Mich juckt es schon lange, hier zu schreiben – jetzt kann ich mich nicht mehr zurückhalten …
Zum Thema WBs:
Ich habe mich mit dem Thema intensiv befasst und meine Ausbildung erlaubt es mir auch Wissenschaft selbst zu beurteilen.
Die Argumente, die hier genannt werden, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.
Gründe, warum Wurzelbehandlungen scheitern:
1.) Sie werden schlampig durchgeführt – unter anderem, weil wenig Zeit dafür ist und ich manchen Fällen wohl auch, weil es dem Behandler egal ist, wie gut sie gemacht ist – der Patient kommt ja vor allem dann wieder, wenn sie schlecht gemacht ist. Dann winkt ein Implantat.
2.) Und das ist überhaupt einer der Hauptgründe:
2a) Es wird zu wenig Wert auf chemische Desinfektion gelegt:
Es ist ja toll, daß jetzt auch mit Mikroskop, Kofferdamm und den tollsten mechanischen Instrumenten gearbeitet wird. Und sicher ist es auch nicht unwesentlich, daß ein Wurzelkanal ordentlich aufbereitet wird. Nur die Bakterien interessiert das alles in allem recht wenig.
2b) Es werden zu wenig potente Desinfektionsmittel verwendet, die nicht alle Bakterien abtöten. 20-50% bleiben zurück.
Die Folge ist ganz logisch: Die Bakterien sind weder von irgendeiner Feile noch von einem Mikroskop wirklich beeindruckt. Das ist ja fast so, wie wenn man versuchen würde, sie mit der Fliegenklatsche totzukriegen. Ich meine anzunehmen, daß man Bakterien primär mechanisch auschalten kann … wo würde man das in der Medizin annehmen ?
Was Endontologen also tun, ist in meinen Augen auch nicht der Weisheit letzter Schluß.
Was Sie also unter “guter Endo” verstehen heißt in der Praxis folgendes: Die Bakterien werden auf ein Maß reduziert, sodaß das Immunsystem sie in Schach halten kann. “Gut” ist also ziemlich relativ, wenn sich viele Bakterien im Kanal auch danach weiterhin bester Gesundheit erfreuen. Das ist eine tickende Zeitbombe – natürlich besonders dann, wenn es auch noch schlampig gemacht ist.
Was mir auch nicht einleuchten will ist, daß Sie hier bestimmte Desinfektionsmittel (z.B. Cl-Phenol-Campher-Menthol) als giftig einstufen. No na sind sie giftig, andernfalls hätten sie ja nicht die Potenz Bakterien abzutöten. Das Problem der derzeit verwendeten ist ja eben genau, daß sie zu wenig bakterizid sind, andernfalls wäre es nämlich nicht möglich, daß Bakterien in den Kanälen zurückbleiben (und dafür gibt es fundierte Belege).
Der Bergriff “Gift” ist zudem relativ, denn rein theoretisch kann jeder Stoff ein Gift sein. Es hängt von der Konzentration ab. Eine Konzentration, die für ein Bakterium giftig ist, muß es für den Menschen nicht sein.
Wenn ich die Wahl zwischen 3 Tropfen (z.B. a 5-6 Sitzungen) Desinfektionsmittel habe oder lebenslange Besiedelung mit Bakterien, die auch Toxine haben, dann entscheide ich mich blind für ersteres.
Daß damit die Zähne ausfallen (wie Sie hier ja auch behauptet haben), ist mit Verlaub ein absoluter Schwachsinn – es gibt sogar dokumentierte Fälle, wo CHKM behandelte Zähne auch nach Chemotherapie entzündungsfrei blieben.
Und ganz abgesehen davon: Wie ungiftig ist denn z.B. NaOCl, dem Goldstandard der Endontologen ? Verwendet man z.B. auch in WC-Reinigern.
Und was mir als Naturwissenschaftler hier besonders mißfällt ist, daß sie sich des öfteren auf Wissenschaft berufen. An sich wäre das ja toll, wenn es authentisch wäre und wenn sie da eine Linie durchziehen würden. Sie und viele Ihrer Kollegen bemühen sie aber nur dort, wo es ihnen auf deutsch gesagt in den Kram passt und es mit ihren betriebswirtschaftlichen Interessen unter einen Hut zu bringen ist. Das hat aber nun mit Wissenschaft wieder rein gar nichts zu tun.
