Guten Tag,
Vergangenen Mittwoch wurde mir ein Weisheitszahn entfernt. Die Behandlung war schmerzhaft. Mein KC spritzte mich mehrmals nach, was mir zum Glück geholfen hat, denn irgendwann waren die Schmerzen weg. Am Ende musste er noch so etwas “ähnliches wie eine Zyste” aus der Wunde “graben”.
In den darauffolgenden Tagen (bis Sonntag vormittag) hatte ich Schmerzen, die ich aber mit dem Schmerzmedikament (Brufen, 600 mg) gut in den Griff bekommen konnte. Leider schaffte ich es nicht, dass AB (Augmentin) regelmässig einzunehmen, da mir davon sehr übel wurde und ich Durchfall bekam.
Am Sonntag nachmittag wurden die Schmerzen dann plötzlich schlimmer. Die Schmerzen konnte ich vorwiegend im Kieferknochen lokalisieren, es war ein ständiges Stechen, im Knochen, sowie auch an den Zähnen. Vor allen Dingen an den vorderen Schneidezähnen. “Brufen” half irgendwann auch nur noch mäßig.
Am Dienstag konnte ich kurzfristig einen Termin beim KC wahrnehmen, da ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Er untersuchte die Wunde, meinte aber, dass so weit alles gut aussehen würde.
Ich bin dann wieder nach Hause. Er hat mir noch zusätzlich “Novalgin” verschrieben, das ich zusammen mit “Brufen” nehmen soll. Hab ich gemacht, Schmerzen wurden wirklich etwas besser (das Ziehen vor allen Dingen), aber das “Stechen” im Knochen blieb.
Heute morgen habe ich meine Zahnärztin angerufen (mein KC hat heute und morgen frei) und hab bei ihr nachgefragt, da ich die Vermutung hatte, die Probleme könnten auch vom 47 ausgehen und nichts mit der Whz-OP zu tun haben. Der 47 wurde mir einen Tag vor der OP behandelt, also gefüllt. Meine Zahnärztin konnte das aber am Telefon ausschliessen, sie meinte, es wäre sehr sehr unwahrscheinlich, dass sich unter dem Zahn etwas entzündet haben könnte. Sie sagte mir, sie würde davon ausgehen, dass sich mein Kieferknochen entzündet hat.
Wie sehen Sie das? Kann das wirklich sein?
Liebe Grüsse,
Sonnenblume
Bevor ich nun auf Ihre Argumente eingehe, möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich ebenfalls nicht an Gott glaube, und Ihre Sichtweise, warum Menschen unter anderem einen Gott bzw. Religion oder Spiritualität brauchen, ebenfalls vertrete. Lediglich die Tatsache, dass Sie von einer „wissenschaftlichen Sicherheit“ in Bezug auf die Gottesfrage sprechen, kann ich nicht vertreten.
So, dann mal schön der Reihe nach:
Ich gehe auch nicht davon aus, dass es Engel oder andere mythische Wesen gibt. Und ich stelle mir – oder würde mir – Gott auch nicht als alten Mann mit weissem Bart vorstellen, der irgendwo im Paradies auf einer Wolke sitzt, Tee trinkt und uns Menschen im Alltag beobachtet. Wenn ich von einem Gott spreche, spreche ich von einem Wesen, dass über uns steht und für bestimmte Dinge auf dieser Welt verantwortlich ist. Dieses Wesen kann pure Energie sein, oder aber auch wir selbst. Sprich: die Natur. So gesehen kann dann alles Gott sein. All das, was wir mit Existenz verbinden, ist Gott. Oder könnte Gott sein.
Wenn ich also von Gott spreche, spreche ich nicht unbedingt von „unserem katholischen Gott“, ich spreche dann auch nicht davon, dass die Welt in sieben Tagen erschaffen wurde, es Wunder und Heilige gibt, Engel auf den Bäumen sitzen, Teufel aus der Hölle in das irdische Leben empor schreiten und uns Menschen mit ihrem schwarzen Gift verpesten. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass es dennoch, irgendwo anders, ein Wesen gibt, oder auch mehrere, dass uns lenkt, oder, unabhängig davon, dass es für unser Dasein verantwortlich ist. Oder, anders formuliert: ich glaube nicht (!) daran, möchte aber diese andere Möglichkeit nicht vollkommen ausschliessen.
Das hört sich so „negativ“ an…also ich persönlich würde mich auch nicht auf die höchste Stufe der Evolution stellen, allerdings finde ich es auch nicht moralisch verwerflich wenn dies andere tun.
Wieso wir einen Gott brauchen? Ich glaube nicht, dass das mit irgendwelchen Regeln zu tun hat, oder damit, dass sich Kinder viele Regeln nur schlecht, und eine Regel dafür ganz besonders gut merken können. Ich bin wie gesagt davon überzeugt, dass wir mit der Angst in uns (der Angst vor Selbstverlust, der Angst, ausgeliefert zu sein, der Angst vor Orientierungslosigkeit, der Angst vor Vergänglichkeit) nicht oder nur sehr schwer umgehen können.
