Sehr geehrter Herr Dr. Belsky!
Ich war ja gestern als Begleitung für meinen Mann mit und hab mich, während Sie ihn von allen seinen Zähnen “befreiten”, endlich überwunden, einen Termin für meine Wurzelbehandlung li oben zu machen.
Muss gestehen, das waren gestern furchtbare Stunden für mich, als mein Mann da bei Ihnen in Behandlung war. Ich hab schon die Nacht davor fast nicht geschlafen – und gestern abend lagen meine Nerven blank. Als wir dann nach seiner Behandlung endlich daheim waren, konnte ich nur noch weinen, ich fühlte mich wie im Schock. Dabei geht’s ihm soweit sehr gut – und ich sollte doch stark sein und ihn unterstützen – und dann hat er mein heulendes Elend daheim… Also diese Angst, dass ich dann vor/bei meiner eigenen Behandlung nervlich zum Wrack werde, hab ich auch.
Aber dazu kommt noch Folgendes: Es ist mir nun schon 2-3 mal aufgefallen, dass beim Kauen auf der linken Seite (was ich ja eigentlich wegen Zahn oben vermeide) auch ein schmerzender Stich mit leichtem “Nachziehen” kurze Zeit links unten ist. (dieser Zahn ist noch nicht wurzelbehandelt, nur Karies entfernt) Also, es ist mir schon bewusst, dass der Zahn oben Probleme macht. Aber was, wenn ich da jetzt meine Wurzelbehandlung mache – und dann hab ich erst keine Ruh, weil der Zahn unten spinnt? Was mach ich jetzt? Dreh’ mich schon wieder mit meiner Angst im Kreis!
Liebe Grüße,
Susanne
Lieber Herr Dr. Belsky!
Wow, Ihre Antwort hat mich jetzt ganz schön überrascht! Mal ein belustigtes Auflächeln und dann wieder Tränchen aus Rührung (ich bin halt nah am Wasser gebaut, seufz), weil Sie zeitweise schreiben, als würden Sie mich schon jahrelang kennen.
“Heute ist es eine Wurzelbehandlung, morgen ist es eine Bauchuntersuchung, übermorgen ein neues Fenster im Haus usw.” – das könnt wirklich ich sein 😀
Nein, im Ernst, ich glaub fast, Sie haben Ihren Beruf verfehlt, da ist ein guter Psychologe an Ihnen verloren gegangen! Aber es tut gut, – gerade bei einem Zahnarzt – einem Menschenkenner zu begegnen, der einem das Gefühl gibt, gut aufgehoben zu sein, weil er das Menschliche spürt.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, ich werde sie wahrscheinlich noch oft lesen und versuchen, mir zu Herzen zu nehmen!
Liebe Grüße,
Susanne