Ich kann ja hier nur einige Beispiele nennen, aber Wissenschaft zu bemühen und andererseits mit esoterischen Quacksalbern zu kooperieren, die nicht mal wissen, wie man Wissenschaft buchstabiert ist z.B. ein Widerspruch in sich selbst (von den ganzheitlichen ZA-Quacksalbern will ich erst gar nicht sprechen – was da an unwissenschafllichen Unsinn verzapft wird, ist unfassbar – alles nur um die Leute zu psychologisieren und abkassieren)
Bakterielle Infektionen behandelt man in der Zahnmedizin seit Jahrzehnten mit dem Bohrer, mit der Zahnbürste u.ä. – was die Bakterien bis heute mit einem müden Lächeln quittieren. Die Zahngesundheit hat sich nicht wesentlich verändert. Das einzige, was wohl ein bißchen etwas gebracht hat, war der Einsatz von Fluoriden, die aber auch keine ursächliche Lösung sind.
Ein interessanter Punkt ist ja auch die Zahnarztangst. M.M. nach ein völlig normaler Streß, denn den Menschen, der sich streßfrei mit Baumarkt-ähnlichen Instrumenten im Mund herumfummeln läßt, gibt es in meinen Augen nicht. Was passiert aber ? Schaaren von Menschen werden psychologisiert und ihnen wird mehr oder weniger ein Dachschaden unterstellt. Obwohl sie völlig normal sind. Sie haben nur ein Gespür dafür, daß das, was mit ihnen passiert, nicht normal ist.
Zahnarztpraxen arbeiten mit Psychologen zusammen, die diese Leute dazu bringen sollen, das streßfrei über sich ergehen zu lassen. Obwohl es für 97% der psychologischen Methodik nicht einmal den Flugzettel eines Wirkungsnachweises gibt. Wenigstens in Deutschland hat ein wissenschaftlicher Beirat schon festgestellt, daß es keine Studie gibt, die z.B. belegt, daß Hynpnose bei Angst wirkt. Trotzdem werden die Leute damit überrollt. Daß Menschen geistig und körperlich nur begrenzt belastbar sind, davon will in der (Leistungs)gesellschaft dagegen niemand etwas wissen. Der Rubel muß rollen und die Leute brav funktionieren – und genau nach dem richten sich auch die therapeutischen Angebote (Extremfall z.B. “So kommen Sie in 14 Tagen aus dem Burn Out”).
Mit dem Bohrer gegen eine bakteriele Infektion vorzugehen und das seit Jahrzehnten nicht zu hinterfragen und gleichzeitig Alternativen (z.B. Xylit) zu schubladisieren – das nenne ich unwissenschaftlich zum Quadrat. Denn Wissenschaft besteht in erster Linie nicht darin, Dogmen aufzustellen und sie bis in alle Ewigkeit zu verteidigen, sondern Dinge ständig zu hinterfragen – unabhängig von wirtschaftlichen Interessen. Andernfalls sehe ich nämlich keinen wesentlichen Unterschied mehr zu einer Religion.
Übrigens war ich seit meinem 18ten Lebensjahr 20 Jahre lang bei keinem Zahnarzt. In gewisser Weise war das ein Glück, denn hätte ich jedes Jahr wie mit 18 7-8 Füllungen verpasst bekommen, dann hätte ich heute wohl kaum noch einen eigenen Zahn. So habe ich jetzt nur ein bißchen Karies und 2 Zähne, die nachweislich von Zahnärzten systematisch verpfuscht wurden (und zwar angefangen von der Erstfüllung, bis hin zur WB, bis hin zum Endontologen).
Also nehmen Sie das nicht persönlich, es sollte in erster Linie eine fachliche Kritik bzw. Anregung sein. Obwohl ich ja die Hoffnung schon aufgegeben habe, daß es einen Zahnarzt gibt, der bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen.
Ich bin mir auch sicher: Man kann Patienten eine Zeit lang wie kleine Kinder behandeln – aber irgendwann werden die auch mal größer. Und wenn sie dann groß sind, rächt es sich, wenn man sie wie *****en behandelt hat.
Und was mich persönlich betrifft: Mich sieht eine Zahnarztpraxis ganz sicher solange nicht mehr von innen, solange der betreffende Zahnarzt nicht dazu bereit ist, zu hinterfragen bzw. mir ungefragt alle möglichen Dinge aufschwatzt, von denen vieles nicht die geringste wissenschaftliche Grundlage hat.
LG,
Winston
[QUOTE=Belsky;8322]
Sehr lieber Winston!
Ich will nichts 10X erklären, Sie schrieben etwas über den Sinn oder Unsinn der mechanischen Aufarbeitung … aus Ihrem Geschriebenen schloss ich, dass Sie falsch liegen, vielleicht interpretiere ich Ihr geschriebenes ja auch falsch – der Leser wird sich selber seine Meinung bilden – und so stellte ich Ihre Behauptung richtig …
Ja, Sie interpretieren generell zuviel.