In der Kindheit ist es so, dass „Mama und Papa“ Helden sind. Sie stehen über der Welt, über dem Leben und können alles. Kinder nehmen die Umwelt noch sehr magisch und egozentrisch war, verstehen vieles nicht, (können dies auch teilweise nicht verstehen, da ihnen das logisch Denkvermögen (noch) dazu fehlt) und brauchen deswegen Märchen, Wesen aus einer anderen Welt, sie glauben, dass der Tisch eine Seele hat, lebt und da ist, so wie sie u.v.m. Wenn wir aber grösser werden, zerbricht dieses Bild. Der Mensch merkt, dass die Welt nicht „so schön“ ist, wie wir glaubten, dass sie es ist. Er merkt, dass die Welt grausam ist, die Eltern nicht über den Dingen, sondern ihnen sogar ausgeliefert sind und nur bedingt etwas kontrollieren können. Dieses Bild von einer „schönen, heilen Welt“ wird binnen weniger Sekunden zerstört. Die Sicherheit und das damit verbundene Vertrauen auch. Was tut der Mensch dagegen? Er muss sich eine neue Sicherheit und neues Vertrauen suchen.
Manche gehen dann den Weg in die Religion, bzw. vertiefen ihr Bildnis davon. Sie brauchen Gott, um sich sicher zu fühlen. Brauchen ihn, um „beschützt“ zu werden. Sie brauchen die Institution Kirche, um sich in einer Gemeinschaft (stellvertretend bzw. als Ersatz für die frühere Kernfamilie) integriert und aufgenommen zu fühlen. ängste, die immer wieder hoch kommen (wenn ein Familienmitglied stirbt beispielsweise) werden durch die Religion und durch den Glauben an Gott bewältigt. „Man sieht sich im Paradies wieder… oder… meiner Mama geht es jetzt besser, sie ist bei Gott“…. sind für viele oft tröstende Worte und helfen, Trauer zu überwinden. Ich glaube, dass Gott sehr oft als „Elternersatz“ fungiert und ängste und Unsicherheit in uns kompensiert.
Ein anderer Teil der Menschen stürzt sich auf das Wissen. Liest Bücher, meist wissenschaftlicher Natur, und möchte die Welt verstehen. Wie sie funktioniert, warum wir da sind, was in absehbarer Zukunft passiert. Und versucht dadurch, diese ängste, dieses fehlende und erschütterte Vertrauen, durch Wissen (denn Wissen steht ja auch für Macht, und als Konsequenz dafür für Erhabenheit und Stärke) zu ersticken bzw. zu bewältigen.
Das der Mensch im späteren Leben ständig einer Führung bedarf, bzw. dass Bedürfnis nach Führung hat, sehe ich auch so. Manche erschaffen sich dann einen Gott, andere werden Mönch in einem tibetischen Kloster, machen Selbsterfahrungsreisen und ernähren sich ausschliesslich von Tofu und NICHT genmanipuliertem Obst und wiederum andere werden Physiker, Mediziner, brauchen das Wissen, jede Theorie, sie brauchen den Verstand, die Vernunft oder so manch anderer, entfernt sich ganz von dieser Welt und möchte „vom Tuten und Blasen“ nichts wissen, weil es so einfacher ist, das Leben zu ertragen. Wie auch schon Jostein Garder in seinem Buch „Sofie‘s Welt“ schrieb… manchmal ist es einfach bequemer und weniger angstbesetzt, wenn man sich‘s ganz unten im Kaninchenfell gemütlich macht und sich ja nicht anstrengt hochzuklettern und die Welt von „oben“ zu betrachten.
Wieso hindern uns Emotionen am „Mensch-werden“? Sind es nicht gerade sie, die uns zum Mensch machen? Empathie zum Beispiel? Oder auch die menschliche Aggression?
Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass ich beides kann? 😉
…tue ich das nicht bereits?
Natürlich ist der Mensch von Natur aus neugierig, mit und ohne Gott. ABER: Ich habe das nur deswegen angebracht, diese Sichtweise, weil ich es für etwas „fatal“ halte, von wissenschaftlich sicheren Dingen zu sprechen, ohne aber jenes „Ding“ (Gott), dass man wissenschaftlich untersuchen möchte, fassen zu können. Dass man, (und würde man sich dann nicht als die pure, tollste, genialste und höchste Stufe der Evolution verhalten), nur weil man ein paar Dinge hier auf dieser Welt (Weltkugel, Sonnensystem) wissenschaftlich mit einem bestimmten Mass an Wahrscheinlichkeit versteht, aber den Rest (Sie wissen mit Sicherheit selbst, wie unendlich gross unser Weltall ist, und dass wir nicht einmal einen Bruchteil davon rational verstehen) nur erahnen kann, auf Grund dieser Ausgangsbasis mit Sicherheit sagen kann, es würde keinen Gott geben. Scheint mir etwas „naiv“ zu sein.
