Hallo Hr. DDr. Belsky,
ich habe eine Frage zu Antibiotika.
Hat vielleicht nur entfernt was mit Zahnmedizin zu tun.
Aber es wäre wirklich sehr interessant zu erfahren wieso Ärzte im Allgemeinen eigentlich immer sehr schnell damit sind Antibiotika oder Schmerzmittel zu verschreiben aber kaum ein Hinweis oder ein Rezept dazu geben um Nebenwirkungen zu verhindern.
Nehmen wir ein Beispiel ich als Zahnarztphobiker habe in meiner Zahnkarriere fast klarerweiße einiges an Schmerzmittel und Antibiotika genommen.
Damals natürlich hat es mich kaum interessiert welche Nebenwirkungen usw. hauptsache es hilft und die Schmerzen lassen nach.
Keine Ahnung ob Sie als Zahnarzt mal so richtig heftige Zahnschmerzen hatten aber ich vermute nein, es lässt einen fast nicht mehr richtig denken.
Jedenfalls hats mich kaum interessiert bis zu dem Tag an dem ich mal wieder Antibiotika nahm (mal wieder wegen einen von vielen Zähnen) und am nächsten Tag mit schlimmsten Bauchkrämpfen aufgewacht bin.
Nachdem ich einen ganzen Tag und eine Nacht durchgehalten habe rief meine Freundin am nächsten Tag die Rettung nachdem ich mehr Blut als Stuhl im Durchfall hatte (tut mir leid wenns nicht gerade geschmacklich ist).
Nach Auskunft des Turnusarztes war es wohl eher eine Magenschleimhautentzündung und keine pseudomembranöse Colitis.
Also Schmerzinfusionen und Tabletten gabs und das wars.
Als ich dann mal wieder beim Zahnarzt war, wollte man mir wieder Antibiotika verschreiben mal wieder Augmentin, als ich erzählte was passiert ist wich man auf Clinamycin (Clinda Saar) aus. Dazu gab es diesmal interessanterweiße Antibiophilus dazu.
Da ich keine Schmerzen hatte und auch sonst alles recht in Ordnung war beschloss ich das Antibiotika nicht zu nehmen.
Ich wurde dann regelrecht zum Antibiotika Feind nach dem Zwischenfall.
Jedenfalls als man mir die Antibiophilus verschrieb zum Antibiotika fing ich an mich zu informieren und nicht mehr blind durch die Welt zu gehen.
Interessant ist ja das probiotische Mikroben (hier gibts z.B: Bioflorin, Antibiophilus etc, ich bin ja kein Fan der Pharmaindustrie Geld in den Hintern zu stecken aber das halte ich für genauso brauchbar wie Antibiotika) nicht nur das Durchfall während der Behandlung “einschränken” können sondern auch eine pseudomembranöse Colitis vorbeugen könnten.
Dasselbe Thema bei NSAR (zumindestens die die man verschreibe. muss) die Ärzte (viele) sind schnell dabei mal ein Rezept für Schmerzmittel auszustellen. Aber das man ein Magenschutz vielleicht mal dazu verschreibt (vor allem bei Menschen die chronische Schmerzen haben und daher häufig Schmerztabletten nehmen die über den Magen und nicht über die Leber abgebaut werden) das muss man als Patient erfragen. Aber eigentlich ist nicht der Patient sein eigener Arzt, sondern der Arzt sollte sagen: “Woart kurz wennst jetzt 3 Wochen des Schmerzmittel nimmst nimm bitte an Magenschutz, weil wennst die Schmerzmittel zu lange nimmst könntest ein Magengeschwür bekommen”.
Die probiotischen Kapseln sind ja rezeptfrei theoretisch kann man sagen dann muss sich halt der Patient selbst informieren. Aber bei Schmerzmittel kann sich der Patient im Regelfall einen Magenschutz nicht ohne ärztliches Rezept holen.
Meiner Meinung nach haben da viele Ärzte entweder zu wenig Weitsicht oder sie nehmen Nebenwirkungen nicht ernst oder es ist Ihnen einfach scheiß egal.
Die eigentlich Frage ist: Was halten Sie davon? Wie arbeiten Sie?
Informieren Sie einen Patienten über Probiotika oder Magenschutz bei NSAR?
Wenn nicht will ich nicht sagen sie sind nicht weitsichtig :p wahrscheinlich einer der weitsichtigsten Ärzte von denen ich gelesen habe.
Aber es wäre vielleicht etwas an das Sie denken wenn Sie den nächsten Patienten Antibiotika verschreiben 🙂
So genug beschwert, Sie sind ja auch nicht unbedingt die Online Seelsorge für Patienten die was zum beschweren haben :p
LG Mulder
Sehr lieber Mulder!
Zeit oder Geldproblem?
Im Endeffekt ein Geldproblem, da wir Zeit damit messen.
Denken Sie wirklich das z.B: alle Schmerztabletten Placebos sind?
Die Medikamente am Markt sind keine Placebos, denn sie enthalten gewisse Wirkstoffe, die aber, wenn man sie standardisiert in großen Untersuchungen testet, keine Wirksamkeit zeigen. Nur ganz wenige Medikamente haben sich über die Jahrzehnte als sinnvoll gezeigt. Das sind vor allem jene Medikamente, die Wissenschaftler aus indogenen Überlieferungen von verschiedenen Pflanzenextrakten isolieren konnten. Zu Beginn der Pharmazie hat man Medikamente vorwiegend aus solchen Überlieferungen gewonnen. Irgendwann begann man dann Medikamente künstlich zu “designen”, denn man glaubte, wenn man den Rezeptor kennt, dann kann man ja den entsprechenden Wirkstoff entwerfen. Was Wissenschaftler aber nicht sagen ist, dass sie den Rezeptor nicht wirklich kennen und sich Ihr Verständnis über den Rezeptor tagtäglich ändert, weil sich die Untersuchungsmethoden tagtäglich ändern und so ist es natürlich unmöglich einen passenden Wirkstoff zu finden. Deswegen wird zum Beispiel bei Bluthochdruck Medikamenten der Patient “eingestellt”. Das bedeutet die Patienten bekommen alle möglichen Wirkstoffgruppen, bis irgendwann etwas wirkt. Es passiert auch immer wieder, dass nach einiger Zeit eine Umstellung erfolgt. Patienten nehmen das als Selbstverständlichkeit hin, fragen Sie einmal einem Bluthochdruck Patienten. Gesund werden diese Patienten nie, der Blutdruck wird durch die Pille nur scheinbar an einem gewissen Pegel gehalten. Es gibt, was die Wirksamkeit anbelangt, zwischen den einzelnen Wirkstoffbereichen enorme Unterschiede, so sind z.B. die meisten Psychopharmaka für die Katz.