Hallo Dr. Belsky,
meine kleine Tochter (7) trägt seit 12 Wochen 16-20 Stunden am Tag zwei aktive Platten (Zahnspange mit Schraube) wegen Engstand (41+83 standen direkt nebeneinander). Der kommt wahrscheinlich davon, dass sie nachts schwer Luft bekommt – mit offenem Mund schläft – ihre Mandeln sind zu groß – 2. HNO: “Das verwächst sich.”.
83 hält ein Metallhaken und der Zahn hat dort hellbraune “Auflagerungen”, die sich nicht (mehr) wegputzen lassen (ist ein wenig so auch an den anderen “Metallknubbeln” – auch mesial am Zahnfleisch von 46). Sie putzt sich 3x am Tag die Zähne und ich die Spange zwischendurch (z.B. in der Schule) spült sie mit Wasser aus. Abends fädle ich und putze gründlich nach.
Gestern waren wir bei der Kieferorthopädin – sie meinte, es wären Verfärbungen, die könnte “man” entfernen, sie würden aber wieder kommen und nein, ich solle nicht zusätzlich mit einen Monobüschelbürste die Stellen zusätzlich putzen, weil sonst das Zahnfleisch Schaden nehmen könnte.
Ich bin ja ein gebranntes Kind: Sind die Farbauflagerungen wirklich kein Zeichen unzureichender Mundhygiene? Färbende Lebensmittel würden doch gleichmäßig alle Zähne einfärben!?
Entschuldigung!
Nie WiederKaries
Ja, ich habe – auch wegen mir – zum Thema Verfärbungen recherchiert, aber da steht meistens nur “harmlos” und kommen von Kaffee und Rotwein – trinkt meine Tochter beides nicht 😉 – und ja, ich versuche – auch bei mir – nicht mehr durch Zähneputzen zu schaden, als zu nutzen – aber es fällt mir sehr, sehr schwer, weil in meinem Kopf Verfärbungen und Karies verknüpft sind und ich als Laie (unaufgebohrt) den Unterschied nicht erkennen kann. (Vielleicht hilft mir eine plausible Erklärung … Farbveränderungen entstehen oft an den gleichen Stellen, wie Karies – da drängen sie sich halt als Warnsignal auf.)
Vielen Dank, Dr. Belsky,
ich finde im Internet / in Fachbüchern zum Thema Verfärbungen nur Informationen zu den Verfahren, die Geld bringen: Interne Verfärbungen (Wurzelbehandlung/internes Bleaching), PZR / Airflow, Bleaching, aber kaum etwas zum Hintergrund der äußerlichen Verfärbungen (nur “färbende Lebensmittel”, harmlos(!?), können entfernt werden, kommen aber immer wieder).
Ich habe beobachtet, dass Verfärbungen da entstehen, wo Plaque-Tablettern einige Zeit nach dem Zähneputzen neu entstandene Beläge anzeigen: Am freiliegenden Denin – am Zahnfleischrand – in den Zahnzwischenräumen – an den Flecken arretierter Karies (Punkte am ehemaligen Zahnfleischsaum der 6er + 7er unten – “Jugendsünden”) – in Furchen, Dellen, Einziehungen am Zahn – kurz an Stellen, die rauer / poröser sind, als andere.
Verfärbungen (und Zahnstein) sind (raue?) farbige Auflagerungen auf der Zahnoberfläche. Sie sind nichts anderes als kalzifizierter “Dreck”, der unzureichend / nicht rasch genug weg geputzt wurde, richtig? (Sonst könnten sie bei der PZR nicht entfernt werden, richtig?)
“Ein sauberer Zahn wird nicht krank!” … wirklich saubere Zähne haben keine Verfärbungen!? Sie sind ein Zeichen unzureichender Mundhygiene!? Wird künftig nicht besser geputzt, entsteht Karies, richtig? (An den Metallbögen/ -knubbeln der Zahnspange versagt die natürliche Reinigung – mehrmals putzen, aber nur einmal gründlich reicht nicht aus!?)
Verfärbungen entstehen bei mir z.B. in 1-2 Tagen am Zahnfleischrand auf dem Dentin der frei geschrubbten Zahnhälse. (Und es braucht Wochen bis sie wieder weg geputzt sind.)
(Putze ich dort zu wenig entsteht Zahnhalskaries. Putze ich dort zu viel entstehen weitere Putzschäden. Richtig? Meine Zähne sind bauchig geformt – ich komme mit normalen Bürsten nur mit Druck an den Zahnfleischsaum. Deshalb versuche ich es zielgerichtet – und hoffentlich sanft genug – mit der Monobüschlbürste plus Elmex sensitiv. Richtig?)
Alles nur Thesen. Aber zur Zeit wird (im Internet) eher getröstet, als aufgeklärt. Verständnisvolle Zahnärzte haben mehr lukrative Milchkühe in ihren Karteien, richtig?
Danke, dass Sie bereit sind aufzuklären!!!
Vielen Dank!!!
Nie WiederKaries