Klingt teilweise schon wie von einem Psychoanalytiker 😀 .
[QUOTE=Belsky;8322]
Hätten Sie Pharmazie studiert, dann wüßten Sie, das fast alle aromatischen Verbindungen für den Menschen kanzerogene Wirkung haben und deshalb nicht mehr eingesetzt werden sollten, deshalb ist CHKM ein NO GO …
Wieder eine völlig undifferenzierte Aussage.
Was aromatische Verbindungen im allgemeinen sind und was eine Substanz im speziellen ist, sind 2 verschiedene Paar Schuhe.
Die Aminosäure Phenylalanin ist auch eine aromatische Verbindung. Ist Sie deshalb kanzerogen, weil sie eine aromatische Verbindung ist ?
Diese Schlußfolgerung (“weil es eine aromatische Verbindung ist, ist es kanzerogen”) ist in dieser undifferenzierten Form unzulässig.
Und wissen Sie was Benzo-isoindol-4,9-dione sind ? Erstens verdammt aromatisch und zweitens anti[B][/B]kanzerogen.
Dafür daß Chlorphenol-Kampfer-Menthol kanzerogen ist, gibt es keine fundierte Datenlage.
Wenn Sie fundierte Daten dafür haben, daß es so ist, dann wäre ich ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir diese zur Verfügung stellen könnten. Ich bin mir nicht zu gut, zu akzeptieren, daß Sie recht haben. Was mich allerdings nervt, sind nebulös aneinander gereihte Behauptungen, denen kein fundierter Beleg zugrunde liegt.
[QUOTE=Belsky;8322]
CHKM ist nicht erst vom Kollegen erfunden/entdeckt worden … früher hatte man keine besseren Desinfektionsmittel, heute schon …
Der Kollege behauptet auch nicht, daß er das erfunden hätte. Hier geht es auch nicht darum, wer recht hat, sondern ob etwas sinnvoll sein könnte oder nicht.
Die Frage, die sich mir hier stellt: Wieso wurde es überhaupt verbannt ? Zur Kanzerogenität ist jedenfalls nichts auffindbar.
Das eine Substanz alt ist, ist wieder eine unzulässige Argumentation (“es ist alt, deshalb muß es schlecht sein”)
Es gibt auch uralte Antihistaminika, die Patienten weit besser helfen als moderne. Wenn die alten dann vom Markt verschwinden, würden Sie sich wundern, wieviele Leute es gibt, die bestätigen, daß Ihnen nur diese geholfen haben und die modernen trotz mancher Vorteile hinsichtlich der typischen NWs wirkungslos sind.
Ähnlich bei COX2-Hemmern die zu Beginn in den Himmel gelobt wurden, ehe sich in Langzeitstudien cardiovaskuläre Komplikationen herausstellten.
[QUOTE=Belsky;8322]
Die Medizin zeigt eine Entwicklung, weg von “jeder kocht sein eigenes Süppchen” hin zur Evidenz basierten hin … Leitlinien und fundierte Daten sind wichtig, nur so kommt man zu guten Daten. Sich dann an diese Linien halten ist meiner Meinung nach nicht dumm, sondern verantwortungsbewusster Umgang …
Sich an wissenschaftliche Maßstäbe zu halten, ist schon richtig. Und Leitlinien sind auch wichtig, überhaupt keine Frage.
Nur: Sie sind nicht bis in alle Ewigkeiten das Evangelium und es ist nicht verboten sie zu hinterfragen. Weil andernfalls würde Wissenschaft nämlich Stillstand bedeuten.
Was ich nicht von Ihnen verlange: Daß Sie hergehen, das von mir gesagte unhinterfragt übernehmen und morgen anfangen danach zu arbeiten.
Was ich aber als Patient wünschen würde: Daß Sie sich inhaltlich damit auseinandersetzen. Und das tun Sie nicht. Und das ist in diesem Rahmen hier auch gar nicht möglich, weil Sie sich Zeit dafür nehmen müßten, um das fundiert zu beurteilen. Und das ist in 20 Minuten Schreiben nicht möglich.
Was mich richtig stört: Daß Sie es aus purem Prinzip ablehnen, ohne sich 2 Minuten damit auseinanderzusetzen.
Aber ich akzeptiere das – kein Problem.
[QUOTE=Belsky;8322]
Sorry, wieder ein Unsinn den Sie schreiben, soll ich es nun stehen lassen oder kommentieren? Ich mache mir gern die Arbeit und kommentiere … glaube aber wie gesagt immer weniger an Ihr naturwissenschaftliches Studium – emotionslos – Salz ist kein Zellgift, im Gegenteil, wichtiger Bestandteil der Zelle, auch mit Salz können Sie Bakterien und Zellen allgemein abtöten, einfach nur hoch genug dosieren … also Unsinn, oder?
