Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
ich bin auf der Suche nach Informationen zu Osteomyelitis auf dieses Forum gestoßen. Leider bin ich ein Laie und kann nicht alles verstehen, was ich lese und habe das Gefühl, je mehr ich lese desto weniger verstehe ich. Ich bin mittlerweile völlig durcheinander und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir mit einem Rat weiter helfen könnten.
Es geht um meine Mutter. Seit über einem Jahr bekommt sie in unregelmäßigen Abständen Entzündungen am Unterkinn mit starken Schwellungen und Schmerzen. Der Kieferchirurg konnte anfangs keine Ursache finden und hat sie mit Antibiotikum behandelt. Später wurde eine Wurzelspitzenresektion eines Zahnes mit rothograder Wurzelfüllung durchgeführt. Die Diagnose damals lautete: apikale Ostitis, der Eingriff wurde aber eher auf Verdacht durchgeführt.
Später kamen die Entzündungen wieder und wurden mit Antibiotikum behandelt. Bei der letzten Entzündung kam es zum Abszess am Unterkinn, der in einer Uni-Klinik operiert wurde. Nach der OP wurde die „sklerosierende Osteomyelitis“ diagnostiziert und ein weiter OP-Termin in 4 Wochen festgelegt, bei dem auch der wurzelbehandelte Zahn entfernt werden sollte. Am Tag der Aufnahme hat man meine Mutter in eine Zahnklinik geschickt um auszuschließen, dass es noch andere Zähne gibt, die später Probleme bereiten könnten. Es wurden dann noch vier Zähne mit Karies entdeckt, die sehr schlecht zu behandeln wären und bei der OP mit entfernt werden sollten. Im Endeffekt wurde die OP aber wegen der falschen Planung abgesagt. Meine Mutter sollte 5 Tage vor der OP Antibiotikum nehmen, was bei Planung aber nicht berücksichtigt wurde.
Das ist mir und meiner Mutter mittlerweile alles irgendwie zu viel. Nachdem ich gelesen habe, dass es wohl viele Fehldiagnosen geben sollte, habe ich mittlerweile auch Zweifel, ob meine Mutter wirklich Osteomyelitis hat oder diese Entzündungen und der Abszess eventuell andere Ursache haben. Sie hatte ja sonst zwischen den Entzündungen keine Schmerzen und keine Beschwerden. Momentan, vier Wochen nach der Ausräumung des Abszesses tut der wurzelbehandelte Zahn immer noch weh. War wohl der Übeltäter. Meine Mutter hat sehr viele gesundheitliche Probleme und eine eventuell unnötige OP würde ich ihr gerne ersparen.
Es existiert eine Röntgenaufnahme (Panoramabild) und eine CT nach der Ausräumung des Abszesses. Kann man anhand dieser Bilder mit großer Wahrscheinlichkeit die Osteomyelitis feststellen bzw. ausschließen? Soweit mir bekannt ist, wurden keine weiteren Untersuchungen durchgeführt.
Viele Grüße und vielen Dank im Voraus!
Denvei
sehr lieber denvei!
Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre Empfehlungen.
Ich musste heute meine Mutter schon wieder in die Uniklinik bringen, weil neben der Narbe sich eine feste Schwellung gebildet hat. Das war eine Eiteransammlung und musste unter lokaler Anästhesie geöffnet werden. Als Ursache kommt laut den Ärzten so einiges in Frage: zu früh zugemachte Wunde, Osteomyelitis, schlechte Zähne. Nach dem Eingriff muss meine Mutter wieder Antibiotikum nehmen und der Vorschlag der Ärzte war, dass sie gleich in der Klinik bleibt und nächste Woche am Mittwoch wegen der Osteomyelitis operiert wird. So kann sich meine Mutter eine weitere Gabe von starkem Antibiotikum ersparen. Das macht in dieser Hinsicht natürlich Sinn.
Ich hatte die Gelegenheit mit einem der Oberärzte zu sprechen und habe auch die 5 Zähne angesprochen, die gezogen werden müssen, und dass es dazu eine andere Meinung unseres Zahnarztes gibt, der diese Zähne nicht ziehen würde. Der Oberarzt war über diese Meinung etwas verwundert und sagte, wenn die Zahnätzte in der Zahnklinik diese Zähne als Sicherheitsrisiko genannt haben, dann wohl nicht ohne Grund.
Der Oberarzt war sehr freundlich und sagte, dass meine Mutter zu nichts gezwungen wird und selber entscheiden kann, ob die Zähne gezogen werden und die OP gemacht wird. Er hat dabei auch freundlich darauf hingewiesen, dass wenn sie es nicht machen lässt, würden wir uns sehr wahrscheinlich immer wieder sehen. Wir haben erstmals zugesagt. Etwas Zeit zum Überlegen haben wir ja noch.
Herr Dr. Belsky, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich die Bilder anschauen und Ihre Meinung dazu sagen würden. Mir wäre es sehr wichtig zu wissen, ob Sie die Diagnose Osteomyelitis bestätigen können. Was die Zähne anbetrifft, tendieren wir eher dazu diese entfernen zu lassen. Wenn durch die kariöse Zähne auch nur ein kleines Risiko besteht, dass es wieder zu Schwellungen und Entzündungen kommt, dann sind sie es nicht wert. Ich habe ja bereits erwähnt, dass meine Mutter durch ihre langjährige Rheumakrankheit immungeschwächt ist und sehr gefährdet ist.
Kann ich Ihnen die Bilder und den Arztbrien an eine eMail-Adresse schicken? Benötigen Sie das Röntgenbild oder auch die CT-Bilder?
Viele Grüße und vielen Dank im Voraus!
Denvei
sehr lieber denvei!
gern können sie mir die ct, röntgenbilder und restlichen befunde per mails senden.
Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
ich habe Ihnen alle Bilder und Befunde gestern nachmittag an Ihre email-Adresse “office@***” geschickt. Bin mir jetzt nicht sicher, ob sie bei Ihnen angekommen sind.
Denvei
sehr lieber denvei!
ja, ich werde mir alles demnächst ansehen.