Bei einem Gelenkerguss sammelt sich im Gelenkinneren Gelenksflüssigkeit und/oder Blut an.

Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von rheumatischen Erkrankungen bis zu mechanischen Verletzungen oder Fehlbelastungen. Entsprechend unterschiedlich ist die Behandlung, die häufigste Ursache des Kiefergelenksergusses ist Überstrapazierung des Gelenkes z.B. durch zu lange und/oder intensive Mundöffnung bei einem Zahnarztbesuch. Tags nach dem Zahnarztbesuch haben Sie das Gefühl, dass die Zähne nicht richtig aufeinander passen und/oder Sie haben Schmerzen bei der Mundöffnung. Generell helfen kühlende Eiswickel und Schonung des Gelenkes für einige Tage – also keine Kaugummis, keine kauintensiven Speisen und vorsichtige Mundöffnungsübungen.

Weiters treten Kiefergelenksergüsse gehäuft bei krankhaft veränderten Gelenken auf, z.B. im Zuge von Kiefergelenksarthrosen aufgrund fehlender Seitzahnabstützung. Fehlen auf der Seite die Mahlzähne, dann werden Kaukräfte nicht auf die Zähne und somit den Knochen der Kiefer übertragen, sondern die Kaumuskulatur drückt das Unterkiefergelenkköpfchen in die Gelenkpfanne, das Kiefergelenk wird in diesem Fall sehr stark beansprucht.
Auf diese Überbeanspruchung reagiert jeder Mensch anders, bei den meisten kommt es über die Jahre zu einem Gelenkumbau und Gelenkdegeneration, im Röntgen zeigt sich eine Verkleinerung des Kiefergelenksspaltes, Schlifffacetten der Gelenkflächen und noch andere Umbauphänomene.

Zu Beginn merken die meisten Patienten sehr wenig von der chronischen Gelenksarthrose, nur akute Prozesse – eben ein akuter Erguss z.B. nach einem Zahnarztbesuch – wird als Schmerzperiode wahrgenommen – man spricht dann von einer aktivierten Arthrose. Damit es soweit gar nicht kommt, ist es wichtig Lücken und Zahnkippungen im Seitzahnbereich frühzeitig zu therapieren, damit Kaudrücke nicht auf das Kiefergelenk, sondern auf die Seitzähne übertragen werden. Mehr dazu im Video Kiefergelenkerguß und im Video okklusale Hypervigilanz!