Ich weiß nicht, worauf Sie da jetzt mit dem Salz hinauswollen.
Eine Zelle kann man auch osmotisch killen – und ?
[QUOTE=Belsky;8322]
Immer wenn ich Unsinn schreibe, so wie auch in diesem Beitrag, erkläre ich es … aromatische Verbindungen können Krebs auslösen; Salz ist kein Zellgift und trotzdem kann man damit auch Baks abtöten … ich argumentiere, Sie sind mir Ihre Unterlagen noch schuldig … keine Angst, ich veröffentliche nichts, aber Ihr Wissen puncto Pharmazie hat echt Lücken …
Wie das mit den Aromaten ist, habe ich ja schon dargelegt.
Ich weiß noch immer nicht, was Sie mir jetzt mit dem Salz sagen wollen (?).
Ehrlich gesagt wüßte ich nicht, was ich Ihnen jetzt schuldig bin. Meine Rechnungen bei Ihnen habe ich jedenfalls bezahlt.
Die Beurteilung über mein Wissen über was auch immer überlasse ich denen, mit denen ich z.B. zusammenarbeite und nicht jemand der 4x mit mir in einem Internetforum hin und her schreibt. Mein Wissen ist jedenfalls mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genauso lückenhaft wie Ihres, andernfalls wären wir nämlich perfekt. Und diesen Anspruch habe zumindest ich nicht und möchte ich auch nicht haben.
Ihre Unterstellung, daß ich unwissend sei ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß Sie noch keine Belege für Ihre Behauptungen vorgelegt haben (“Chlorphenol-Kampher-Menthol ist kanzerogen” , “PMH schützt ihr Herz” etc.).
Wie schon gesagt: Mich interessieren diesbezüglich nicht irgendwelche Behauptungen, Videos oder Geschichten über thrombotische Vegetationen, sondern Fakten.
Wenn wir in diesem Stil weiterdiskutieren ist das beiderseits sinnlos.
[QUOTE=Belsky;8322]
Ich verstehe nicht worauf Sie in Puncto Bohrer hinaus wollen … soll man Karies “weg beamen” ala Raumschiff Enterprise? Bezüglich Drogen … alles ist für mich ein Droge … ich dachte mir, Sie hätten Ihren ersten Beitrag unter Alkoholeinfluss geschrieben … wie gesagt, vielleicht täusche ich mich und/oder Sie schreiben meistens so …
Worauf ich hinaus will, habe ich Ihnen schon geschrieben: Was mich in der Zahnmedizin (und somit auch bei Ihnen) stört ist, daß sie heute primär – sorry den Ausdruck – “Flickwerk” ist und eigentlich mit Heilkunde nichts mehr zu tun hat.
Natürlich kann man Karies nicht wegbeamen – der Zahn hat aber grundsätzlich auch eigene Abwehrmechanismen, man kann Karies stoppen und man kann auch prophylaktisch etwas tun. Das geht aber alles völlig unter.
Unabhängig von der Zahnmedizin liegt das natürlich auch daran, daß man heute im Supermarkt ein Mikroskop benötigt, um z.B. Produkte zu finden, die keinen Zucker (damit meine ich in erster Linie Sacharose) enthalten.
Die Leute wissen zwar die tollsten Dinge über Zahnersatz, aber sie wissen nicht, wie sie diesen verhindern können. Und in den meisten Fällen wird es ihnen auch nicht gesagt, weil darauf einfach kein Schwerpunkt liegt.
Ich habe den Eindruck, daß praktisch kein Zahnarzt ernsthaft daran Interesse hat, eine Karies zu verhindern oder zu heilen, sondern nur daran, eine Füllung zu legen. Möglicherweise liegt da die Schuld auch bei den Krankenkassen, ich weiß es nicht.
Warum das so ist, überlasse ich jedem selbst zu beurteilen. Ich habe mir meine Meinung aber schon gebildet.
[QUOTE=Belsky;8322]
Doch sowas interessiert mich sehr wohl, solche Meldungen werden natürlich immer genau evalueirt .. nicht immer ändern wir dann gleich was, sehr häufig schon. Alle Verbesserungsvorschläge müssen wirtschaftlich, menschlich und schlüssig ins Ordikonzept passen … allen Recht machen wird sowieso nie gehen … also für jeden Feedback bin ich dankbar …
Ich kann es in diesem Rahmen hier nur kurz zusammenfassen:
Ich wollte (auch bei Ihnen) über einen meiner Zähne genaueres wissen. Über diesen wußte ich trotz mehrfacher Nachfrage vorher genausoviel wie nachher – nämlich im Grunde nichts. Das heißt, wenn ich mich richtig erinnere habe ich sogar in kürzester Zeit völlig konträre Dinge über 1 Zahn gehört.
