Sehr geehrter Herr DDr. Belsky,
bei mir wurde gerade eine Wurzelbehandlung gemacht bzw. angefangen. Eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob der (tote) Zahn noch erhalten werden kann, was der Zahnarzt bejahte. Das Gucken ging dann gleich in die Behandlung über, weil es keinen Unterschied für ihn gemacht hätte, wie er danach sagte.
Schmerzen habe ich nach wie vor nicht, vorher nicht, nachher nicht, der Zahn war ja auch tot. Im Zahn ist nun ein Medikament, das noch einige Tage drin sein soll. Dann kommt die Füllung rein. Die Länge der Kanäle wurde mit einem elektrischen Gerät bestimmt, dass der Zahnarzt flappsig Messotto nannte 🙂 21 mm ein Kanal, 20 mm zwei andere – sage er mal so.
Als Röntgenfoto hatte er vorher ein Gesamtbild gemacht. Die Behandlung wurde ohne Kofferdam durchgeführt, ohne Lupenbrille, ja, auch einen Mundschutz hatte er nicht getragen. Nun habe ich gesehen, dass er auf seiner Internetseite mit Wurzelbehandlungen unterm Mikroskop wirbt: Nur so könnten alle anatomischen Besonderheiten erkannt und eine Wurzelbehandlung erfolgreich durchgeführt werden. Nur so? Ist das so? Muss ich mir nun Sorgen machen?
Er hat die Behandlung bei mir mit bloßem Auge durchgeführt, dabei bin ich privatversichert und meine Kasse zahlt diese Extrabehandlungen
zn, denk ich mal. Und während der Behandlung sagte er noch, er wird das teuer abrechnen, aber das dürfe er ja auch.
Noch ne Frage: Wie sieht es aus mit Kontroll-Röntgenbildern? Wann muss er das machen? Muss ein Foto vor Einbringen der Füllung gemacht werden? Und danach?
Vielen Dank, auch dass Sie dieses Forum überhaupt betreiben.
winterinthecity
[QUOTE=Belsky;13416]Wenn Sie das ganze als “Ziel” sehen, dann stresst es Sie, auch das kennen Sie.
Eher sehe ich es als Notwendigkeit, nun eine Fortsetzung der angefangenen Behandlung zu bekommen. So, dass ich den Zahn (möglichst lange) behalten kann.
[QUOTE=Belsky;13416]vielleicht verstehen Sie heute dadurch besser, wieso es immer mehr Diabetiker, Bluthochdruck Patienten und Co gibt. Könnte das Gesundheitswesen daran interessiert sein, so wie es jetzt ist, Menschen wirklich zu heilen?
Dazu haben wir vor einiger Zeit ein Interview im TV gesehen. Da hat ein Mediziner vorgeworfen, dass von bestimmten Gesellschaften die Normwerte bewusst abgesenkt würden, mit dem Ziel, mehr Medikamente umzusetzen . . .
[QUOTE=Belsky;13416]Werden Sie sich bewußt, dass Sie gerade Ihren ganzen Zugang zur Zahnmedizin ändern, Sie informieren sich
. . . und nun muss ich nur noch einen Arzt finden, der seinen Job gut macht oder sagen wir, bei dem ich mich gut aufgehoben fühle. Ich will ja dem, der da nun die Behandlung abgebrochen hat, auch nicht unterstellen, dass er das nicht kann. Vielleicht hat er ja Erfolg mit seinen Behandlungen ohne das von ihm beworbene Gerät. Und rein statistisch geht ja vermutlich auch nicht jede Wurzelbeh. ohne Mikroskop und Kofferdam schief. Was dann aber die von ihm angekündigte teure Abrechnung begründen soll . . .
[QUOTE=Belsky;13416]Die WB können Sie auch vor Ostern fertig machen lassen, oder eben danach, suchen Sie weiter und Sie werden einen guten Zahnarzt in Ihrer Nähe finden.
Ich weiß tatsächlich noch nicht, wohin nun. Wie sehr eilt es denn? Die erste Behandlung war vor etwa zehn Tagen, das war die Aufbereitung und Medikamenteneinlage.