Diese Aussage müssen Sie mir bitte etwas genauer erklären…
Viele Konflikte hier auf dieser Welt haben einen religiösen Hintergrund. Aber sie wären genauso da, wenn es Religion nicht geben würde, glauben Sie mir. Der Mensch würde sich dann um andere Dinge streiten. Es ist nun mal leider so, dass der Mensch auch eine „dunkle“ Seite hat. Er möchte Anerkennung haben, möchte Macht besitzen, möchte gut sein, in dem was er tut. Wir alle haben einen narzisstischen Charakter, streben danach, etwas aus unserem Leben zu machen (diese ganzen Konflikte fangen ja schon im Kleinen an), auch wenn andere dabei auf der Strecke liegen. Man möchte der Schönste, Beste und Tollste sein! Zu jeder Zeit! Ein schöner Nährboden für Konflikte… oder Kriege. Die Religion stellt da nur einen „Deckmantel“ dar, glauben Sie mir…
Nichtwissen ist sehr wohl ein Grund dafür, warum Menschen glauben. Das, was man nicht versteht, möchte man trotzdem erklärt haben. Ein Anlass, um Gott ins nähere Gesichtsfeld zu rücken.
Gott hat also nicht‘s mit dieser Energie zu tun? Sie sprechen von Fakten… dann zählen Sie mir mal bitte diese Fakten auf… (Sie müssen mir jetzt nicht wissenschaftlich erklären, dass es keinen Gott gibt, denn ich glaube auch nicht an Gott, aber ich möchte verstehen lernen, wieso Sie diese mögliche „Tatsache“ wissenschaftlich so sicher untermauern können, bzw. sogar schon von „Objektivität“ sprechen, wo ich mir denke: „so objektiv kann das nicht sein…“
In diesem Sinne verbleibe ich mit lieben Grüssen 😉
Sehr liebe Sonnenblume!
Bevor ich nun auf Ihre Argumente eingehe, möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich ebenfalls nicht an Gott glaube, und Ihre Sichtweise, warum Menschen unter anderem einen Gott bzw. Religion oder Spiritualität brauchen, ebenfalls vertrete. Lediglich die Tatsache, dass Sie von einer „wissenschaftlichen Sicherheit“ in Bezug auf die Gottesfrage sprechen, kann ich nicht vertreten.
Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, ich wollte Sie nicht angreifen oder in ein Eck drängen … habe die letzten Tage viel gearbeitet und viele Mails beantwortet … dabei hab ich mich nicht richtig ausgedrückt … ich denke, wir sehen die Dinge sehr ähnlich und dort, wo wir uns nicht treffen, wird es spannend … die Würze des Lebens und philosophieren …
Ich gehe auch nicht davon aus, dass es Engel oder andere mythische Wesen gibt. Und ich stelle mir – oder würde mir – Gott auch nicht als alten Mann mit weissem Bart vorstellen, der irgendwo im Paradies auf einer Wolke sitzt, Tee trinkt und uns Menschen im Alltag beobachtet. Wenn ich von einem Gott spreche, spreche ich von einem Wesen, dass über uns steht und für bestimmte Dinge auf dieser Welt verantwortlich ist. Dieses Wesen kann pure Energie sein, oder aber auch wir selbst. Sprich: die Natur. So gesehen kann dann alles Gott sein. All das, was wir mit Existenz verbinden, ist Gott. Oder könnte Gott sein.
An sich richtig … aber es wird nix gelenkt … oder wenn, dann widmet sich dieses Wesen einem anderen Projekt als uns … dafür sprechen einfach nur die Zahlen …
Wenn ich also von Gott spreche, spreche ich nicht unbedingt von „unserem katholischen Gott“, ich spreche dann auch nicht davon, dass die Welt in sieben Tagen erschaffen wurde, es Wunder und Heilige gibt, Engel auf den Bäumen sitzen, Teufel aus der Hölle in das irdische Leben empor schreiten und uns Menschen mit ihrem schwarzen Gift verpesten. Ich würde zwar in diesem Falle auch nicht von einer „wissenschaftlichen Sicherheit“ sprechen wollen, allerdings kann man hier schon sehr deutlich davon sprechen, dass es diese Dinge mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gibt. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass es dennoch, irgendwo anders, ein Wesen gibt, oder auch mehrere, dass uns lenkt, oder, unabhängig davon, dass es für unser Dasein verantwortlich ist. Oder, anders formuliert: ich glaube nicht (!) daran, möchte aber diese andere Möglichkeit nicht vollkommen ausschliessen.
Das macht eben diese evolutionsbiologische Falle aus … wir sehen uns nach einer “Lenkung” sowie wir als Kinder “gelenkt” wurden …
Das hört sich so „negativ“ an…also ich persönlich würde mich auch nicht auf die höchste Stufe der Evolution stellen, allerdings finde ich es auch nicht moralisch verwerflich wenn dies andere tun.