Dafür wurde mir ein Kostenvoranschlag für sämtliche andere Zähne aufs Auge gedrückt, nach dem ich nie gefragt habe und für den man mir nicht ein einziges Mal in den Mund gesehen hat. Desweiteren wurde mir geraten, die Weisheitszähne ziehen zu lassen, die seit 25 (?) Jahren symptomlos in meinem Kiefer sind, weil das angeblich notwendig sei. Alle Amalgamplomben müssten raus, weil darunter Karies sein könnte, aber so genau könne man das vorher nicht sagen. Usw. usw.
Ich kann Sie allerdings beruhigen: Es ist nicht so, daß das bei Ihrer Konkurrenz anders ablaufen würde.
Und das ist einfach eine come-pay-go-Mentalität, die mich zutiefst stört – und übrigens auch viele Leute, die ich kenne. Nämlich den Patienten von der ersten Sekunde an zum Passagier zu machen und zu überrollen. Und ihn dann noch mit zum Teil falschen Informationen abzuspeisen, denn alle Zahnärzte bei denen ich war können nun mal nicht zugleich recht haben, weil:
Würde ich Ihre (die aller Zahnärzte) Diagnosen zusammenfassen, könnte ich genauso gut würfeln, um über die richtige Behandlung zu entscheiden. Und der Unterschied ist so krass, daß wir uns z.B. im Unterkiefer zwischen 0 und 6-7 Füllungen bewegen (Oberkiefer habe ich jetzt nicht mehr so im Kopf).
Und ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, daß mir meine eigenen Zähne für ein Roulettespiel zu schade sind.
Und hier lese ich dann etwas von Evidenz-basierter-Medizin. Da passt für mich irgendetwas nicht so recht zusammen.
[QUOTE=Belsky;8322]
Nicht von oben herab, aber dieses Thema ist schon sehr speziell und würde mich sehr viel Zeit kosten es hier und jetzt zu erklären, auf Fachbegriffe zurückgreifen ist in diesem Punkt schneller, wenn Sie studiert haben, dann müssen Sie diese Wörter kennen … ich habe aber diesen Punkt als einen neuen Clip aufgenommen – wird aber dauern … nur weil ich schreibe “Unsinn” heißt das nicht, dass ich von oben herab was abtue … es ist einfach falsch was Sie schreiben … sowie das Salz oben … jeder Focus im Körper stellt ein potentielles Gesundheitsrisiko dar …
Ja, das mit der Zeit verstehe ich. Wie schon oben geschrieben.
Verlange ich auch nicht – für mich ist es aber ein Unterschied, ob mir jemand nach 5 Minuten Schwachsinn unterstellt, oder ob er z.B. sagt, daß er sich das erst näher ansehen muß. Gegen ersteres reagiere ich genauso allergisch wie auf Zwangsbeglückungen in Zahnarztpraxen.
Mit Ihren medizinischen Begrifflichkeiten kann ich schon etwas anfangen. Nur können Sie mir erzählen, was Sie wollen – wenn es keinen Beleg dafür gibt, ist das sinnlos und Sie können sich die Zeit sparen.
[QUOTE=Belsky;8322]
Gute eigene und professionelle MHY reduziert die Entzündung Ihres Zahnfleisches, dadurch kommt es zu weniger Bakterien “Einspülung” in Ihr Blutsystem, denn die Schutzfunktion des Zahnfleisches wird durch jede Entzündung “aufgeweicht” … ein alt bekannter Hut … weniger Baks im Blutsystem bedeutet weniger Gefahr von Infektionen … sehr Laienhaft erklärt …
Sagen Sie.
Die Leitlinien sagen da etwas anderes:
http://www.dgzmk.de/uploads/media/032007.pdfGrund für diese Überarbeitung (Anm.: Der Leitlinie zur Endokarditis-Prophylaxe) war die Erkenntnis, dass es wesentlich eher wahrscheinlich ist, dass Endokarditis-gefährdete Patienten Bakteriämien bei ihren täglichen Aktivitäten ausgesetzt werden, beginnend mit dem Zähneputzen, als solchen Bakteriämien, die durch zahnärztliche Eingriffe hervorgerufen werden.”
Was für mich unabhängig von Ihren Aussagen und der Leitlinie fix ist: Daß ich nach einer PMH innerhalb Zeitraum X genau soviele Bakterien im Mund habe wie vorher. Da werden Sie mich mit Ihren Ausführungen nicht vom Gegenteil überzeugen.
