Sehr geehrter Dr. Belsky,
Erst ein Mal vielen Dank, für dieses Forum! Ich erbitte bei folgendem Problem Ihren Rat:
Am 15.05.14 hatte ich unter Vollnarkose eine OP mit Knochenaufbau und 3 Implantaten im Unterkiefer rechts.
Parallel dazu wurde am rechten oberen Schneidezahn eine WSR gemacht. Der Schneidezahn hatte eine tiefe Füllung, die über die Jahre immer mehr Beschwerden bereitet hat. Eine Wurzelkanalbehandlung hat nicht zum Erfolg geführt und deshalb auf meine Bitte die WSR gleichzeitig mit der Implantats-OP.
Direkt nach der Operation hatte ich furchtbare Schmerzen an der WSR Stelle, der Narkosearzt musste mir mehrfach ein starkes Schmerzmittel über die Vene verabreichen.
Die Woche danach verlief „normal“, aber die OP Wunde am Schneidezahn spannte extrem und war taub (Die Wundheilung als solche verlief einwandfrei). Nach dem Fädenziehen trat etwas Besserung ein, die aber nur ein paar Tage anhielt.
Am 30.05.14 wurde der Schneidezahn auf meine Bitte hin gezogen. Die Beschwerden an der OP Stelle übertrugen sich permanent auf den Zahn, es war ein Gefühl nicht zum Aushalten.
Danach verspürte ich Besserung, ganz weg war es nicht. Ab dem 18.06. wurden die ziehenden dumpfen Schmerzen an der OP Stelle wieder stärker.
Der Schmerz lässt sich auf die OP Stelle lokalisieren, strahlt aber manchmal bis in die Kieferhöhle oder unters Auge. Meine Schneidezahn-Prothese kann ich nur kurz tragen, danach wird das Spannungsgefühl zu stark.
Die Ärztin hat am 24.06. nochmals ein Röntgenbild gemacht und mit einer Kollegin zusammen geprüft. Keine Entzündung zu sehen, Knochenbildung zu erkennen. Die Diagnose lautet Narbenschmerzen, eine Verletzung des Nervs an dieser Stelle wurde ausgeschlossen. Ich habe Talvosilen, ein Codeinhaltiges Schmerzmittel bekommen, von dem ich Herzrasen bekomme.
Ich habe nun seit sechs Wochen diese ziehenden dumpfen Schmerzen unter der Nase und es ist kein Ende in Sicht.
Würden Sie sich aus der Ferne der Diagnose der Chirurgin anschließen, kann die Narbenbildung für meine Beschwerden verantwortlich sein? Wenn ja, wie lange kann das dauern?
Ich schwanke immer zwischen Zuversicht und Verzweiflung und würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Meinung mitteilen könnten.
Sehr liebe Stefanie!
Es könnte sein, dass der Nasenboden bei der OP verletzt wurde und es so zu einem Narbenzug zwischen Mundhöhle und Nasenboden kam. Der Nasenboden ist sehr empfindlich, jeder, der einmal ein “Wimmerl” in der Nase gehabt hat, weiß das …
Das könnte für Ihre Schmerzen verantwortlich sein, wird sich ohne zutun lösen, kann aber bis zu 6 Monaten dauern … eine Narbe organisiert sich bis zu einem Jahr, nach 6 Monaten setzt eine Phase ein, wo das Gewebe lockerer wird …
Wenn Sie mehr Infos wünschen, dann bitte ein Röntgen hochladen!
Vielen Dank für Ihre rasche Antwort! Leider habe ich kein Röntgenbild zuhause, die Chirurgin meinte allerdings, dass der Nasenboden nicht im OP Bereich war. Sie meinte aber auch, dass der Bereich unter der Nase extrem empfindlich ist.
Ich werde wohl Montag mit der Therapie mit einem Langzeitanästhetikum beginnen, es wird direkt in den betroffenen Bereich gespritzt und soll bis zu 12 Stunden wirken.
Herzliche Grüße,
Stefanie
Sehr liebe Stefanie!
die Chirurgin meinte allerdings, dass der Nasenboden nicht im OP Bereich war. Sie meinte aber auch, dass der Bereich unter der Nase extrem empfindlich ist.
Meine oberen Schneidezähne liegen, so wie die anderer Menschen auch, im Bereich des Nasenbodens – laden Sie ein Röntgen hoch und ich kann mehr sagen, die Aussage liest sich zumindest widersprüchlich … der Bereich unter der Nase, ist der Nasenboden …
Ich werde wohl Montag mit der Therapie mit einem Langzeitanästhetikum beginnen, es wird direkt in den betroffenen Bereich gespritzt und soll bis zu 12 Stunden wirken.
Das hilft nicht, schadet nur mehr, denn bei jedem Einstich und bei jeder Injektion des Anästhetikums wird das Bindegewebe und häufig auch das Periost und/oder das Narbengewebe neu aufgerissen / gedehnt und man schafft so nur chronische Schmerzpatienten … wenn Sie wissen woher der Schmerz kommt und man also sicher weiß, dass z.B. keine neue Entzündung im Gange ist, oder keine Nachbarwurzeln verletzt wurden, oder dass Wurzelreste zurück geblieben sind, dann würde ich den Schmerz ertragen, denn er sollte mit der Zeit immer weniger werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist mehr im Busch …
Sehr geehrter Dr. Belsky,
ich wollte Ihnen gerne noch mal Rückmeldung geben. Ich war Montag bei der Kieferchirurgin und auch sie war der Ansicht, dass es am besten wäre, nicht zu spritzen oder die Wunde wieder zu öffnen.
Sie hat mir empfohlen, mich in Osteopathische Behandlung zu begeben, alles andere wäre bei einer so frischen Wunde zu invasiv. Einen Termin habe ich leider erst in zwei Wochen aber seit gestern hat sich der Schmerz verändert. Er strahlt nicht mehr in die Kieferhöhle und bis unters Auge, sondern beschränkt sich auf den direkten Narbenbereich. Es zieht und zwackt fürchterlich, aber ich halte dies dennoch für eine Verbesserung. Damit kann ich leben, auch wenn es bis zum endgültigen Verschwinden der Beschwerden wohl noch dauern wird.
Vielen Dank für Ihre Beratung aus der Ferne und schön, dass es dieses Forum gibt.
Stefanie
Alles Gute!