Ich denke recht einfach … Dinosaurier besuchten die Kugel 150 Mill. Jahre … ihr Ende war ein Meteorit … das nenne ich erfolgreich … wir schafften noch nicht mal ein halbe Mille … und haben schon sehr viel kaputt gemacht … dass nenne ich nicht erfolgreich …
Wieso wir einen Gott brauchen? Ich glaube nicht, dass das mit irgendwelchen Regeln zu tun hat, oder damit, dass sich Kinder viele Regeln nur schlecht, und eine Regel dafür ganz besonders gut merken können. Ich bin wie gesagt davon überzeugt, dass wir mit der Angst in uns (der Angst vor Selbstverlust, der Angst, ausgeliefert zu sein, der Angst vor Orientierungslosigkeit, der Angst vor Vergänglichkeit) nicht oder nur sehr schwer umgehen können.
Das mit der Evolutionsbiologie ist nichts woran man glaubt oder nicht, das ist eine Verhaltenspsychologische These … so wie Motten mit dem Mondlicht navigieren … stellen Sie eine Kerze hin und die Motte fliegt in immer kleiner werdenden Kreisen in die Flamme … manche Dinge sind evolutionstechnisch von Vorteil, andere können aber auch später zum Nachteil werden … die Kerze ist halt eine sehr junge Entwicklung …
Der Mensch merkt, dass die Welt nicht „so schön“ ist, wie wir glaubten, dass sie es ist. Er merkt, dass die Welt grausam ist, die Eltern nicht über den Dingen, sondern ihnen sogar ausgeliefert sind und nur bedingt etwas kontrollieren können. Dieses Bild von einer „schönen, heilen Welt“ wird binnen weniger Sekunden zerstört. Die Sicherheit und das damit verbundene Vertrauen auch. Was tut der Mensch dagegen? Er muss sich eine neue Sicherheit und neues Vertrauen suchen.
Lassen wir das mal so stehen … aber dann verstehe ich nicht wieso wir unser Glück im Glauben suchen, wo doch das nur Leid in der Vergangenheit gebracht hat … wie wäre es mal mit denken?
Ein anderer Teil der Menschen stürzt sich auf das Wissen. Liest Bücher, meist wissenschaftlicher Natur, und möchte die Welt verstehen. Wie sie funktioniert, warum wir da sind, was in absehbarer Zukunft passiert. Und versucht dadurch, diese ängste, dieses fehlende und erschütterte Vertrauen, durch Wissen (denn Wissen steht ja auch für Macht, und als Konsequenz dafür für Erhabenheit und Stärke) zu ersticken bzw. zu bewältigen.
Ich denke es ist viel einfacher glücklich zu werden … lebe nicht in der Vergangenheit, auch nicht in der Zukunft … nur das jetzt zählt und das sollte man mit voller Kraft und Aufmerksamkeit wahr nehmen …
Wieso hindern uns Emotionen am „Mensch-werden“? Sind es nicht gerade sie, die uns zum Mensch machen? Empathie zum Beispiel? Oder auch die menschliche Aggression?
Zu Beginn der Saga Mesnch waren Emotionen wie Hass, Wut, Zorn, Aggression, usw. hilfreich, es war gut im Wald vor dem Bären Wut entbrannt zu kämpfen … heute führen wir solche Überlebenskämpfe nicht mehr, diese Störgefühle behindern uns nur in unserer sozialen Interkation … sehr einfach erklärt …
Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass ich beides kann?
Das weiß ich … ich schrieb es allgemein gemeint … sorry wenn ich Sie damit verletzte …
…tue ich das nicht bereits?
Nicht immer … so z.B. mit der Glaubensfrage … es gibt ein warum wir glauben … wir wissen nun, dass niemand lenken kann 0,0000067% und trotzdem glaubt man …
Natürlich ist der Mensch von Natur aus neugierig, mit und ohne Gott. ABER: Ich habe das nur deswegen angebracht, diese Sichtweise, weil ich es für etwas „fatal“ halte, von wissenschaftlich sicheren Dingen zu sprechen, ohne aber jenes „Ding“ (Gott), dass man wissenschaftlich untersuchen möchte, fassen zu können. Dass man, (und würde man sich dann als die pure, tollste, genialste und höchste Stufe der Evolution verhalten), nur weil man ein paar Dinge hier auf dieser Welt (Weltkugel, Sonnensystem) wissenschaftlich mit einem bestimmten Mass an Wahrscheinlichkeit versteht, aber den Rest (Sie wissen mit Sicherheit selbst, wie unendlich gross unser Weltall ist, und dass wir nicht einmal einen Bruchteil davon rational verstehen) nur erahnen kann, auf Grund dieser Ausgangsbasis mit Sicherheit sagen kann, es würde keinen Gott geben. Scheint mir etwas „naiv“ zu sein.
