Sehr geehrter Herr Doktor,
nachdem ich mir vor über einem halben Jahr die Brücke im OK rechts erneuern habe lassen, ist nach ca. 5 Monaten ein verschiebbarer harter „Knoten“ über dem 4er in der Falte Übergang Kiefer-Wange gewachsen, der immer größer geworden ist, selbst aber keine Schmerzen verursacht hat. Dieser Knoten ist Richtung Wange gewandert und war schon von außen stark sichtbar, weshalb ich von meiner Zahnärztin ins AKH zur Abklärung überwiesen wurde. Man teilte mir mit, dass diese Symptomatik sehr ungewöhnlich für einen Zahn sei, riet aber zu einer Wurzelbehandlung des 4ers und Einnahme von Antibiotika. Aufgrund dessen wurde der 4er durch die Brücke hindurch wurzelbehandelt und ich habe parallel dazu Antibiotika eingenommen. Es stellte sich heraus, dass der 4er tatsächlich sehr stark entzündet war. Mittlerweile ist der Knoten bis auf ein kleines „Knötchen“ geschrumpft, aber immer noch nicht ganz weg. Anfang Jänner habe ich deshalb noch einen CT-Termin.
Nun wurde durch die Wurzelbehandlung die Brücke sehr stark beschädigt und ist komplett heraus gebrochen. Dabei stellte sich heraus, dass der andere Pfeilerzahn (7er) sehr stark beschädigt und laut meiner Zahnärztin nicht mehr erhaltungswürdig ist. Sie plädierte dafür, 4er und 7er gleich zu reißen und statt dessen Implantate zu setzen. Ich konnte diese Entscheidung nicht so schnell fällen und habe mir die Brücke nochmals notdürftig zementieren lassen.
2 Gründe halten mich davon ab, Implantate setzen zu lassen: zum Ersten der immer noch vorhandene Knoten und die Tatsache, dass nicht geklärt ist, woher er kommt, auch wenn der Zahn als Ursache sehr wahrscheinlich ist; sowie der Umstand, keine Zähne mehr im Ok rechts zu haben und dass ich in der Einheilphase eine prothetische Versorgung mit Gaumenplatte tragen müsste. Allein schon die Vorstellung daran ist schrecklich für mich. Ich würde die Zähne gerne noch erhalten und nochmals eine Brücke anfertigen lassen (eventuell mit Stiftzahn), auch wenn es im Ergebnis mehr (Kosten-) Aufwand erfordert, als sie zu reißen.
Deshalb möchte ich noch andere Meinungen einholen und ihre Einschätzung dazu hören. Damit sie sich ein besseres Bild machen können, übermittle ich ihnen ein aktuelles Röntgen (allerdings noch vor der WB) von meinem OK.
Vorab vielen herzlichen Dank für Mühe und ein gutes neues Jahr,
wanttokeeponsmiling
Sehr lieber wanttokeeponsmiling!
Die Entstehungsgeschichte Ihrer Probleme wirkt relativ einfach. Entweder kam es durch den Zahnbeschlief zu einem Zahnnervschaden des Zahnes 14, und/oder aber die undichte Brücke war am Zahnnervschaden schuld. Auf dem Röntgenbild wirkt die Brücke undicht (wobei die Qualität schlecht ist). In der Kieferhöhle zeigen sich Verschattungen, die vermutlich durch das faulenden Zahnnervengewebe verursacht werden. Man spricht von einer Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis), daraufhin entwickelte sich ein submuköses Infiltrat, oder ein Abszess, oder ein reaktiver Lymphknoten – das ist nun Ihre Schwellung. Ich würde nun den 14 und den 17er gründlich Wurzel behandeln lassen (mehr dazu im Video Wurzelbehandlung von einem Endodontologen), dann beide Zähne mit Stiften versorgen lassen und schließlich eine neue Brücke anfertigen. Alternativ könnte man auch einen Knochenaufbau und eine Implantation angehen. Sie sehen also an ihren Beschwerden ist nichts mystisches, sondern ärztliches Versagen.