Liebe Leser!
In Österreich wird auf politischer Ebene viel über die Zweiklassenmedizin geredet, wie empfinden Sie es als Patient? Glauben Sie das ärmere Menschen schlechter oder weniger behandelt werden als Wohlhabendere?
Ich persönlich empfinde eine Zweiklassenmedizin in Österreich, auch bin ich der Meinung, dass Wohlhabenden mehr Türen/Wege in der Medizin geöffnet werden, ob das immer was mit einer besseren Behandlung zu tun hat, ist meiner Meinung nach ein anderes Thema.
Aus der Sicht der [B]Behandlungsqualität[/B] zwischen Armen und Reichen ist die Durchmischung meiner Meinung nach, noch sehr ausgewogen.
Liebe Traude!
Wie ich das meine werde ich am einfachsten mit einem Beispiel erklären:
Während meiner Ausbildungszeit war ich ein halbes Jahr in Tulln auf der allgemeinen Chirurgie, dort arbeitet(e) Dr. Grössl!
Ein super Chirurg, nach seiner 3000 Kreuzbandplastik hat er aufgehört zu zählen … das war vor 8 Jahren. Er ist spezialisiert auf Knie und andere Sportverletzungen … er lebt das auch mit seinen 55 hat er einen Six-Pack, da würden manche 20 jährige neidisch werden. Das ist auch sein Problem, vor lauter Sport macht er kaum “Marketing” für sich, was zählt ist der Patient und seine Freizeit. Ein sehr beeindruckender Mann …
In der Zeit in der ich dort war kamen immer wieder Knie Koryphäen von überall her um bei ihm zu lernen. Nach ein paar Operationen fuhren dann diese „Koryphäen“ nach Hause und machten ihr Wissen (meistens) in der Stadt zu Geld – häufig nach nur 4-5 Operationen …
Woher wissen Sie nun das der Vorstand einer Abteilung, oder der vermeintliche „Experte“ wirklich gut ist – anhand des Preises? Leider ist das nicht immer so, ich selbst kenne einige Chefs von diversen Abteilungen die ihr Gebiet nicht operieren können … da sollte die Politik entgegensteuern … wird vielleicht mal kommen, jetzt aber heißt das für Sie Geld, Titel, Namen muss nicht immer gleich Qualität heißen ….
So habe ich das gemeint …