Die Größe des Alls hat nix mit der Tatsache zu tun, dass wir nur einen Bruchteil von der Zeitperiode hier wirken … also kann niemand lenken … oder aber wir sind diesem Wesen Schnulze … aber selbst das würde ich nicht stehen lassen “Schnulze”, denn die Natur gehorcht nicht einer Willkür, sondern einfachen mathematischen Regeln …
Diese Aussage müssen Sie mir bitte etwas genauer erklären…
Werd ich, bin aber müde … wir verschieben 😉
Viele Konflikte hier auf dieser Welt haben einen religiösen Hintergrund. Aber sie wären genauso da, wenn es Religion nicht geben würde, glauben Sie mir. Der Mensch würde sich dann um andere Dinge streiten. Es ist nun mal leider so, dass der Mensch auch eine „dunkle“ Seite hat. Er möchte Anerkennung haben, möchte Macht besitzen, möchte gut sein, in dem was er tut. Wir alle haben einen narzisstischen Charakter, streben danach, etwas aus unserem Leben zu machen (diese ganzen Konflikte fangen ja schon im Kleinen an), auch wenn andere dabei auf der Strecke liegen. Man möchte der Schönste, Beste und Tollste sein! Zu jeder Zeit! Ein schöner Nährboden für Konflikte… oder Kriege. Die Religion stellt da nur einen „Deckmantel“ dar, glauben Sie mir…
Störgefühle … unsere Emotionen eben …
Nichtwissen ist sehr wohl ein Grund dafür, warum Menschen glauben. Das, was man nicht versteht, möchte man trotzdem erklärt haben. Ein Anlass, um Gott ins nähere Gesichtsfeld zu rücken.
Wissen und Nichtwissen ist gleichbedeutend … ein Gott oder die Gottesfrage hilft da nichts …
Kurz zusammengefasst:
[LIST]
[*]Natur gehorcht Mathematik und keinen “Launen” …
[*]wir sind nur einen Bruchteil der gesamten Zeit anwesend, von Lenkung zu sprechen bei 0,0000067% ist ein Hohn …
[*]wir glauben, weil wir in jungen Jahren dadurch einen Vorteil haben …
[/LIST]
…könnte es nicht auch sein, dass dieses Bedürfnis nach Lenkung bereits „in den Genen“ liegt und seinen letzten Ursprung in „Gott“ hat?
Sie wollen also den Menschen tatsächlich mit den Dinosauriern vergleichen? 😉
Ich sehe den Menschen schon als hochkomplexes Wesen an, dass viele Möglichkeiten und Ressourcen in sich trägt, diese aber noch nicht wirklich nutzen kann. Eine Laune der Natur eben. Ein Spiel und Rätsel, dessen Lösung man nicht kennt.
Mit „höchste Stufe“ der Evolution ist meiner Meinung nach das mögliche Resultat gemeint, welches der Mensch erreichen könnte. Seine Fähigkeiten (biologischer, kognitiver und emotionaler Art) mit denen er ausgestattet ist. Man muss schon zugeben, dass die Erfindung Mensch (von wem oder was auch immer sie stammt) etwas besonderes hat.
Klar hat der Mensch vieles kaputt gemacht. Und ich denke, dass er in absehbarer Zeit noch vieles kaputt machen wird. Dinge verändern sich. Leider nicht immer zum Guten. Der Mensch ist nicht perfekt und lernt, salopp ausgedrückt, leider (nur) indem er selber „Scheisse baut“ oder sieht, wie dies andere tun. Und das ist – im Gesamten betrachtet – irgendwie auch gut so. Es mag sich vielleicht grausam anhören, aber die „gute“ Seite (ich spreche mal in Extremen) könnte ohne die „böse“ Seite nicht existieren. Und umgekehrt. Alles braucht einen Gegenpol. Schon alleine des Lernens willen. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass dies ein Freifahrtschein für alles „Böse“ sein soll. Aber es macht es zum Teil erklärbar.
Aber ist das nicht immer so? Dass gute Dinge auch Nachteile mit sich bringen und umgekehrt?
Weil es einfacher, vielleicht auch ein Stück weit „bequemer“ ist? Oder weil der Glaube manchen Menschen wirklich zum Glück verhelfen kann? Glaube stärken und Kraft bringen kann? Unabhängig davon, welche Konsequenzen er in der Vergangenheit hatte?
naja, aber hiermit unterstellen Sie ja quasi „indirekt“ allen Gläubigen, sie würden ihren Verstand nicht benutzen, und „dumm“ einer Macht folgen, die es sowieso nicht gibt. Nicht etwas… hart, dieser Gedanke?
„Der da sagt, dass ein Gott sei, sagt mehr, als er weiss und der das Gegenteil sagt, desgleichen“ 😉 >> Kant
Aber widerspricht sich das nicht mit Ihrer vorherigen Aussage? Nämlich mit dieser hier:
Ich glaube ja, dass der Mensch zu Beidem fähig ist. Er kann Dinge tun, ohne an die Konsequenzen dabei zu denken (aus welchen Gründen auch immer, ob aus purem Egoismus, Selbstüberschätzung, oder was auch immer) und er kann sich Dingen widmen und Vergangenheit und Zukunft in sein Handeln mit Einschliessen. Ich könnte hier Aristoteles zitieren, der davon sprach, dass es immer die „goldene Mitte“ und nicht ein Extrem ist, dass uns in unserem Handeln weiter bringt 😉
Keine Sorge, Sie haben mich mit dieser Aussage natürlich nicht verletzt. Deswegen auch das Smilie. War eher als lustiger Konterversuch gedacht 😉
…weil laut katholischer Auffassung zumindest Gott den Menschen (und somit wohl auch der Materie, auf der sie leben) den freien Willen geschenkt hat? Deswegen keine Lenkung möglich ist, aber der Glaube trotzdem. Verstehen Sie, wie ich das meine?