Und zumindest bei mir ist es so, daß das Zahnfleisch nach PMH am meisten entzündet ist und teilweise schon ausgesehen hat, wie wenn man mit einem Messer in meinem Mund hantiert hätte.
[QUOTE=Belsky;8322]
Hätten Sie studiert, dann müssten Sie wissen, das sogar Arrhythmien des Herzens eine Gefahr darstellen, nicht nur die “klassischen” Herzfehler …
Und was haben jetzt Arrhythmien des Herzens z.B. genau mit einem beherdeten Zahn zu tun ?
Entscheidend ist ja, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen beherdeten Zähnen und Herzerkrankungen gegeben ist und nicht, ob Arrythmien gefährlich sind. Zweiteres wird ja kaum jemand abstreiten (wobei unter Arrythmien z.B. auch Extrasystolen fallen und die sind meist harmlos).
Zur Kausalität werden sie nichts fachlich fundiertes finden, weil man es schlichtweg nicht weiß und bestenfalls wage Vermutungen im Raum stehen.
Vermutung heißt glauben und glauben heißt nichts wissen.
[QUOTE=Belsky;8322]
Wieder ein Unsinn … natürlich habe ich, die Medizin damit ein Problem, deshalb soll der Kanal homogen dicht verschlossen werden bei einer WB, denn durch die Obturation nimmt man ev. vorhandenen Baks den Lebensraum, diese sterben dann und somit kein Problem mehr … ich antworte Ihnen, weil es für den Leser hilfreich ist, sehe aber, Sie haben keine Ahnung über WB´s und Medizin… ist ja auch kein Problem, aber dann solche Behauptungen aufstellen ist echt komisch …
Soviel zum Thema “diese sterben dann ab” und “kein Problem mehr”:
[B]Bacteria recovered from teeth with apical periodontitis after antimicrobial endodontic treatment [/B]
Chavez De Paz LE, Dahlen G, Molander A, Moller A, Bergenholtz G.
Int Endod J. 2003 Jul;36(7):500-8.
[B]Molecular evaluation of residual endodontic microorganisms after instrumentation, irrigation and medication with either calcium hydroxide or Septomixine. [/B]
Tang G, Samaranayake L, Yip HK
Oral Dis. 2004 Nov; 10 6: 389-97
Kann sein, muß aber nicht sein.
Und je nach Schlampigkeit (ja, ich weiß, nicht jeder, aber möglich), Zeitmangel, mechanischen Aufwand und Desinfektionsmittel sieht dann das Ergebnis aus.
[QUOTE=Belsky;8322]
Ich habe während meiner Ausbildung im AKH mehrere Menschen intensiv behandeln sehen, die augrund beherdeter Zähne an der Himmelspforte klopften, diese Patienten finden den Weg natürlich nicht mehr zum ZA …
Eine ziemlich beeindruckende Geschichte, die aber nicht im geringsten eine Kausalität zwischen alten, kranken Menschen, die an Himmelpforten klopfen und beherdeten Zähnen beweist.
Wissen Sie, was ich mittlerweile glaube ?
Daß solche oder ähnliche Quellen Ihr und das “Wissen” vieler Zahnärzte zumindest mit beeinflussen:
Amalgam, das größte Verbrechen an der Menschheit!url=http://www.toxcenter.de/artikel/Zahnherd-lt-Zahnarzt.php]Zahnherd lt. ZahnarztUnd DAS hat mit Wissenschaft genau gar nichts zu tun, sondern ist pure Angstmache.
Bemerkenswert, daß es der Betreiber von toxcenter sogar schon in das Archiv der Esoterik-Gegner geschafft hat:
Max DaundererDas ist Stand des Wissens:
http://www.bfarm.de/cae/servlet/contentblob/1012532/publicationFile/65772/amalgamRisikobewertung.pdfSeltsam bei Ihnen finde ich, daß Sie zwar evidenz-basierte Medizin predigen, aber auf der anderen Seite Spielraum für solchen Unsinn sehen. Und wenn ich mir Ihre homepage-Info betreffend Amalgam ansehe, dann gibt es diesen Spielraum, obwohl es ihn zu anderen Themen nicht im entferntesten gibt, die aber mehr als 2 Minuten Beachtung verdienen würden. Für mich nicht authentisch.
Aber auch das ist egal und auch über das kann sich jeder selbst seine Meinung bilden.
