Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
Ende Mai wurde mir von einem Kieferchirurgen eine Zyste am 13 entfernt und eine retrograde Wurzelfüllung durchgeführt. Dieser Zahn hatte bereits eine WSR vor ca 15 Jahren, wurde vor ca 11 Jahren mit einem Stift versorgt und überkront.
Ich hatte starke Schwellungen aber mäßige Schmerzen, die Oberlippe war dunkelblau. Es schien alles zu verheilen, allerdings stellte ich fest, dass die Oberlippe an einer Stelle mit dem Kiefer vernäht war. Da ich im Anschluss an die OP in Deutschland war, ließ ich nach 9 Tagen dort von einem Zahnarzt die Fäden ziehen, dabei sagte mir dieser, dass noch eine offene Wunde da wäre und die Oberlippe war mit dem Kiefer verwachsen.
Nach meiner Rückkehr hatte ich einem Termin bei dem Kieferchirurgen, weil ich meinte, dass er wohl nur irrtümlich die Lippe angenäht haben könnte. Ich dachte, das müsste wohl ganz einfach zu lösen sein.
Offenbar war das aber Absicht und er erklärte mir, dass nur dort die Wunde gut verheilt wäre und ansonsten eine “klaffende Wunde” da ist. Da er laut eigener Aussage nicht in den Ruf geraten möchte “gepfuscht” zu haben, würde er mich nicht weiter behandeln und ich solle die Praxis verlassen.
Ich bin dann völlig aufgelöst zu meiner Zahnärztin gegangen, die meinte, man solle sich das ganze erst mal 2-3 Wochen beruhigen lassen, man könne das nicht so einfach durchschneiden, dann sagte sie noch etwas von Schleimhauttransplantation…
Die nächsten Wochen waren ein auf und ab von schmerzhaften und schmerzfreien Phasen, Anfang Juli hatte ich dann einen Termin bei einem anderen Kieferchirurgen, welcher mir in wenigen Minuten mehrere Narbenzüge mit dem Elektroskalpell entfernte. Ansonsten war laut seiner Aussage alles ok, die Wunde inzwischen verheilt.
Einen Monat war ich beinahe schmerzfrei, bis auf ein leichtes Ziehen wenn ich die Oberlippe nach unten zog.
Anfang August fingen dann plötzlich ziehende Schmerzen an, vom OP Bereich bis ins Kiefergelenk, in die Nase, Brennen in der Oberlippe, Kopfschmerzen, Hitzeempfindlichkeit und Abgeschlagenheit. Meine Zahnärztin verordnete Antibiotika, Amoxiclavulan für 7 Tage. Die Beschwerden wurden rasch besser, nach Absetzen des Antibiotikums traten nach einer Woche dieselben Beschwerden wieder auf, nicht ganz so heftig wie vorher.
Ich konsultierte wieder den Kieferchirurgen, dachte, dass der Zahn wohl raus muss. Er versicherte mir aber, dass laut Röntgen alles bestens ist. Sein Therapievorschlag: Nochmalige WSR an 12 und 13, gleichzeitig Ziehen eines retardierten Weisheitszahns in Oberkiefer rechts, Termin Ende November.
Falls ich es inzwischen nicht aushielte, gab er mir noch ein Rezept für Amoxiclavulan mit. Vor ca. 3 Wochen wurden die Schmerzen wieder so stark, dass ich wieder mit Antibiotika anfing. Dasselbe: Beschwerden werden besser, aber nach einigen Tagen lokalisierte Schmerzen direkt unter dem Jochbein neben der Nase. Inzwischen war ich bei einem neuen Zahnarzt, welcher mir ebenfalls bestätigte, dass laut Röntgen alles bestens ist, er zeigte mir aber erstmals im Spiegel die noch verbliebenen Narbenzüge, und die mit einem tiefen Wulst bzw. Krater verwachsene Narbe.
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass eine sanfte Massage die Schmerzen unter dem Jochbein lindert. Was aber nach wie vor bleibt ist das Auf-und Ab der Beschwerden: Manchmal gehts mir gut, dann fangen die Schmerzen wieder an und ich habe dauernd das Gefühl dass rund um den Zahn etwas “arbeitet”, eher so ein Gefühl von Prickeln, Empfindlichkeit.
Inzwischen habe ich einen Termin für die Extraktion des Zahns vereinbart, tue mir aber schwer damit, denn falls es reine Narbenschmerzen sind, dann ist mit der Extraktion auch nicht geholfen.