Zudem: die Menschen glauben ja nicht nur, weil Sie diese Lenkung brauchen, oder glauben zu brauchen, (hui, jetzt wird‘s mir zu abstrakt *g*), sondern auch, weil der Glaube Sicherheit und Kraft gibt.
Noch ein Zudem: Die Sehnsucht nach Spiritualität ist ja ebenfalls in den Genen oder zumindest mal in uns Menschen (ich wollte eigentlich Seele schreiben, aber ich glaube nicht daran, dass es eine solche gibt) verankert. Kann diese Sehnsucht nicht in ihrer letzten Ursache in Gott begründet sein? Und kein evolutionsbiologisches Erbe darstellen, sondern eher ein „gottgewolltes Etwas“ sein? Und kann diese ständige Suche nach Wissen und Verständnis, (diese Neugier, von der Sie sprachen, eine Neugier, die alle Menschen haben), nicht eigentlich die Suche nach Gott sein, bzw. ihre erste Ursache und letzte Konsequenz in Gott haben?
Noch ein letztes Zudem: selbst Platon sprach ja schon davon. Zwar nicht von Gott im heutigen Sinne, aber er sprach von den Ideen, der Ideenwelt, der schönsten aller Ideen, die Idee des Guten. Er hat sich doch diese Suche des Menschen in der irdischen Welt, Fragen beantwortet haben zu wollen, oder wie auch immer, damit erklärt, dass der Mensch (bzw. dessen Seele) bereits im Reich der Ideen war, in dieser abstrakten, materielosen und ewigen Welt, an der Idee des Guten teil hatte, aber durch die Geburt, durch den Eintritt in die materielle, irdische und vergängliche Welt, vieles vergessen hat (warum, frage ich mich zwar auch, aber lassen wir dieses Warum unbeachtet, nur für einen kurzen Moment, um den Gedankengang dahinter verstehen zu können), aber unterbewusst dieses tiefe Bedürfnis in sich trägt, wieder zurück zu kommen, in das Reich der Ideen und an der tollsten und schönsten Idee teilzuhaben. Wissen Sie so ein bisschen, wie ich das meine?
Natürlich würde ich Platons Ideenlehre nicht 1:1 übernehmen, aber ich finde die Idee, die dahintersteckt, nicht so abwegig und äussert interessant.
Klar gehorcht die Natur mathematischen Regeln, das ist mir bewusst und ich wollte dies auch nicht in Frage stellen. Was ich damit sagen wollte, war folgendes: Wir verstehen ein Sandkorn dass sich in einer riesigen Kathedrale befindet. Das Sandkorn sind wir (Menschen, Weltkugel, Sonnensystem), die Kathedrale stellt den Rest dar. Kann es dann nicht doch sein, gesetzt der Tatsache, dass wir nur einen Bruchteil unseres Lebens verstehen und einordnen können (im Vergleich haben wir ja die Kathedrale, die im Gegensatz zu uns, dem Sandkorn, riesig, ja fast schon unendlich gross scheint), dass es so etwas wie einen Gott trotzdem gibt? Das es irgendwo im All Raumdimensionen gibt, die sich von unserer Raumordnung komplett unterscheiden? Dass in dieser Raumkonstellation Gesetzmässigkeiten herrschen, die sich von den unseren in allen möglichen Bereichen unterscheiden? Dass Zeit (Zeit gibt es ja eigentlich so gesehen gar nicht, aber Sie wissen denke ich, was ich damit meine) irgendwo anders langsam oder schneller ablaufen kann, oder doppelt vorhanden ist? Ich könnte mir in der Hinsicht die abstrusesten Dinge ausmalen… wenn man sich nur mal überlegt, was mit einem menschlichen Individuum passieren würde, würde es in ein schwarzes Loch gezogen werden… nur mal am Rande erwähnt 😉
Zudem: Sie gehen ja davon aus, dass alles aus Zufall entstanden ist und bestimmten, physikalischen Gesetzmässigkeiten (die in diesem Zufall ihre erste Ursache hatten) gehorcht. Falls ich etwas falsch verstanden habe, korrigieren Sie mich bitte 😉
Kennen Sie, in diesem Bezug, diese berühmte Metapher, bzw. dieses Gleichnis, Beispiel, von Sir Frederick Hoyle? Er zeigte auf Grund einer Wahrscheinlichkeitsrechnung auf, wie weit her geholt es ist, dass sich Aminosäuren zusammenfinden und eine Zelle bilden. Und um diese These zu untermauern, brachte er dazu folgendes Beispiel an. „Wenn man annähme, auf einem Schrottplatz lägen alle Einzelteile für eine Boing 747 und es fege ein Tornado darüber, dann würde mit derselben Wahrscheinlichkeit hinterher ein Flugzeug dastehen, das startbereit ist. Das Ereignis ist so zu vernachlässigen, dass sich auch nichts daran ändert, wenn das ganze Universum voller Schrottplätze wäre.“
Wie gesagt: ich glaube auch nicht an Gott, aber wenn ich mir die Komplexität unseres Seins anschaue, unser NichtWissen oder jenen „leeren Raum“, den es noch zu erforschen gilt (Beispiel: Sandkorn/Kathedrale), dann ist der Gedanke, dass ein Gott, ein Wesen, ein metaphysisches Ding der ganz besonderen Art für Alles verantwortlich ist, nicht so abwegig.
