Lieber DDr Belsky,
Ich danke für Ihre bisherigen Ratschläge, und möchte Sie nochmals um Rat fragen. Dienstag Abend ging meine 6 1/2 jährige Tochter mit ihrem Papa zum Zahnartzt, um eine defekte Füllung an einem Zahn zu ersetzen, an dem auch Karies sich wieder verbreitet hatte. Als sie mir Mittwoch ihren Zahn zeigte, war ich erstaunt, zu sehen, dasz es eine Metallfüllung war – also Amalgam. Ich selber habe in den letzen 35 Jahren kein Amalgam zu sehen bekommen und war überzeugt, dasz dieses Material aus der Zahnartztpraxis verschwunden war. Also für mich unangenehme Überraschung, und für den Papa, der sich auch gar nicht bewuszt war, dasz seiner Tochter eine Amalgamfüllung verpaszt worden war, genauso.
Donnerstag zeigte mir meine Tochter wieder ihren Zahn. Jetzt ist das eine subjektive Bewertung, aber mir schien, dasz die Form sich verändert hatte. Weniger subjektiv ist meine Bemerkung, dasz der Zahn leicht gräulich verschmiert erscheint. Also meine Frage: wie lange braucht Amalgam um sich zu verhärten?
Ich danke im Voraus für Ihre Bemerkungen und wünsche Ihnen ein schönes Wochendene!
Vielen Dank DDr Belsky für Ihre Antwort,
Ihre technischen Erläuterungen sind wie immer präzise und nützlich – ich entnehme, dasz die Entfernung des Amalgams nicht risikofrei ist. Ich werde mich also umgehend informieren, bevor ich irgend etwas unternehme.
Ich wollte in die kontroversielle Diskussion über Amalgam möglichst nicht eingehen, dennoch: meine subjektive Meinung über Amalgamfüllungen basiert auf dem, was ich der Webseite der WHO entnehme. Dort steht, dasz bei Quecksilber keine Dose unbedenklich ist, und dasz durchaus nachgewiesen ist, dasz Quecksilber von Zahnfüllungen in den Körper dringt. Das ist für mich genug um aus reiner Behutsamkeit dieses Material zu vermeiden, bis jemand objektiv nachweisen kann, dasz durch die Zahnfüllungen keine Schäden entstehen, was ja soweit nicht der Fall ist. Ich kann schon verstehen, dasz Zahnärzte andere Faktoren in betracht nehmen – als Mutter sind die Kriterien eben nicht ganz dieselben. Natürlich hören wir dasz auch andere Materialien nicht unbedenklich sind – in dieses Niveau der Problematik kann ich aber als Laie nicht eingehen.
Zur Frage der Lebenserwartung der Zahnärzte konnte ich übrigens durch eine Suche im Internet keine Informationen finden – Internet hat also doch seine Grenzen. Als Zahnarzt wissen Sie da mehr.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und danke nochmals für Ihre hervorragende und liebenswürdige Beratung in diesem Forum!
Sehr liebe Stanislava!
ich entnehme, dasz die Entfernung des Amalgams nicht risikofrei ist.
Risikofrei ist die Entfernung in der Regel schauen, aber es wird viel mehr Quecksilber bei der Entfernung frei, als wenn die Füllung einfach nur im Mund liegt. Da es sich um einen Milchzahn handelt, ist es also vernünftiger die Füllung zu belassen und zu warten bis der Milchzahn hinaus fällt.
meine subjektive Meinung über Amalgamfüllungen basiert auf dem, was ich der Webseite der WHO entnehme. Dort steht, dasz bei Quecksilber keine Dose unbedenklich ist, und dasz durchaus nachgewiesen ist, dasz Quecksilber von Zahnfüllungen in den Körper dringt.
Wichtig ist, zu reden über was ist, meine und Ihre Meinung ist irrelevant. Das was die WHO sagt, ist unbestritten, jedoch nehmen Sie tagtäglich Quecksilber zu sich, über die Luft, über Nahrungsmittel (besonders Meeresfisch) und noch diverse andere Quellen. Die Amalgamfüllung macht bei alldem den allergeringsten Anteil aus. Ich verwende kein Amalgam, aber versuche den Menschen nicht Angst zu machen, oder subjektive Vorlieben auszunützen, ich sehe meine Aufgabe als Arzt über das zu reden was ist.
Das ist für mich genug um aus reiner Behutsamkeit dieses Material zu vermeiden, bis jemand objektiv nachweisen kann, dasz durch die Zahnfüllungen keine Schäden entstehen, was ja soweit nicht der Fall ist.
Diesen Nachweis gibt es schon, nur wollen sie ihm nicht wahrhaben, ich nannte ihnen ja die Lebenserwartung der Zahnärzte und zudem haben Millionen Menschen Amalgamfüllungen im Mund und die Lebenserwartung wird immer höher.