[QUOTE=Belsky;8322]
Das ich Ihnen nicht helfen konnte tut mir Leid, das Sie keine Ahnung von dem haben was Sie schreiben ist aber ein anderes Thema, bei dem bleibe ich … wenn Sie auf Ihrem Unwissen beharren, werden wir nie zusammen finden – eh kloa …
Ich überlasse Ihnen selbstverständlich Ihre Meinung zu meiner Person. Sie brauchen mir die nicht 50x hier reinzuschreiben, weil mittlerweile hat es auch der letzte Winkel des Forums mitbekommen.
Obwohl ich die Untergriffigkeiten nicht verstehe – aber bitte, jeder ist eben wie er ist.
Wir müssen ja auch nicht zusammenfinden.
Entweder Sie (oder irgendjemand anderer) kann etwas mit unserer Diskussion anfangen oder nicht.
[QUOTE=Belsky;8322]
Nicht hier … mir, ich kann einfach nicht glauben, dass man mit solchen Wissenslücken ein Pharmaziestudium abschließen kann …
Glauben tun sie halt ziemlich viel … auch was fachliches betrifft …
[QUOTE=Belsky;8322]
Jeden einzelnen Punkt habe ich Ihnen argumentiert … wie gesagt, der Leser wird sich selber ein Bild machen …
Argumentiert teilweise schon, aber nicht belegt.
Ja, der Leser wird sich selbst ein Bild machen.
[QUOTE=Belsky;8322]
Könnten Sie auflisten, was ich Ihnen nicht beantworte und wo Sie mir sinnige Vorschläge machten … ich kann halt nicht eine WB mit einem Stoff machen, von dem man weiß, dass er schlecht ist – nur weil Sie das vorschlagen …
Ich habe schon gesagt, daß ich nicht verlange, daß Sie morgen anfangen so zu arbeiten (siehe oben).
Sie können mich ruhig weiter beschimpfen, das ablehnen usw. – ist überhaupt kein Problem. Es gibt ja auch Zahnärzte, die das machen oder sich vielleicht zumindest damit auseinandersetzen. In Österreich zwar bis dato wohl nicht, aber in Deutschland sind es zumindest einige.
[QUOTE=Belsky;8322]
Wieder erlebe ich das anders, denn würde ich mir sonst die Arbeit antun und Ihre falschen und immer wiederkehrenden teilweise falschen Behauptungen argumentieren?
Ich habe ja schon geschrieben, daß ich Ihnen hoch anrechne, daß Sie sich der Diskussion stellen.
[QUOTE=Belsky;8322]
Soll der Leser entscheiden … festhalten will ich, dass ich weder böse noch sonst was bin …
Jeder kann sich selbst seine Meinung bilden …
M.M. nach müßte es in einer solchen Diskussionen aber auch möglich sein, sachlich zu bleiben und seinem gegenüber nicht Drogensucht, Alkoholismus oder sonst was zu unterstellen. Und zwar auch dann, wenn er den größten Unsinn daherredet. Wobei ich m.M. nach keinen Unsinn rede.
[QUOTE=Belsky;8322]
Sie haben wirklich keine Ahnung … jede OP, jeder Eingriff bedeutet Stress, Stress bedeutet erhöhte Stresshormonspiegel, erhöhte Stresshormonspiegel gehen auf den Magen … durch Reduzierung der Säureproduktion wirkt man dem ein wenig entgegen … zudem sind in vielen AB Zusatzstoffe um die Magenpassage zu gewährleisten, auch diese sind nicht unbedingt Magen freundlich … schicken Sie mir Ihren Abschluss … einfach nur aus Interesse … ich glaube Sie haben es vielleicht 1-2 Semester studiert, aber nie abgeschlossen …
Ich versuche das jetzt möglichst sachlich zu kommentieren – obwohl ich mich mittlerweile ernsthaft frage, ob Sie das, was Sie da von sich geben, auch wirklich noch ernst meinen. Ernst nehmen kann es zumindest ich nicht mehr wirklich.
Nicht nur, daß diese Phantasie-Indikation, die Sie da beschreiben für das Arzneimittel nicht wirklich zugelassen ist (zugelassen sind: Refluxösophagitis, Refluxkrankheit und prophylaktischer Magenschutz bei Einnahme von nicht steroidalen Antirheumatika (zu deutsch: Schmerzmittel)). Es wird auch keinen vernunftbegabten Neurologen geben, der gegen Streß einen PPI verschreibt. Da verschreibt er vielleicht einen SSRI oder kurzfristig ein Benzodiazepin. Außer der Patient hat tatsächlich ein ernsthaftes Magenproblem.
Ein PPI hemmt die Magensäureproduktion – nahezu vollständig. Ob jeder Streßgeplagte 5 Wochen nach einer Weisheitszahnextraktion derart in Streßhormonen schwimmt, daß er an einer behandlungsbedürftigen Refluxkrankheit samt ausufernder Symptomtik leidet, die eine vollständige Hemmung der Magensäureproduktion notwendig macht oder ob 4 Wochen Breitbandantibiotikum seine Darmflora geschwächt hat, überlasse ich jetzt jedem selbst zu beurteilen.