passt 😉
Sie scheinen mir eine etwas negative Sicht zu haben, was den Menschen selbst anbelangt. Versteckt sich dahinter ein kleiner Misanthrop? 😉 Ist jetzt nicht böse gemeint 😉
Klar können Emotionen auch hinderlich sein. Wie alles auf dieser Welt gute und schlechte Seiten hat.
Wenn man eine eklige Kindheit hatte, wird man es später sehr schwer im Leben haben und wohl nie vollkommen unbeschwert „geniessen“ können. Alles, jede Handlung und jedes Erleben, ist mit Überwindung und kaum zustande gebrachter „Frustrationstoleranz“ verbunden. Und so sehr man sich auch anstrengt, etwas zu verändern, die Emotionen (Angst, Selbsthass oder was auch immer) bleiben. So gesehen sind es dann Störgefühle. Ja.
Selbst wenn man keine eklige Kindheit hatte, können Emotionen hinderlich sein.
Allerdings haben Emotionen auch viele schöne Seiten. Die erste Liebe, zum Beispiel. Es gibt wohl nichts heftigeres, als Verliebt-Sein. Das Gefühl, das man hat, wenn man sich auf einem Fleckchen Erde befindet, von dem man einfach nur überwältigt ist und mit Worten nie das ausdrücken könnte, was man so eben empfindet. Und noch vieles mehr.
Schon wieder viel zu viel geschrieben, ich entschuldige mich! Aber die Mittagspause wurde dadurch interessant ausgefüllt 😉
Liebe Grüsse,
Sonnenblume
Sehr liebe Michaela!
…könnte es nicht auch sein, dass dieses Bedürfnis nach Lenkung bereits „in den Genen“ liegt und seinen letzten Ursprung in „Gott“ hat?
Aha, wie kommen Sie auf einen Gott, ich lieferte Ihnen Zahlen und eine Erklärung, wieso wir glauben wollen…
Sie wollen also den Menschen tatsächlich mit den Dinosauriern vergleichen?
Nein, ich definierte ein Zielkriterium, für mich bedeutet eine effiziente Spezies, die lange mit der uns umgebenden Energie, in Einklang lebt. 150 Mill. Jahre ist eine verdammt lange und schöne Zeit… ob wir das so lange schaffen?
Aber ist das nicht immer so? Dass gute Dinge auch Nachteile mit sich bringen und umgekehrt?
Man wird sehen was evolutionsbiologisch sich durchsetzen wird, ich glaube, nur das Gute für alle wird sich durchsetzen …
naja, aber hiermit unterstellen Sie ja quasi „indirekt“ allen Gläubigen, sie würden ihren Verstand nicht benutzen, und „dumm“ einer Macht folgen, die es sowieso nicht gibt. Nicht etwas… hart, dieser Gedanke?
Es gibt unterschiedliche Arten von Gläubigen, die im Vatikan und den weltlich organisierten Kirchen, sind nicht zu Missionar aktiven Menschen, z.B. im Urwald, zu vergleichen -oder?
Zudem: die Menschen glauben ja nicht nur, weil Sie diese Lenkung brauchen, oder glauben zu brauchen, (hui, jetzt wird‘s mir zu abstrakt *g*), sondern auch, weil der Glaube Sicherheit und Kraft gibt.
Wieso sollen mir Unwahrheiten eine Kraft geben? Ich sprechen von Zahlen, nicht glauben …
Noch ein Zudem: Die Sehnsucht nach Spiritualität ist ja ebenfalls in den Genen oder zumindest mal in uns Menschen (ich wollte eigentlich Seele schreiben, aber ich glaube nicht daran, dass es eine solche gibt) verankert. Kann diese Sehnsucht nicht in ihrer letzten Ursache in Gott begründet sein? Und kein evolutionsbiologisches Erbe darstellen, sondern eher ein „gottgewolltes Etwas“ sein?
Wieso soll Evolution etwas mit einer fiktiven Figur zu tun haben?
Noch ein letztes Zudem: selbst Platon sprach ja schon davon.
