Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
bei mir wurde vor 10 Tagen eine zweite WSR am selben Zahn (oben rechts erster Prämolar) durchgeführt. Dabei wurde nicht nur eine retrograde Wurzelfüllung gemacht, sondern in der Weichteilregion ein verbliebener Rest der Wurzelfüllung entfernt (die Wurzel war überstopft worden und das verbliebene Guttaperchastück hat sich kaum entfernen lassen, ist jetzt aber draussen).
Das wäre ja alles sehr schön, allerdings habe ich seit der Entfernung dieses Stücks an dieser Stelle (also dort wo das Zahnfleisch innen ganz oben quasi die Wange berührt) innen drinnen eine Schwellung, die sich absolut nicht verändert. Die Schwellung ist weich, tut bei Berührung (Zähneputzen) leicht weh und die Stelle stört sehr, wenn ich den Mund verziehe, sprich lache oder esse, weil ich dadurch auch ein etwas taubes Gefühl habe.
Natürlich habe ich das dem Kieferchirurgen vor drei Tagen gezeigt und ihn gefragt, was das wäre und er hat gemeint, das wäre ganz sicher ein Bluterguss und würde sich irgendwann mal auflösen. Er würde da nicht reinschneiden wollen, da es ja wieder bluten würde. Jetzt tut mir die Stelle aber auch immer wieder weh bzw. fühle ich immer wieder mal einen stechenden Schmerz, aber weiter hinten an den Zähnen. Ich werde in wenigen Wochen auf Urlaub fahren und möchte dort nicht wirklich Probleme bekommen. Jetzt weiss ich nicht mehr was ich tun soll – wenn sich die Schwellung wenigstens sukzessive ein wenig zurückbilden würde, könnte ich an eine Besserung glauben, aber es tut sich rein gar nichts. Abgesehen davon mussten auch die Nähte früher entfernt werden, da ich jede Menge Aphten bekommen habe, die sehr schmerzhaft waren, sich jetzt aber mittlerweile fast ganz zurückgebildet haben.
Ich hab die Befürchtung, dass diese Schwellung vielleicht dazu führt, dass der gesunde Nachbarzahn abstirbt…ich will den Chirurgen ja auch nicht dauernd nerven, aber dieser Zustand ist jetzt sehr unbefriedigend.
Was ist Ihre Meinung dazu? Kann man diese Stelle nicht punktieren? Kann sich das verkapseln und wie würde man das feststellen? Ich will jetzt auch nicht unbedingt Zahnarzt-Hopping machen, aber ich weiss nicht, worauf ich warten soll, wenn sich da einfach nichts ändert.
Danke im voraus für Ihre Antwort
mfG
Shewolf
Sehr liebe Shewolf!
10 Tage nach einer OP und immer noch eine Schwellung, sonst aber keine anderen Beschwerden, hört sich in der Tat nach Bluterguß an. Wegen diesem werden die benachbarten Zähne nicht absterben, keine Sorge. Ich würde in den Urlaub fahren und aufhören daran zu denken, leider kann die Rückorganisation eines solchen Blutergußes dauern – einige Monate dauern.
Ziehen kann man den Zahn immer, verpassen können Sie auch nichts, denn wenn Probleme entstehen sollten, werden Sie es als erste merken … sich nun deswegen zu Sorgen macht Ihnen also im Jetzt nur Probleme, denn durch das Denken und herum fummeln mit der Zunge, können Sie Schmerzen generieren, zudem können Sie nicht genießen was ist, z.B. den schönen Urlaub. Also, wenn die Beschwerden nicht zunehmen, dann lassen Sie los …
Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort.
Schmerzen habe ich durch diese Schwellung schon, aber sie nehmen nicht zu, sondern bleiben in etwas gleich – also kein pochender Schmerz, sondern hin und wieder ein stechender. Würde ich durch Essen und Lachen nicht immer wieder an diese Stelle erinnert werden, könnte ich leichter damit leben.
Gibt es irgendwas, was ich machen kann, damit sich diese Schwellung schneller auflöst? Das ganze ist ja laut Chirurg im Weichteilgewebe. Einige Monate hört sich nicht wirklich sehr verlockend an – ich habe gedacht, wenn man die Schwellung punktiert, würde dieser Druckschmerz vergehen…
Danke nochmals, der Urlaub steht erst im Juli an, ein bisschen Zeit habe ich noch…
Lg
Shewolf
Sehr lieber Shewolf!
Der Körper macht sich das üblicherweise von alleine am besten, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit im Sinne von Cremen, Pasten, oder sonst was auf die Schwellung lenken, dann sind Sie ja mit den Gedanken immer dort 🙂
Eine Punktion macht nur Sinn, wenn das Hämatom ganz frisch ist, Blut also noch abrinnen kann, nach ein paar Tagen kann man das Hämatom nur noch auslöffeln – ob das Sinn macht, kann der Operateur klären.
Alles Gute!
Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
nochmals vielen Dank. Ich verstehe nur nicht ganz: wie sieht das aus, wenn man ein Hämatom auslöffelt? Muss der Chirurg da nochmals schneiden und es herauskratzen? Wie würde ich merken, ob es schon verkapselt ist? Falls das der Fall sein sollte, dann hoffe ich zumindest, dass dies noch im Rahmen der Kosten der WSR ist… ab wann würde es Sinn machen, das Hämatom “auszulöffeln”, sprich ab wann macht es keinen Sinn mehr zu warten? Jetzt sind es genau 2 Wochen seit der WSR.
Danke nochmals für Ihre Aufmerksamkeit,
mit freundlichen Grüssen
Shewolf
Sehr liebe Shewolf!
nochmals vielen Dank. Ich verstehe nur nicht ganz: wie sieht das aus, wenn man ein Hämatom auslöffelt?
Wie eine Blutwurst aussieht … ist ein Hämatom eingepackt im Darm …
Muss der Chirurg da nochmals schneiden und es herauskratzen?
Ja …
Wie würde ich merken, ob es schon verkapselt ist? Falls das der Fall sein sollte, dann hoffe ich zumindest, dass dies noch im Rahmen der Kosten der WSR ist… ab wann würde es Sinn machen, das Hämatom “auszulöffeln”, sprich ab wann macht es keinen Sinn mehr zu warten? Jetzt sind es genau 2 Wochen seit der WSR.
Im Gesicht ist das sehr selten notwendig, normalerweise resorbiert sich das … reden Sie mal mit Ihrem Chirurgen … und locker bleiben, umso mehr Sie dort herum drücken, herum tasten, umso größer wird das Problem …