Hallo,
ich bin verzweifelt und bin für jeden Rat dankbar.
Ich bin erst 28 Jahre alt und habe seit einigen Monaten eine Vollkeramikkrone am Zahn 24. Genauer gesagt, waren es seit Februar 3. Die erste wurde ohne Farbberatung einzementiert, und ich habe sie reklamiert, weil die Farbe viel zu dunkel war. Der ZA hat anstandslos eine neue Krone gemacht. Mein Zahnfleisch hat aber die vielen Eingriffe nicht gut überstanden und ist stark zurückgegangen, so dass eine ca. 1mm breite Lücke zwischen dem Kronen- und dem Zahnfleischrand entstand. Als mir klar wurde, dass es mit der Zeit nicht besser wird, habe ich mir eine zweite Meinung geholt. Long story short: KK, Mängelgutachten, eine neue Krone von einem neuen ZA.
Für die neue Krone wurde der Zahn tiefer präpariert, und die Lücke somit geschlossen. Es fühlt sich aber nach wie vor furchtbar an. Der dicke Rand des zurückgegangenen Zahnfleisches fühlt sich wie eine Wunde an. Ich muss es nicht berühren oder mit der Zunge drüber fahren. Das unangenehme, leicht ziehende Gefühl ist immer da. Manche schreiben online ihre Kronen seien wie “eigene Zähne,” und man findet online diese schönen Bilder, wo wirklich fast keinen Unterschied zu sehen ist. Meine Krone wirkt dunkler, weil der dicke Kronenrand einen dunklen Schatten wirft.
Ich würde mich sogar mit den ästhetischen Defiziten eventuell abfinden, wenn ich dieses Gefühl loswerden könnte. Es gibt Schlimmeres. Leute leiden unter Schmerzen. Aber ich drehe durch: Es gab seit Februar keinen einzigen Moment, der von Gedanken an die Krone frei war. Ich hasse meinen Mund und kann einfach nicht akzeptieren, dass ich mit 28 kein gutes Leben mehr führen kann.
Es macht mir keinen Spaß, meinen ZA mit Fragen zu quälen. Aber es sollte doch etwas geben, was ich noch unternehmen könnte?
Danke für Ihre Zeit!
Hallo Herr Dr. Belsky,
ich kriege wieder eine Panikattacke und einen Schreibanfall:( Verzeihen Sie mir bitte.
Ich war heute zur Prophylaxe und Kontrolle.
Es sind jetzt insgesamt drei Ärzte, die sagen, die Ränder seien ok, und die mir davon abraten, etwas neu machen zu lassen. Die Ursache des Problems seien die tiefen Präparationsgrenzen.
Verständlicherweise fällt es mir schwer, mich damit abzufinden. Schon jetzt ist der schwarze Zahnstumpf zu sehen. Das Zahnfleisch geht zurück, an der Gaumenseite noch mehr als im sichtbaren Bereich. Wie sieht es denn in 5 Jahren aus (wenn ich den Zahn immer noch habe?)?
Wenn eine neue Krone alleine das Problem nicht löst, bleiben wohl nur noch die Kronenverlängerung und die Extrusion als Möglichkeiten. Was ist besser für den Zahn? Angenommen, die 3 Zahnärzte, die ich konsultiert habe, haben Recht, und das Problem ist die biologische Breite. Ist es besser jetzt die Kronenverlängerung/Extrusion machen zu lassen oder wenn die jetzige Krone kaputtgeht. Mir wäre ersteres lieber (die Situation bedrückt mich immens), aber wie gesagt, die Angst den Zahn zu verlieren…
Es sollte eine Seelsorge für die Opfer schlechter Zahnhygiene und/oder schlechter Zahnärzte geben…
Liebe Grüße
invictus
Sehr lieber invictus!
28 Jahre alt bin und die Kronen halten bekanntlich nicht ewig.
Diese Krone nicht – stimmt …
Danke, Herr Dr. Belsky. Das hoffe ich. Stört mich wirklich unheimlich – wie eine Wunde im Mund, die nie verheilt, obwohl die Schwellung jetzt mit Salviathymol nicht sooo schlimm aussieht. Ich würde den Zahn ziehen lassen, wäre er nicht vorne.
Der Gutachter meinte: “[I]Neee, besser kann man das nicht machen[/I].” Als “schlimmere Folgen” wurden der Zahnverlust und die Verletzung der biologischen Breite genannt. Der Zahn ist sehr strapaziert. “[I]Dann haben sie erst recht Probleme[/I].”
Verstehe, dass via Web keine Diagnose bzw. Prognose möglich sind. Werde mir jetzt überlegen, welchen Aufwand ich mir noch leisten kann.
Liebe Grüße
invictus
Habe mich hier noch umgeschaut, und bin auf diesen Beitrag gestolpert: https://www.denta-beaute.at/zahnforum/ddr-belsky/2321-frontzahnkrone-staendig-entzuendetes-zahnfleisch.htmlErinnert sehr an meine Situation. Mein Zahn hatte auch schon 3 Kronen (jetzt ist die Frage ob eine vierte gemacht werden muss), und die Gefahr, den Zahn “zu Tode zu therapieren” ist recht groß, besonders, wenn man berücksichtigt, dass der Zahn (1) wurzelbehandelt ist, (2) viel Aufbau hat, und (3) ich erst 28 Jahre alt bin und die Kronen halten bekanntlich nicht ewig.
Sehr lieber Invictus!
Wieso soll es schlimmer als schlimm werden – wenn es entzunden ist, dann haben Sie ja dort Probleme – wobei ich diese via Web nicht einschätzen kann – aber wenn Sie welche haben, dann kann es ja nur besser werden.
Danke, Herr Dr. Belsky!
Ich wollte das Thema damit abschließen, berichte aber noch der Vollständigkeit halber über die Begutachtung, die ich nun hinter mir habe. .
Der Gutachter ist der Meinung, die Krone soll bleiben. Auf dem Röntgenbild sei zwar eine Stufe zu sehen, aber er konnte die mit der Sonde nicht ertasten. Er riet mir davon ab, das ganze neu machen zu lassen. Der Zahn wurde abgeschliffen und nachgeschliffen, 3mal überkront, und könnte, so der Arzt, beim vierten Mal kaputtgehen. Das Zahnfleisch wird gereizt bleiben, da tief prepariert wurde.
Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits, wenn ein erfahrener Arzt meint, die Kronenränder sind doch ok, ist es gut. Wenn ich das ganze nicht wieder durchmachen muss, ist es auch eine Erleichterung. Andererseits bin ich sehr deprimiert, dass das Risiko vom Zahnverlust bei der nächsten Überkronung so hoch ist (egal ob jetzt oder in 5-10 Jahren). Das Zahnfleisch ist nach wie vor leicht angeschwollen und fühl sich die ganze Zeit wund an. Die Ästhetik lässt zu wünschen übrig. Mache “Leidgenossen” schreiben, ihre Kronen würden sich nicht wirklich anders als die echten Zähne anfühlen. Bei mir war es leider nie der Fall.
Ich war eigentlich entschlossen, die Krone zu erneuern, egal was das Gutachten sagt, aber dieses “kann nur noch schlimmer werden” macht mir natürlich Angst.
Liebe Grüße
invictus