A bisserl wissen wir schon mehr 🙂
Zudem: Sie gehen ja davon aus, dass alles aus Zufall entstanden ist und bestimmten, physikalischen Gesetzmässigkeiten (die in diesem Zufall ihre erste Ursache hatten) gehorcht. Falls ich etwas falsch verstanden habe, korrigieren Sie mich bitte
Zufall oder nicht, das kann man nicht wissen, aber ein Gott steckt nicht dahinter, dafür gibt’s keine Anhaltspunkte, auch nicht für Zeus, Zenon, griechisch/römische Götterwelt … Sie kennen halt nun die abrahamtischen Religionen … vor nicht zu langer Zeit wären Sie dafür aufs Kreuz gekommen! also da ist ein System dahinter 😉 keine Engerl, Götter der Unterwelt, Zeus oder ein anderer Schmorren … das ist Genetik dahinter und letztendlich Energie … mehr wissen wir jetzt nicht, aber sicher kein “Wesen” …
Störgefühle… unsere Emotionen eben
Sie scheinen mir eine etwas negative Sicht zu haben, was den Menschen selbst anbelangt. Versteckt sich dahinter ein kleiner Misanthrop? Ist jetzt nicht böse gemeint
Wut, Zorn, Hass, Angst sind Störgefühle für mich … Totzeit …
Ja, Sie lieferten mir eine Erklärung hinsichtlich dessen, warum wir glauben, bzw. warum manche Menschen einen Gott bzw. Religion/Spiritualität brauchen. Allerdings ist das für mich kein sicheres Argument, um zu beweisen, dass es Gott nicht gibt.
Zweitens habe ich hier schon einmal erwähnt, dass ich, wenn ich von Gott (oder einem metaphysischen Wesen generell) spreche, nicht von „unserem katholischen Gott“ spreche, sondern von einem „Ding“, dass vieles sein kann. Die gesamte Mathematik könnte man beispielsweise als „Gott“ bezeichnen.
Drittens habe ich deswegen von einem möglichen Gott gesprochen, weil man es nun mal wissenschaftlich nicht sicher ausschliessen kann, dass es einen solchen nicht (!) gibt. Es könnte gut auch möglich sein, dass Gott (ich betone noch einmal, dass ich mir in der Hinsicht nicht unseren katholischen Gott vorstelle bzw. NICHT von diesem spreche) am Anfang stand. Warum denn auch nicht? Was würde denn dagegen sprechen? Gar nichts.
Gott könnte den Anstoss zu etwas gegeben haben, dass wir heute „Leben“ nennen.
Das mit den Dino‘s meinte ich eher ironisch 😉 Nur weil jemand oder etwas länger da war, als wir, bedeutet dass für mich persönlich noch lange nicht, dass derjenige oder dasjenige auch automatisch erfolgreicher war oder ist, als wir. Länger heisst für mich (auch evolutionsbiologisch) nicht unbedingt gleich besser. Ist nur meine Ansicht.
Klar gibt es unterschiedliche Arten von Gläubigen. Aber ich verstehe nicht so ganz was das eine mit dem anderen jetzt zu tun hat? Ich sprach lediglich davon, dass ich den subtilen Gedanken Ihrerseits, alle Menschen, die beispielsweise an einen katholischen Gott glauben, nur einmal „nachdenken“ (ich schlussfolgere daraus, „ihren Verstand“) benutzen sollten (was ja dann im Umkehrschluss bedeuten würde, dass, gesetzt dem Fall, die Masse glaubt an einen katholischen Gott, diesen solchen (den Verstand/die Vernunft) NICHT gebraucht) müssten, um dann sogleich schlussfolgern zu können, dass es Gott nicht gibt, etwas hart. Mehr nicht.
Dass natürlich jeder Christ seinen Glauben anders lebt, stimmt. Ich möchte mir aber vorenthalten, über Menschen zu urteilen, die ich nicht kenne. Oder würde Missionaren, die im Urwald leben und Menschen helfen, mehr an „Wert“ geben, als einem einfachen Priester im Vatikan. Jeder Mensch hat eigene Beweggründe, warum er glaubt oder nicht glaubt. Aber es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen.
Und genau in dieser einen Sache muss ich widersprechen. Weil ich der Meinung bin, dass man Gott weder beweisen noch nicht beweisen kann. Und deshalb sind für mich jene Dinge keine Unwahrheiten, sondern mögliche Wahrheiten.
Klar wissen wir mittlerweile mehr. Ich zog das Beispiel auch nicht deswegen heran, sondern vielmehr, um den Grundgedanken (!) dahinter antasten zu können!
Und der Grundgedanke war: Warum möchte der Mensch wissen? Warum braucht der Mensch die Wissenschaft? Die Forschung? Wieso kann er sich nicht einfach damit zufrieden geben, dass bestimmte Fragen vielleicht nie geklärt werden? Warum ist der Mensch neugierig? Wieso braucht er Gott? Den Glauben? Wieso braucht er Spiritualität?
Ich stellte lediglich die Möglichkeit in Betracht, dass jene Dinge (die wir alle haben) nicht nur (unter anderem AUCH, aber nicht nur) auf Erziehung und Evolution beruhen, sondern ihre letzte Ursache vielleicht in Gott haben. Weil wir irgend wann einmal Teil von diesem waren und deswegen wieder zu ihm zurück finden möchten.
Warum?
Liebe Grüsse,
Sonnenblume