Sehr geehrter Herr Doktor,

ich wende mich hiermit an Sie, um eine Einschätzung bzw. weitere Diagnose zu meiner Schmerzproblematik im Oberkiefer zu erhalten. Dazu hole ich etwas in meiner Krankengeschichte aus, um einen genaueren Sachverhalt zu geben.

Im Jahr 2011 wurde an meinem 16 wegen einer Schmerzsituation und fehlender Vitalität eine erfolglose Wurzelbehandlung und zwei WSR gemacht. Leider blieb dies erfolglos und 16 wurde extrahiert. Nach 6 Monaten wurde vom MKG ein Knochenaufbau (mit Rinderknochenmaterial ?) versucht, der leider erfolglos blieb. Mein Körper hat das Material nicht angenommen und es musste entfernt werden. Dazu wurde einiges weg gefrässt! Ich gab der Region im Oberkiefer nun etwas Ruhe, da meine Enttäuschung über die Behandlung groß war.

Im Jahr 2019 entschied ich mich mit meinem Zahnarzt eine Zahnbrücke zu integrieren, da ich kein Vertrauen mehr in ein Implantat hatte. Dazu wurden 15 und 17 beschliffen. Leider hat der Nerv von 15 diesen Vorgang nicht gut überstanden und blieb schmerzhaft. Dieser Schmerzzustand blieb über den Zeitraum von provisorischer Brücke bis zur endgültigen leider so. Der Zahn 15 bekam eine Wurzelbehandlung (mit Mikroskop). Der Schmerz war sofort weg und ich hatte eine gute Zeit.

Leider kamen die Schmerzen im Herbst 2020 zurück und hatten ein extremeres Ausmaß! 15 bekam eine WSR beim MKG, was jedoch keinen Erfolg brachte. Ich ließ die Zahnbrücke auftrennen und den Zahn 15 vom MKG extrahieren, da die Schmerzen nicht mehr erträglich waren. Der Zahn 17 behielt die Krone der vorherigen Zahnbrücke.

Nach 6 Monaten, im April 2021 ließ ich mir von MKG an 15 und 16 per externem Sinuslift einzeitig zwei Titanimplantate von Straumann setzen, was auch gut geklappt. Die Wundheilung war sehr gut und die Implantate sind fest im Knochen verwachsen. Daraufhin wurde im November 2021 von meinem Zahnarzt die Zahnkrone angefertigt und eingebracht.

Im Frühjahr 2022 bekam ich Schmerzen im linken Unterkiefer, was sich mein Zahnarzt nicht erklären konnte, da alle klinischen Untersuchungen (sowie Röntgenbilder) in Ordnung waren. Ich suchte daraufhin einen neuen Zahnarzt, der sich auch mit Kiefergelenkproblematik (CMD,…) auskennt. Er hat sofort erkannt, das meine Zähne bzw. Kronen im Backenzahnbereich zu tief sind und sich dadurch eine problematische Bisssituation ergibt. Er fertigte eine entsprechende (harte !) Zahnschiene für die Nacht und nach zusätzlichen Terminen beim Physiotherapeuten sowie Nacharbeiten an der Schiene verschwanden meine Beschwerden im Winter 2022/23 im linken Unterkiefer. Ich trage die Schiene bis heute jede Nacht.

Im Winter 2022 bekam ich einen grippalen Infekt und im Februar 2023 Covid. Daraufhin bekam ich Schmerzen im rechten Oberkiefer. Es handelte sich um einen drückenden Schmerz, der zeitweise auch ziehend war. Ich hatte Sorge wegen meiner zwei Implantate und ließ meinen MKG dies prüfen. Er machte ein DVT (s. angefügte Bilder – (der Titan-Pin zur Fixierung beim Eingriff ist noch im Knochen – siehe Bild)) und konnte einen Sekretspiegel in der rechten Kieferhöhle finden. Diesen Spiegel konnte ich auch beim Kopf vorbeugen bzw. in den Nacken legen gefühlt vor- und rückwärts “schwappen” lassen. Er führte dies auf die vorherigen Infekte und hielt dies für unbedenklich für die Zähne bzw. Implantate. Er verschrieb mir dennoch Amox wegen der Schmerzen. Dies führte jedoch nicht zum Erfolg. Daraufhin überwiess er mich mit Verdacht auf Sinusitis in den Fachbereich HNO.

Hier wurde nach Nasenendoskopie auch chronische Sinusitis vermutet, da ich auch Allergiker (Birke und Gräser) bin. Hieraufhin wurde im Mai 2023 ein CT gemacht (s. exemplarische Bilder). Der Anblick der Bilder bestätigte aber keine Sinusitis, sondern die Annahme meines MKG von Sekretresten der Infekte. Es wurden 3 Monate tägliche Nasendusche mit Emsersalz, Kortisonnasenspray und Nasensalbe verordnet. Die Situation mit dem Sekret wurde besser. Das “Schwappen” war weg. Das Sekret laut HNO im Griff. Ich wurde aus dem HNO Bereich entlassen.

Es blieb jedoch bis heute der drückende Schmerz im Oberkiefer, aber inzwischen auf beiden Oberkieferseiten! Es kommt im rechten Oberkiefer allerdings der gelegentliche ziehende Schmerz hinzu. Hiermit bin ich nun im dentalen Fachbereich zurück. Mein MKG hat sich die Implantate und die Nachbarzähne per klinische Untersuchung (Vitalität,…) und per Einzelröntgenbild noch mal angesehen. Die Zähne sind in Ordnung und die Implantate weisen weiterhin keine Entzündungsmerkmale aus. Es ist kein Knochenabbau oder Ansätze einer Periimplantitis zu erkennen. Ich habe nun einen Termin bei meinem Zahnarzt, der auch die Schiene gefertigt hat, da ich meine Bisssituation in dieser Problematik auch nicht unschuldig sehe?!

Ich bin inzwischen sehr verzweifelt, was sich auch im sozialen Bereich bemerkbar macht. Die Ungewissheit zu den Schmerzen ist sehr belastend, da ich nicht erfahre, was der Grund meiner Schmerzen ist. Man erfährt nur was man nicht hat! Ich bin aus Verzweiflung nun auch in homöopathischer Behandlung, um mein Immunsystem aufzubauen bzw. den Körper zu entgiften, falls doch eine Entzündung im vorliegt.

Ich bitte Sie um Ihre fachliche Einschätzung bzw. eine mögliche Diagnose zu meiner Schmerzproblematik! Ich füge noch ein OPG aus der Zeit in 2021 hinzu. Hier sind Implantate auf 15 und 16 gesetzt, die Kronenversorgung hat noch nicht stattgefunden.

Vielen Dank im Voraus!

Schöne Grüße!

MFL

CT (Mai 2023):

DVT (März 2023):

OPG (2021 nach Sinuslift mit Implantaten und vor Kronenversorgung):

jaroslav belsky Answered question 28. Februar 2024