Ich kann schon verstehen, dasz Zahnärzte andere Faktoren in betracht nehmen – als Mutter sind die Kriterien eben nicht ganz dieselben.
Ich weiß nicht wie sie die Lebenserwartung als Mutter sehen, als Zahnarzt und Vater ist für mich die Lebenserwartung eben die Lebenserwartung.
Natürlich hören wir dasz auch andere Materialien nicht unbedenklich sind – in dieses Niveau der Problematik kann ich aber als Laie nicht eingehen.
Sie sind auch bei Amalgam ein Laie und bilden sich dennoch ein Urteil, bei den anderen weißen Materialien tun sie das nicht – überdenken Sie einmal wieso.
Alles Liebe.
Lieber DDr Belsky,
Vielen Dank für Ihre Konversation. I glaube ich musz doch richtigstellen, dasz die Lebenserwartung nicht die ertse Sorge ist, die Amalgam aufbringt – Gesundheitschäden betreffen zum Beispiel Störungen der Nierenfunktion (das ist auch bei kleinen Dosen unumstritten) und diverse neurologische Störungen (das Magazin Neurotoxocology and Teratology hat zum beispiel gerade eine Studie über adverse Effekte von Amalgam (also durchaus bei kleinen Dosen von QS) auf Sicht, Lernfähigkeit, Gedächtnis von Kindern von 8 bis 12 publiziert – siehe hier: Modification of neurobehavioral effects of mercury by genetic polymorphisms of metallothionein in childrenDas ist konkreter, als eine Antizipierung auf ein langes Leben (auch bei Zahnärzten habe ich nie über deren Lebenserwartung gehört, man hört nur ständig, dasz dieser Beruf die höchsten Depressionsquoten mit sich trägt).
Weiters schätze ich es durchaus, dasz Sie kein Amalgam verwenden, was auch immer Ihre Motivation ist – wie gesagt, ich habe geglaubt, das Material sei seit Jahrzehnten aus der Zahnarztpraxis verschwunden.
Noch ein kleiner Punkt: ich gehe von dem Standpunkt aus, dasz Meinungen immer Urteile sind – egal, ob sie von einer informierten oder uninformierten Person stammen. Deszhalb habe ich meine Meinung als Laie erwähnt (und sie so relativiert). Sonst müszten sich Fachspezialisten ja immer einig sein – glücklicher weise sind sie das nicht, sonnst gäbe es nirgends konstruktive Diskussionen, Forschung und Fortschritt!
Nochmals vielen Dank für Ihre Anregungen!
Sehr liebe Stanislava!
Gesundheitschäden betreffen zum Beispiel Störungen der Nierenfunktion (das ist auch bei kleinen Dosen unumstritten) und diverse neurologische Störungen (das Magazin Neurotoxocology and Teratology hat zum beispiel gerade eine Studie über adverse Effekte von Amalgam (also durchaus bei kleinen Dosen von QS) auf Sicht, Lernfähigkeit, Gedächtnis von Kindern von 8 bis 12 publiziert – siehe hier: Modification of neurobehavioral effects of mercury by genetic polymorphisms of metallothionein in children).
Immer wieder erkläre ich im Forum, auf checkdent, auf dentalnews und anderen Seiten, dass die meisten dieser Studien für die Fisch sind. Bleiben Sie bei dem was ist … nach dieser Studie müßten ZA vorwiegend an diesen Erkrankungen leiden … das tun sie aber nicht.
Das ist konkreter, als eine Antizipierung auf ein langes Leben (auch bei Zahnärzten habe ich nie über deren Lebenserwartung gehört, man hört nur ständig, dasz dieser Beruf die höchsten Depressionsquoten mit sich trägt).
Die höchste Selbstmordrate liegt bei Anästhesisten unter Ärzten – jetzt könnte man sagen, die sind am depressivsten – man könnte aber auch sagen, die sitzen an der Quelle (also an den Medikamenten) – die Wahrheit ist komplexer, genauso wie bei den Zahnärzten. Wieso Zahnärzte depressiv sind hat mit was anderem zu tun …
Noch ein kleiner Punkt: ich gehe von dem Standpunkt aus, dass Meinungen immer Urteile sind – egal, ob sie von einer informierten oder uninformierten Person stammen.
Ich versuche nicht über Meinungen zu reden, sondern über “was ist”
Deszhalb habe ich meine Meinung als Laie erwähnt (und sie so relativiert). Sonst müszten sich Fachspezialisten ja immer einig sein – glücklicher weise sind sie das nicht, sonnst gäbe es nirgends konstruktive Diskussionen, Forschung und Fortschritt!
Würden wir alle über “was ist reden”, dann wären wir alle einer Meinung, leider machen das nicht einmal Menschen in der Wissenschaft …