Sehr geehrter Herr DDr. Belsky,
mir wurden heuer Anfang des Jahres, ohne dass ich so etwas wollte, meine 6 vorderen Zähne zur Überkronung abgeschliffen (ich hatte mich lediglich für Veneers beschwatzen lassen, weil meine Zähne vergilbt waren und man vorne ein bisschen bei den Ritzen durchsah)! Dabei wurde mir am Zahnfleisch herumgeschnitten und ich dachte, dass ich sterben müsste. Der betroffene Arzt hatte sich aus der Schweiz nach Österreich abgesetzt, weil er dort mehrfach von Patienten verklagt wurde – wie ich leider erst jetzt weiß und leider musste gerade ich hier in Österreich auf den treffen. Was dieser Arzt versucht hat ist, meinen überstehenden und verdrehten Vorderzahn geradezustellen, was natürlich nicht klappte weil dieser von Haus aus viel zu weit drüberstand und schon alleine deswegen dieser Eingriff völlig unsinnig war. In Folge wurde versucht mir Kronen zu verpassen die einen derart eklatanten Überbiss hatten, dass ich meinen Mund kaum mehr zubekam (was logisch ist, da man jetzt den Halbkreis vorne an den drüberstehenden Zahn auslegen muss). Tatsache ist, dass ich dummer Weise ein halbes Jahr mitgespielt habe beim Versuch mir da etwas vernünftiges anzubieten. In der Zwischenzeit hatte ich entsetzliche Schmerzen und getraute mich mit der Zahnbürste kaum mehr an mein schmerzendes Zahnfleisch. Außerdem darf ich schon das ganze Jahr nichts mehr hartes beißen. Nach einem halben Jahr kam es dann zum endgültigen Bruch – und ich hatte und habe noch immer ein Provisorium im Mund – und ich dachte jetzt endlich geht es vielleicht weiter, aber leider musste ich mich mit weiteren Zahnärzten und sogar der Zahnärztekammer herumschlagen die von mir ein Gutachten verlangte! Gut aber das ist eine andere Geschichte. Tatsache ist jetzt, dass ich einen Zahnarzt gefunden habe der eine Volumentomographie gemacht hat und feststellte, dass einer der beiden wurzelbehandelten Zähne vorne einen Eiterherd an der Spitze hat und er sagte er macht mir keine Kronen, bevor keine WSR gemacht wurde.
Da mir dieser Zahn die letzten 20 Jahre überhaupt keine Beschwerden machte und ich der Meinung bin, dass nur das Abschleifen der Krone Bakterien vom Mund nach oben gewandert sein können, jetzt meine Frage – ist eine WSR in so einem Falle überhaupt sinnvoll?
Ich habe im Internet recherchiert und bin auf Revisionen der Wurzelbehandlung getroffen die mir in diesem Fall doch viel einleuchtender Erscheinen. Was hilft eine WSR an der Wurzelspitze, wenn das gesamte Füllmaterial von unten nach oben voll mit Bakterien ist? Ich muss dazu sagen, dass mir der erste Zahnarzt meine Krankengeschichte nicht aushändigt und man deswegen nicht feststellen kann, ob es zum damaligen Zeitpunkt schon einen Befall gab oder nicht.
Der jetzige Zahnarzt meinte, dass das was im Internet steht kompletter Blödsinn wäre (Revisionen) und will davon nichts wissen.
Ich stehe total neben mir. Nach einem halben Jahr grausamer Schmerzen, die gerade aufgehört haben, wegen der langen Pause zu dem letzten Eingriff sehe ich mich jetzt wieder vor wahnsinnige Schmerzen gestellt. Das Ganze überfordert mich seelisch, außerdem bin ich durch den nicht-gewollten Eingriff total traumatisiert. Ich versuche verzweifelt nach einer Alternative die weniger schmerzhaft ist und bin auch noch auf die Depotphorese gestoßen die m. E. doch auch ganz gut klingt. Leider habe ich keine Arzt in meiner Nähe gefunden die eine der beiden Alternativen auch durchführt.
Darum jetzt meine Fragen:
A) Sehen Sie in meinem Fall eine WSR überhaupt als sinnvoll an?
B) Der Arzt möchte mir auf dem Zahn keine Krone machen, aber ich denke es ist doch vollkommener Schwachsinn nicht das Leck zu dichten und zu hoffen, dass das Schiff nicht sinkt. M. E. wäre dies sogar der erste Schritt, da nur dadurch garantiert werden kann, dass von unten keine Bakterien mehr nach oben kommen. Ein Provisorium ist doch auf gar keinen Fall dicht.