Was würden Sie mir raten, Zahn raus um diese Ursache auszuschließen?
Danke für Ihre Antwort
Christine
Lieber Herr Dr. Belsky,
vorweg die gute Nachricht: Seit 2 Wochen gehts mir richtig gut, Energie ist wieder da, keine Schmerzen mehr… Die Extraktion von 13 war offenbar eine gute Entscheidung. Das Zahnthema rückt in den Hintergrund.
Letzte Woche hatte ich einen Termin beim Endotontologen, dort wurde ein Panorama DVT gemacht, alle Zähne auf Vitalität geprüft und, weil der 11 erst nicht reagiert hat, noch ein Detail DVT über 11-13 gemacht.
Alles gut mit 11 und 12, ein nochmaliger Vitalitätstest hat auch bestätigt, dass der 11 lebt. 15 ist ok.
Implantat bei 13 würde er nicht selbst machen, weil zu wenig Knochen da ist, da würde er mich an einen Kieferchirurgen überweisen wegen Knochenaufbau.
Diese Woche war ich bei dem ZA, welcher den 13 gezogen hat zur Kontrolle. Der meinte wiederum, dass die Implantation schon möglich scheint, die Höhe wäre vorhanden. Näheres könne er nach einem Röntgen im Jänner sagen.
Zwei Ärzte, zwei Meinungen, einfach mal abwarten wie sich der Knochen entwickelt? Was ist Ihre Meinung dazu?
Dankeschön
Christine
sehr liebe christine!
die unteren wirken nicht lehrbuch artig gemacht, wenn sie aber schon so lange halten, dann belassen, auch eine nicht optimal durchgeführte krone kann sehr lange zeit halten. die wahrscheinlichkeit, dass die kronen nochmal so lange halten ist also groß. außer im mund sieht man einen anderen befund, z.b. wurzelkaries, dann sollte was gemacht werden, aber im röntgen sieht man zur zeit keinen handlungsbedarf bei den unteren.
die oberen wirken gut, den 15 wie gesagt checken lassen.
alles gute
Lieber Herr Dr. Belsky,
danke für die Antwort. Ich habe am Donnerstag einen Termin bei einem Endotontologen, dort wird dann auch ein DVT gemacht. Den 15er kann er dabei gleich überprüfen.
Damit sollten dann evt. Wurzelbehandlungen genau gemacht werden.
Welche Kronen finden Sie nicht genau gemacht, alle oder nur einige? Bei den Frontzähnen sieht es doch so aus, als ob ein Hohlkehlenschliff gemacht worden wäre? Die Kronen links unten sind schon 30 Jahre alt, wurden in den USA gemacht.
Morgen gehe ich mal zur Hausärztin um zu checken, ob die Abgeschlagenheit, die ich seit einer Woche habe, evt. eine andere Ursache hat.
Dankeschön
Christine
sehr liebe christine!
beim zahn 15 haben sie eine tiefe füllung und der knochen an der wurzelspitze ist aufgeworfen, es wirkt, wie wenn der zahnnerv abgestorben wäre. ich würde einmal einen kältetest machen, bei den wsr erkennt man nicht viel. ich würde mir einen zahnharzt suchen, der genauer arbeitet, bei den wurzelbehandlungen und den kronen …
ich habe gleich noch eine Frage: Kommt alternativ zu einem Implantat für 13 auch eine Brücke – 12 – 14 in Frage? Der ZA meinte, das würde er nicht empfehlen, weil ein Pfeilerzahn dann ein Implantat und der andere ein natürlicher Zahn ist. Implantat starr, natürlicher Zahn leicht flexibel. Mir wäre das nämlich z. Zt. lieber, schließlich ist der Knochen bei 13 extrem mitgenommen und ich bräuchte nicht so lange auf einen Zahnersatz warten.
eine brücke auf einen resizierten zahn ist nicht sinnvoll, auch nicht die verblockung zahn implantat.
Lieber Herr Dr. Belsky,
ich habe gleich noch eine Frage: Kommt alternativ zu einem Implantat für 13 auch eine Brücke – 12 – 14 in Frage? Der ZA meinte, das würde er nicht empfehlen, weil ein Pfeilerzahn dann ein Implantat und der andere ein natürlicher Zahn ist. Implantat starr, natürlicher Zahn leicht flexibel. Mir wäre das nämlich z. Zt. lieber, schließlich ist der Knochen bei 13 extrem mitgenommen und ich bräuchte nicht so lange auf einen Zahnersatz warten.
Dankeschön
Christine