Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
da mein 1-4er Zahn trotz mehrfacher Wurzelbehandlung (davon auch unter Mikroskop und Kofferdam) und zweier WSR leider trotzdem nicht wirklich Ruhe gibt, habe ich mich jetzt bei mehreren Ärzten hinsichtlich Kosten und Vorgangsweise der Implantation erkundigt, vor der ich eigentlich etwas Bammel habe. Ich möchte vor allem in der Einheilzeit auch ein Provisorium, mit dem ich mich in der Öffentlichkeit blicken lassen kann, da ich viel mit Leuten zu tun habe und dieser Zahn bei mir gut sichtbar ist.
Ich hab einmal eine Valplast-Prothese angeboten bekommen, ein Klammerprovisorium und jetzt zuletzt etwas, was mir sympathisch wäre, wo ich aber nicht weiss, ob das wirklich Sinn macht – eine Sofortimplantation nach einem 3-D-Röntgen, wobei mir gesagt wurde, dass ich dieses 6 Monate nicht belasten darf (also nur links kauen – und das 6 Monate lang?). Jeder andere Arzt hat mir mitgeteilt, dass man 3-4 Monate abwarten muss, bevor implantiert werden kann und deswegen bin ich jetzt etwas verwirrt.
Dazu kommt noch, dass man mir empfohlen hat, eine Krone mit Metallkern zu nehmen, da man diese bei Beschädigung etc. leichter austauschen kann. Eine Vollkeramikkrone wäre demnach nicht so vorteilhaft.
Die Kosten sind auch unterschiedlich, das 3-D-Röntgen alleine kostet 150 Euro, wäre aber für die Planung des Implantats notwendig, außerdem sagte mir der Arzt, dass bei einer Sofortimplantation das ästhetische Ergebnis auch am besten wäre.
Darf ich Ihre werte Meinung dazu hören? Die Preise für das Implantat bewegen sich zwischen 2300 und 3500 Euro, ist ja keine Kleinigkeit und ich möchte für mich die richtige Entscheidung treffen.
Vielen Dank im voraus,
MischMasch
Hallo Herr Dr. Belsky,
die Fragen nehmen kein Ende 🙂
Man hat mir gesagt, dass man bei einer Sofortimplantation für die provisorisch aufgeklebte Krone keinen Abdruck machen muss, wenn es für einen Einzelzahn ist.
Warum das? Wie sieht dann so ein provisorischer 14er aus? Wird da aus einer Reihe “Plastikzähnen” einfach ein ähnlicher ausgesucht oder wie macht man das, damit der Ersatzzahn möglichst nicht auffällt? Ich war echt überrascht, dass man keinen Abdruck vom Originalzahn machen muss. Und wonach wird dann der endgültige Ersatzzahn geformt? Ich kann mir das leider nicht wirklich vorstellen, wie das vonstatten geht…
Nochmals vielen Dank für die geduldige Beantwortung meiner Fragen,
mit freundlichen Grüßen
MischMasch
Sehr liebe Mascha!
Von den Implantaten halte ich nichts, denn die Überlegungen sind die falschen (Syndesmose/Osteointegration). Eine Knirschschiene würde ich nachdem Sie die endgültige Implantatkorne bekommen haben, machen lassen. Die kostet je nach Behandler 150-350€, die Kassa zhalt nichts zu, soweit ich weiß.
Wenn Ihr Schnarchproblem aufgrund einer Kompression der Halseingeweide besteht und Sie Rückenschläfer sind, dann kann eine Vorverlagerung des UK mit Hilfe einer Schiene helfen, Knirschen können Sie dann so auch nicht mehr – 2 Fliegen mit einer Klappe …
und noch ein P.S.
Da ich mir anscheinend die Zähne kaputt knirsche, sollte ich mir wohl auch eine Knirscherschiene zulegen…
Macht es Sinn, diese schon vorm Setzen des Implantats machen zu lassen (wohl eher nicht, oder?), was kostet so etwas in etwa und zahlt die Kassa was dazu? Kann man eine solche Schiene auch als “Schnarchschiene” verwenden, die das Unterkiefer etwas nach vorne zieht oder ist das dann wieder ganz was anderes?
Danke nochmals herzlich für Ihre Antworten im voraus,
liebe Grüße
MischMasch
Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
vielen Dank für Ihre Antwort. Weisheitszähne zum Implantieren habe ich leider keine mehr…es war halt nur so eine Wunschvorstellung, den gezogenen 14er herauszunehmen, zu reinigen und dann wieder einzusetzen…das wird es wohl nicht geben, immerhin hat er eine ziemliche Plombe und ist ja auch schon reseziert.
Mit Bioimplantat habe ich eigentlich folgendes gemeint:
BioImplant Immediate Truly Anatomic Zirconia Dental Implant single or multirootedHab davon mal in einer Zeitung gelesen und es sieht ganz interessant aus. Allerdings ist es wohl noch in der Erprobungsphase. Hier geht es demnach nicht um das Material, sondern um die Form der Wurzel, die dem natürlichen Zahn nachgebildet ist. Was halten Sie davon?
Mit freundlichen Grüßen
MischMasch
Sehr liebe Mischmasch!
Warum kann eigentlich sein eigener Zahn nicht herausgenommen, gereinigt und dann wieder implantiert werden? Oder ist diese Frage jetzt sehr naiv?
Es gibt keine naiven Fragen – Fragen sind einfach nur, es gibt nur dumme Antworten …
Zahntransplantationen als Alternative zu Zahnimplantaten, Denta Beaut informiert, Zahnarzt in WienB]
Klicken Sie links die Bilder an – ich hoffe die Antwort ist nicht dumm 🙂
Kennen Sie eigentlich das “Bioimplantat”? Angeblich soll das ganz gute Erfolge haben.
Denken erst das gemeinsam durch und sie sagen mir dann, was sie davon halten. Was soll der Ausdruck Bio in diesem Zusammenhang bedeuten? Ein Implantat ist immer ein Implantat, es wächst nicht auf Bäumen, oder ist natürlichen Ursprung. Ein Implantat ist mit Knochen fest verankert (Osteo integriert), ein Zahn hingegen ist mit dem Knochen über einen bindegewebigen Aufhängungsmechanismus (Desmodont) verankert. Wir können also ausschließen, dass das Wort Bio das ist, was es in uns vermitteln sollte, nämlich Natürlichkeit. Wir können auch davon ausgehen, dass dem Hersteller dieser Umstand bewusst ist, denn immerhin hat der Hersteller das Implantat entwickelt. Wieso aber verpackt nun ein Hersteller Etwas, von dem er weiß, dass es nicht so ist, mit einer Worthülse, die in uns ein bestimmtes Gefühl erzeugen soll? Ich behaupte es dient den Verkaufszweck, aber nicht der Aufklärung und Darstellung von dem was ist.
Es gibt viele Implantate auf dem Markt, die sich als Bio Implantate bezeichnen, welches sie nun meinen ist mir nicht bekannt. Aber aus den obigen Überlegungen heraus, wäre ich schon vorsichtig bei meiner weiteren Recherche.