Danke im Voraus für Ihre Antwort.
mfg
Monika Anna
Sehr liebe Monika!
mir wurden heuer Anfang des Jahres, ohne dass ich so etwas wollte, meine 6 vorderen Zähne zur Überkronung abgeschliffen (ich hatte mich lediglich für Veneers beschwatzen lassen, weil meine Zähne vergilbt waren und man vorne ein bisschen bei den Ritzen durchsah)! Dabei wurde mir am Zahnfleisch herumgeschnitten und ich dachte, dass ich sterben müsste. Der betroffene Arzt hatte sich aus der Schweiz nach Österreich abgesetzt, weil er dort mehrfach von Patienten verklagt wurde – wie ich leider erst jetzt weiß und leider musste gerade ich hier in Österreich auf den treffen.
😕 draus lernen und weiter gehts, sich ärgern bringt nichts … Sie haben aber eh schon gelernt, denn jetzt informieren Sie sich genauer! Geben Sie dieses Wissen weiter!
Tatsache ist jetzt, dass ich einen Zahnarzt gefunden habe der eine Volumentomographie gemacht hat und feststellte, dass einer der beiden wurzelbehandelten Zähne vorne einen Eiterherd an der Spitze hat und er sagte er macht mir keine Kronen, bevor keine WSR gemacht wurde.
So wie das klingt ist die Entzündung an der Wurzelspitze noch sehr klein, denn sonst hätten die anderen Kollegen das sehen müsse/sollen. Lassen Sie sich die Diagnose schriftlich geben und informieren Sie sich noch ein wenig – immer alles schriftlich. Die Diagnose wäre in Ihrem Fall: Zahn Nummer XY chronisch apikale Parodontitis. Therapie WSR.
Die Entzündung entstand durch:
[LIST]
[*]lange Zeit unbehandelte Zahnnerv Nekrose
[*]schlechte Wurzelbehandlung
[*]Kombinationen
[/LIST]
Die Ursache muss auch therapiert werden – was bedeutet das?
Wenn bei der Wurzelbehandlung[/URL][/B] gut gearbeitet wurde, der Kanal dicht abgefüllt ist, dann kann die Entzündung einfach nur eine Folge der langen unbehandelten Nekrose sein. Die Entzündung sollte dann aber seit der Wurzelbehandlung kleiner geworden sein – das kann man ganz leicht mit Röntgenbildern überprüfen – einfach die alten Röntgenbilder anfordern. Eine Behandlung ist dann nicht notwendig.
Kam die Entzündung nach der WB, dann war die WB eben nicht erfolgreich und nur die Ausräumung des Infektes beseitigt nicht die Ursache. Die Ursache für die Infektion sind dann nicht gesäuberte Kanäle. Wenn in diesem Fall der Infektionsherd klein ist, dann reicht eine [B][URL=”http://www.youtube.com/watch?v=Blib6RSqr-U&feature=related”]Revision der Wurzelbehandlung[/URL][/B]- eine WDH – man muss nicht operieren. Meistens wird gleich operiert, weil die aufwendige Revision wird von den meisten Kassen genauso abgegolten wie die WB – deshalb neigen ZA mehr zur WSR.
Wenn aber der Herd an der Wurzelspitze groß ist, dann gehört der Kanal trotzdem gesäubert/versiegelt – entweder von oben, oder von unten und dann die WSRorthograden WSRretrograden WSR[/URL][/B].
Da mir dieser Zahn die letzten 20 Jahre überhaupt keine Beschwerden machte und ich der Meinung bin, dass nur das Abschleifen der Krone Bakterien vom Mund nach oben gewandert sein können, jetzt meine Frage – ist eine WSR in so einem Falle überhaupt sinnvoll?
Schmerzen sind generell ein unzuverläßiger “Partner” als Bewertung ob was nicht stimmt … ein bösartiger Tumor tut lange Zeit auch nicht “weh” … alles was in der Medizin langsam verläuft schmerzt in der Regel nicht und bereitet erst gegen Ende Probleme … wenn also eine Entzündung da ist, dann gehört diese saniert, bevor Sie Geld investieren …
dass mir der erste Zahnarzt meine Krankengeschichte nicht aushändigt und man deswegen nicht feststellen kann, ob es zum damaligen Zeitpunkt schon einen Befall gab oder nicht.
Kopien Ihrer Röntgenbilder muß er Ihnen geben …
Der jetzige Zahnarzt meinte, dass das was im Internet steht kompletter Blödsinn wäre (Revisionen) und will davon nichts wissen.
Lassen Sie sich das schriftlich geben …
Alles Gute!