Zu den “bösen” Zusatzstoffen – ich nehme an, Sie meinen Hilfsstoffe: Erstens können Sie die nach dem statement des Patienten nicht kennen, weil aus dem statement gar nicht klar hervorgeht, welche er aktuell zu sich nehmen könnte. Was aber eigentlich auch egal ist, denn ..
Zweitens: Wissen Sie, wodurch sich Hilfsstoffe in einem Arzneimittel von Wirkstoffen unterscheiden ? Sie haben [B]keine[/B] pharmakologische Wirkung. Sie dürfen gemäß AMG gar keine haben, andernfalls wären sie nämlich Wirkstoffe und als solche zu deklarieren. Das wirft schon mal die Frage auf: Woher soll eine Wirkung kommen, wo keine sein kann und keine sein darf. Was Sie da von Magenunverträglichkeit bezüglich Zusatzstoffen daherreden, ist weder pharmakologisch noch rechtlich möglich. Die einzige Ausnahme sind vielleicht Unverträglichkeitsreaktionen auf bestimmte Substanzen. Die sind aber höchst selten und können Sie über ein Internet-Forum ganz sicher nicht evaluieren.
“Um die Magenpassage zu gewährleisten” – was meinen Sie damit ? Magensaftresistente Kapseln/Tabletten, die bewirken, daß sich das Arzneimittel im Magen nicht auflöst ? Mit Magensaftresistenz wird ja erst recht keine von Ihren postulierten Wirkungen möglich. Wenn es sich nämlich nicht im Magen auflöst, kann es dort auch keine Wirkung entfalten. Das ist nämlich der Sinn einer solchen Galenik.
Die Feststellung “In AB sind Zusatzstoffe, welche die Magenpassage gewährleisten und diese sind nicht unbedingt magenfreundlich” ist aber schon für sich selbst gesehen völlig unsinnig. Entweder sie gewährleisten die Magenpassage, lösen sich nicht auf und können im Magen somit auch keine Wirkung entfalten (auch keine unfreundliche) oder sie lösen sich im Magen auf, entfalten eine Wirkung, dann gewährleisten sie aber eben keine Magenpassage. Und dazwischen gibt es genau null Spielraum, weil die Magensaftresistenz der Arzneiform nämlich gewissen Qualitätskriterien (z.B. Dissolutionstest) entsprechen muß, die vorgeben, nach wieviel Zeit das Ding zerfallen darf.
Fazit: Ihr Pantoloc wird mal ganz sicher nichts daran ändern, daß nach 4 Wochen verschiedenster Antibiotika die Bioflora des Darms im Eimer ist. Ihr Patient wird zumindest dahingehend weiterhin Streß haben, weil er sich auch weiterhin hauptsächlich auf dem WC wiederfinden wird. Und er wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein völlig überflüssiges Medikament zu sich nehmen.
So sieht jedenfalls meine Meinung aus – die können Sie ja jetzt dann wieder ins lächerliche ziehen.
[QUOTE=Belsky;8322]
Nach wie vor alles Liebe, ich hoffe Sie finden sich einen Behandler, der Ihnen Recht ist, was zählt ist ja nur das Ende des Zahn-Leids … wie auch immer …
Ich wünsche Ihnen auch alles Gute.
Was ich Ihnen wünschen würde wäre ein wenig mehr Respekt und Offenheit Leuten gegenüber …. die Pharmazie studiert haben 😉 ….. bzw. die fachlich nicht alle Ihrer Ansichten teilen. Weil ehrlich gesagt bin ich mir ziemlich sicher, daß Ihnen das mehr nützt als schadet und Ihre Authorität als Arzt nicht schwächt, sondern stärkt.
Wie schon gesagt:
Sie können sich die Zeit sparen, hier alles zu argumentieren. Das einzige, was für mich interessant ist, sind Belege. Wenn Sie mir die irgendwann zukommen lassen (auch per PM), würde es mich freuen und wenn nicht, wird sich die Erde auch weiter um die Sonne drehen – kein Problem.
Hier herumzudiskutieren macht jedenfalls m.M. nach beiderseits keinen Sinn. Weil Sie werden mich hier ebenso wenig überzeugen wie ich Sie.
Und auch ohne mich selbst direkt davon überzeugt zu haben, bin ich sicher, daß Sie in vielen Bereichen hervorragendes Wissen haben und hervorragende Arbeit leisten.
Danke für die Zeit und alles Gute nochmals !