocknung und Reinigung wird der Versiegelungslack aufgetragen, damit die Zähne nicht miteinander verklebt werden, wird ein Kunststoffstreifen – eine sogenannte Matrize eingelegt.
Nach dem Aushärten wird die Matrize entfernt und Fluoridgel aufgetragen, engmaschige Untersuchungen sollten Folgen – die Kariesbakterien sind nun „versiegelt“, die Karies kommt wenn Sie gut putzen und fortan Plaque gründlich entfernen zum Stillstand – so bleibt Ihnen bohren erspart!

Alternativen zu Kariesversiegelung wäre eine Füllungstherapie mit den bekannten Füllungsmaterialen, wie z.B. Amalgam, Zemente, Glasionomerzemente usw. Diese Werkstoffe sind aber nicht so langlebig und müssen deshalb alle paar Jahre gewechselt werden – dabei kommt es immer zu einem Verlust von gesunder Zahnsubstanz – Wurzelbehandlungen sind nach Jahren die Folge. Deshalb sollte bei jungen Menschen und entsprechender Verhaltensänderung betreffend der Putztechnik, auf hochwertige Materialien zurückgegriffen werden – zwar ist dies Initial mit höheren Kosten verbunden, unter dem Strich sparen Sie sich aber Geld, Leid und Zeit.

Die Risiken der Kariesversiegelung sind bei einem erfahrenen Zahnarzt vernachlässigbar klein, trotzdem kann es natürlich in Einzelfällen zu Komplikationen kommen, die dann eventuell weitere Maßnahmen erforderlich machen. Bei jeder weiteren erforderlichen Maßnahme kann es wiederum zum Auftreten von Komplikationen kommen, die dann im Verlauf bis hin zum Zahnverlust führen können. Hier werden nur die speziellen Komplikationen der Kariesversiegelung besprochen, diese wären z.B.:

  • Verletzung umgebender Strukturen wie Zunge, Wange, Nerven, Blutgefäße, Nachbarzähnen und Nachbarwurzeln mit den jeweiligen Folgen
  • empfindliche Zahnhälse
  • undichte Versiegelung – ein fortschreiten der Karies wäre die Folge
  • zu große Kariesläsion – ein fortschreiten der Karies wäre die Folge