Zahntumor ist ein umgangssprachlicher Begriff für odontogene Tumore. Odontogene Tumore sind Tumore, die sich aus Zellen der Zahnentwicklung herleiten. Jene Zellen, die also unsere Zähne bilden, können auch Tumore verursachen. Zum Glück sind solche Tumore meistens gutartig, selten findet man bösartige Tumore, zu den gutartigen zählen z.B. die

  • Odontome
  • Zementoblastom
  • ameloblastische Fibrom

Odontome wachsen meist nur während der Zahnentwicklung und können aus Schmelz, Dentin und Zement bestehen – wie ein richtiger Zahn. Sehr dem Zahn ähnliche Odontome bezeichnet man auch als „komplexe Odontome“, den Rest als „Verbund Odontome“ Das ameloblastische Odontom ist von den klassischen Odontomen abzugrenzen, den dieses neigt häufig zu Rezidiven.

Zementoblastome sind ebenfalls gutartige Tumore, histologisch fällt der schichtweise Aufbau von Zementmassen auf, die Zahnwurzeln sind häufig anresorbiert und der Parodontalspalt aufgebraucht.

Das ameloblastische Fibrom tritt vor allem bei Patienten zwischen 10 und 20 LJ auf. Bevorzugter Bildungsort ist der Unterkiefer Seitzahnbereich.

Myxome sind schnellwachsende Tumore des Knochens, die fast nur im Kiefer vorkommen, häufig neigen diese Tumore nach erfolgter Therapie zu Rezidiven, auch kann es zur Umwandlung in ein Myxosarkom kommen, einen bösartigen Tumor. Deshalb zählt dieser Tumor zu den halb bösartigen Tumoren.

Auch das Ameloblastom ist ein halb bösartiger Tumor – der Mediziner spricht von semimaligne. Zwar neigt das Ameloblastom nicht zur Metastisierung, jedoch kommt es häufig zu lokalen Rezidiven. Das Ameloblastom tritt gehäuft im 3 und 4 Lebensjahrzehnt und dann vorwiegend im Seitzahnbereich des Unterkiefers auf.

Odontogene Karzinome, also bösartige Zahn Tumore sind selten unter den Karzinomen. Das häufigste Karzinom im Kieferbereich ist das sogenannte Plattenepithelkarzinom. Dieses entwickelt sich nicht aus Zellen der Zahnanlage, sondern aus Zellen der Schleimhaut, den sogenannten Epithelzellen.

All diese genannten Veränderungen werden in der Regel chirurgisch entfernt und histologisch analysiert. Je nach Tumorart muss ein größerer oder kleinerer Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe gewählt werden. Manchmal ist es notwendig, dass der Kiefer, nach der Tumorentfernung stabilisiert werden muss – mit Metall Platten, der Mediziner spricht von Osteosynthese.

Wichtig für Sie ist eine frühzeitige Erkennung und somit ein frühzeitiges handeln! Frühsymptome von Zahntumoren, egal ob gut- oder bösartig, ist Zahnwanderung. Wenn Sie also das Gefühl haben Ihre Zähne passen nicht mehr aufeinander, dann sollten Sie, wenn diese Missempfindung nicht nach zwei bis drei Tagen vergeht, Ihren Zahnarzt aufsuchen. Ein normales Panoramaröntgen kann viel Aufschluss geben, mehr zu diesem Thema finden Sie auch im Video „Panoramaröntgen“!
Ebenso sind Schleimhautänderungen zu verfolgen, jede Schleimhautveränderung, die nach einer Woche nicht von alleine abheilt sollte von einem Arzt angesehen werden. Sollten Sie Prothesenträger sein, dann nehmen Sie die Prothese aus dem Mund, vergeht die Schleimhautwunde, dann handelt es sich vermutlich um eine Druckstelle – mehr dazu im gleichnamigen Video!

Vergeht die Wunde trotz Prothesenkarenz nicht, dann sollte ein Arzt sich die Wunde ansehen. Scheuen Sie nicht davor mehrere Ärzte zu konsultieren, nicht jeder Arzt hat Zahntumore gesehen und eine Fehlinterpretation kann die Folge sein! Metastasen setzen Zahntumore selten, da die meisten ja gutartig sind, trotzdem müssen Sie entfernt werden, da sie lokale Probleme durch ihr expansives Wachstum verursachen.

Diese Auflistung von Tumoren im Kieferbereich ist nicht vollständig, jede Tumoroperation muss individuell besprochen und geplant werden, da sich jede Tumor OP unterscheidet. Wichtig ist für Sie, sich ein Zentrum zu suchen, in dem regelmäßig Tumoroperationen durchgeführt werden und Sie so von einem multidisziplinären Team betreut werden.