guten tag herr doktor!
würde mich interessieren, ab welchem alter man mit den kindern zur kindermundyhgiene gehen soll? einige bei uns im kindergarten machen das schon bei den milchzähnen. ist das übertrieben oder bringt das was? machen sie das auch bei ihnen in der ordination? wie sind da die erfahrungen, machen die kinder da mit? also halten die so lange den mund offen?
die besten kindergartenfreunde meiner kinder haben keine zähne mehr, also vorne nichts, manche haben noch ein paar schwarze stifte rausstehen… rein interessenshalber, ich habe mal gehört, karies ist ansteckend. nun ich würde das nur gerne wissen, angenommen, die kinder beissen beim selben apfel ab oder na wie das eben so ist bei den kindern… spucke ist ja schnell mal ausgetauscht 🙂 … kann das ansteckend sein oder wenn wir brav putzen passiert dann gar nichts. meine kinder dürfen sich ihre freunde ja auch selber aussuchen, ganz egal wie deren zähne aussehen, nur ich würde einfach gerne wissen ob wir da irgendwie besser aufpassen können. und glauben sie, die “zahnlosen” kinder haben schmerzen? die wirken nämlich recht fröhlich 🙂 und haben die überhaupt eine chance auf gesunde zweite zähne? 🙁
stimmt es, dass man die zähne erst eine halbe stunde nach dem essen putzen darf?? na das ist doch unmöglich – kinder frühstücken, zähneputzen, kindergarten. ich werd sie doch nicht wegen dem zähneputz-abstand eine halbe stunde früher wecken :confused: geh das ist blödsinn, oder?
ist es immer ein problem wenn ein kind einen milchzahn zu viel hat? muss der dann immer gerissen werden? oder macht das eh keine probleme, der fällt aus wie die anderen und fertig…?
das sind viele fragen, nur wenn ich diese themen bei google eingebe, dann 😮 was man da alles dazu lesen kriegt macht mit angst.
liebe grüße von awa
Sehr liebe Awa77!
bitte ich muss es ja sehr genau wissen aber kriegen die kinder bei ihnen eine kleine überraschung wie beim zahnarzt so üblich? … jaja die kleinen sind ja sehr bestechlich und für die bricht eine welt zusammen, sollten sie leer ausgehen. aber wenn ich bescheid weiß besorg ich einfach selber was.
Ja Kinder bekommen üblicherweise ein Geschenk …
noch ein paar Sätze zur Kinderzahnpflege:
[B][CENTER]Die richtige Zahnpflege beginnt von Anfang an[/CENTER][/B]
Sie wollen Ihrem Kind unnötiges Leid ersparen? Beschäftigen Sie sich kurz, zumindest dieses Flugblatt lang mit Karies und seinen Folgen. Es lohnt sich! Dadurch wissen Sie welche notwendigen Maßnahmen getroffen werden müssen um die Milchzähne zu schützen. Diese müssen immerhin zwölf Jahre gute Dienste leisten und das nicht nur als Kauwerkzeuge. Gesunde Milchzähne sich für die Sprachentwicklung, Kieferwachstum, Koordination der mimischen Muskulatur ebenso bedeutend wie für die Ästhetik und somit für das Selbstwertgefühl Ihres Kindes.
„Mein Kind nascht eigentlich sehr selten Zucker“ denken viele Eltern, allerdings essen wir nur einen kleinen Teil als Zucker an sich, der größte Anteil versteckt sich in fertigen Produkten. Es ist nicht immer leicht, den Zucker in Lebensmittel zu erkennen, da sich die Industrie oft der wissenschaftlichen Namen bedient: Saccharose: Rübenzucker= Haushaltszucker; Glukose: Traubenzucker; Fruktose: Fruchtzucker; Laktose: Milchzucker; Maltose: Malzzucker. Alle Zuckerarten (auch Honig) haben die gleichen negativen Auswirkungen: Sie verursachen Karies, vor allem, wenn Zucker oder zuckerhaltige Lebensmittel häufig zwischendurch gegessen werden. Zucker bildet Beläge, Beläge sind ein Nährboden für Bakterien, Bakterien verursachen Karies, Karies ist eine vermeidbare Zahnerkrankung.
[B]Karies = Zeit + Bakterien + Nährstoffe (Zucker)[/B]
Daraus resultiert folgende Checkliste (ruhig eine Zeit lang aufhängen)
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[*]Erlauben Sie nur zwei Zwischenmahlzeiten pro Tag (Motto: Gegessen wird nur am Tisch, ohne Spielzeug – dies fördert auch eine ausgewogene Esskultur). Der Speichel ist nach einer Mahlzeit in der Lage, den von Säuren angegriffenen Zahnschmelz zu „reparieren“. Das braucht Zeit, durch häufige und vor allem süße Zwischenmahlzeiten wird dieser natürliche Schutz- und Reparaturmechanismus überfordert. Deshalb kein lutschen an Semmeln, Bananen, Zuckerln oder Süßwaren. Bieten Sie lieber zuckerfreie Produkte an (Vollkornbrot, andere Früchte)! Bedenken Sie auch, dass Sie selbst Vorbild sind.
[*]Produkte, die mit „ohne Zucker“ werben, sind oft nicht besser. Sie sind zwar ohne Haushaltszucker, können jedoch durchaus andere Zuckerarten enthalten. Achten Sie deshalb immer auf die Zutatenliste! Zuckeraustauschstoffe wie z.B. Sorbit, Malit Xylit, Isomalt verursachen zwar keine Karies, aber Sie können nur begrenzt eine Alternative für Zucker sein – da sie abführend wirken. Insbesondere Kinder können schon bei geringen Mengen empfindlich reagieren. So kann schon ein Verzehr von 2-3 „zahnschonenden“ Bonbons nacheinander einen Durchfall auslösen.
[*]Beginnen Sie die regelmäßige Zahnreinigung schon beim Durchbruch des ersten Milchzahns mit einer Kinderzahnbürste – ohne Druck und ohne Zahnpasta, die mechanische Reinigung ist am wichtigsten. Nach dem Putzen keine zuckerhaltigen Produkte mehr anbieten (auch Milch nicht). Bringen Sie Ihr Kind rechtzeitig mit in die Zahnarztpraxis, damit es die Atmosphäre kennen lernt, ohne behandelt zu werden.
[*]Verwenden Sie höchstens eine erbsengroße Menge Kinderzahnpasta sobald Ihr Kind ausspucken kann (z.B. Weleda Kinderzahngel). Ohne schäumende Tenside, Süß- und Zuckeraustauschstoffe, synthetische Aroma (Erdbeergeschmack, etc., regt die Kinder nur zum runterschlucken an) sowie Farb- und Konservierungsstoffe. Wenn Sie Fluoridtabletten verwenden vermeiden Sie zusätzlich fluoridhaltige Zahnpasten (Info bei Kinder- oder Zahnarzt).
[*]Ritualisieren Sie das Putzvergnügen im Zuge der Körperhygiene mit einem kleinen Lied oder Vers. Putzen Sie die Zähne Ihres Kindes bis zum zehnten Lebensjahr zweimal am Tag nach, lassen Sie Ihr Kind bei Ihrer eigenen Körperpflege zusehen.
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[B][CENTER]Ihr Kind wird es Ihnen sicher einmal danken![/CENTER][/B]