[QUOTE=Belsky;13416]was glaubt der **** eigentlich, MIR so etwas zu sagen
Nein, nein, nicht: MIR so etwas zu sagen. Nein, vielmehr: SO ETWAS zu sagen . . . Es geht um den Inhalt, nicht dass er das nun ausgerechnet mir sagte. Ich bin ja nun mal kein Fachmann, aber was er sagte, wundert mich. Auch die unwirsche Reaktion, dass ich kaum zu Wort kam usw.
Ich war im zweiten Termin, den er dann platzen ließ, in dem Zimmer, in dem er seiner Auskunft nach mit dem Mikroskop arbeitet. Seine (von mir weitgehend unbeantworteten) Fragen, ob die W denn zu Ende sei, ob die Kanäle denn zu Ende aufbereitet seien, wer mir denn sage, dass er das Mikroskop in dem zweiten Termin (auch) nicht benutzen werde . . . Wäre das Mikroskop im zweiten Termin denn ausreichend, wäre es noch nutzbringend? Wie weit ist die Behandlung, wenn aufbereitet, gemessen und ein Medikament (??kn) eingebracht wurde und in jenem zweiten Termin abgefüllt werden sollte? Macht das Mikroskop dann Sinn? Und wer sagt mir, dass ich nicht nur wegen meiner Mail in dem Raum saß? 8)
[QUOTE=Belsky;13416]der Behandler muss Ihnen eine brauchbare Kopie überlassen – schwarz ist nicht brauchbar …
Ich habe ihm zur Passage aus dieser Verordnung geschrieben und dass ich das Bild, gegen Unterschrift natürlich, gerne vorübergehend haben würde. Keine Reaktion. Gestern rief ich also an, die Helferin wusste nichts, wir sollten das selbst klären. Im Telefonat verweigerte er es mir erst nochmal. Mit folgender Begründung: Wenn er es mir gebe und ich es verschwinden ließe, absichtlich, und dann einen Regress oder Prozess gegen ihn führen würde, stünde er doof da, weil er kein Beweismittel habe. Ich konnte gar nichts erwidern, er ließ mich kaum zu Wort kommen. Er kenne Patienten wie mich, denen man es nicht recht machen könne.
Wer hat denn was von Prozess gesagt? Und aus welchem Grund? Und wie stünde ich als Kläger da, aus dessen Obhut das Beweismittel verschwunden ist?! Da hätte wohl ich ein Problem, nicht er.
Nun gibt er das Bild zur Kopie in die Klinik, fotografieren will er ja auch nicht lassen. Weil ich allerdings hier Verlustgefahr sah, macht er das per Einschreiben – und auf seine Kosten. Denn die wären ja vermeidbar, die wollte ich daher nicht tragen. Kompliziert.
[QUOTE=Belsky;13416]Es zählen keine Meinungen, es zählt was ist. Jede endodontische Gesellschaft sagt – Kofferdam. Wenn Sie aus Deutschland sind, dann suchen Sie sich z.B. ihre raus hier der Link
Das habe ich gemacht. Ich fand da den identischen Satz zur Verwendung eines Mikroskops wie auf seiner Website 8) Und ich fand: Kofferdam = eine conditio sine qua non. Er sagte ja, das wisse er einfach, wann der zum Einsatz kommen müsse, also bei ihm wohl situationsabhängig. Bei meiner Wurzelbehandlung fand er’s offenbar nicht nötig. Ich streite darum auch gar nicht, es gibt sicher genug Leute, die das ohne auch erfolgreich machen.
[QUOTE=Belsky;13416]Ist es Glaube, dass man mit einer Vergrößerung besser sieht? Ist es Glaube, dass man mit dem Auge Strukturen ab einer gewissen Größe nicht mehr erkennt?
Natürlich nicht. Aber ich kenne natürlich nicht die Zahnarztsicht bei einer Wurzelbehandlung ohne Mikroskop und auch den Anblick mit der Vergrößerung kenne ich nicht. Und es wird viele Zahnärzte geben, die das auch ohne Mikroskop mit gutem Erfolg, also Zahnerhalt, machen. Und dann gibt es auch noch die, für die das alles Teufelswerk ist . . . 8)
Schönes Wochenende – und nochmals vielen Dank
winterinthecity