Hallo Herr Belsky,
ich bin per Zufall auf Ihre Videos bei youtube gestoßen zum thema CMD /Kieferfehlstellung und hab mir diese interessiert angeschaut. Gerne würde ich meinen Fall schildern und Ihre Einschätzung dazu erfahren:
Ich habe bereits im Kindesalter (bin nun 30) ab und an mal mit den Zähnen geknirscht.
Vor rund 9 Jahren fing ich an immer häufiger Kopfschmerzen zu haben.
Vor ca. 5 Jahren wechselte ich den Zahnarzt und erstmals wurde mir gesagt ich hätte eine Kieferfehlstellung.
Ich erhielt erstmal eine Knirscherschiene. Diese Schiene schien mir auch Anfangs etwas Linderung zu verschaffen, nach 1 jahr merkte ich jedoch dass ich diese langsam durchschleife.
Nach erneutem Aufsuchen meine Zahnarztes vor einigen Monaten und langem Gespräch wurden erst 5 Akupunktursitzungen vorgenommen, mit dem Ergebnis dass ich in diesen 5 Wochen nahezu schmerzfrei war.
Anschließend bekam ich 12 Physiotherapiestunden (Manualtherapie) verschrieben. Bereits nach dem ersten Termin hatte ich Kiefer und Kopfschmerzen. Nun nach allen 12 Sitzungen hat es mir rein gar nichts gebracht.
Nun schlug mir mein Zahnarzt diese Schienentherapie vor, bei welcher der Kiefer vermessen wird.
Der jetzige Zustand ist folgender:
-oft mäßige Schmerzen am Kiefergelenk rechts, die mehrere tage andauern
-manchmal sehr starker Schmerz am KG rechts, so dass ich entweder den Mund nicht richtig schließen oder nicht ganz öffnen kann
-morgens oft Kopfschmerzen + Nackenverspannung
-manchmal stechender Kopfschmerz Schläfe rechts
-ständig Verspannung rechte Schulter
-oft nächtliches Zähneknirschen
-unbewusstes Anspannen der Muskulatur und pressen der Zähne
-beim sprechen geht der Unterkiefer immer leicht nach links
-beim Öffnen des Mundes fühlt man, wenn man die Hände an die Kiefergelenke legt, dass diese ungleichmäßig öffnen. Rechts “springt” es nach vorne, links gehts gleichmäßig
-von vorne gesehen macht der Mund beim öffnen eine ZickZack Bewegung zur Seite
– der Mund lässt sich nur eingeschränkt öffnen
Nach der letzten Physiotherapie-Sitzung war ich sodann beim Osteopathen. Dieser bestätigte die Aussage meines Zahnarztes ich solle es mit einer CMD-Schiene versuchen, der Diskus sei verschoben und ein Schiefstand vorhanden, weiterhin fragte er ob ich jemals einen Unfall oder Vorfall hatte, bei welchem der Kiefer geschädigt hätte werden können.
Ich würde mich sehr freuen Ihre Einschätzung zu lesen, da man doch einige negative Erfahrungen, gerade mit dem DIR System liest.
mit freundlichem Gruß….:)
Sehr liebe Jemaza!
Erst einmal vielen Dank für Ihre Zeit und die Antwort.
Bedanken Sie sich nicht, geben Sie es vielmehr weiter, wenn einmal wer Hilfe aus Ihrer Umgebung braucht, dann geben Sie ihm die und achten Sie darauf, was mit Ihnen passiert. Fragen Sie sich, ob die neue Handtasche, das neue Kleid ein gleich gutes Gefühl bei Ihnen auslöst … ich hab auf all diese Dinge früher nicht so geachtet, weil wir eben ganz anders erzogen wurden (oder ich zumindest).
Ihr Video gibt den Anstoß die Sache auch von anderen Seiten zu sehen. Ich gebe zu, es ist einfacher zu “Spezialisten” zu gehen und sich helfen zu lassen, statt selbst die Zeit zu investieren.
Vor allem haben wir “gelernt” durch Erziehung, Medien usw., dass es überall Spezialisten gibt, denen man “vertrauen” kann, die Wahrheit ist aber, dass dieses System nur an Krankheit verdient und so kommen solche Entwicklungen zustande, wie Sie sie erleben. Noch nie hat jemand einen “Diskus” gesehen, man kann ich auch gar nicht im Röntgen sehen. Es gibt ihn so auch nicht, einmal ist es nur Bindegewebe, einmal ein wenig Knorpel mit dabei, einmal ist da gar nichts – also gar kein “Diskus” und trotzdem hören Patienten immer wieder diesen Satz “der Diskus ist verlagert” und machen sie die, oder die Therapie … der Laie kann natürlich nichts dafür, aber nehmen Sie es sich aus Ihrem privatem Umfeld, Ihrem Job, … wie häufig sagen wir Dinge, von denen wir eigentlich nicht genau wissen, ob sie so sind … und wie können wir das Problem lösen? Offen miteinander reden; verstehen, dass ein Irrtum erst zum Fehler wird, wenn wir ihn nicht korrigieren; …
Kann es also wahrscheinlich sein, dass die Kieferschmerzen und eingeschränkte Kieferbeweglichkeit, ebenso wie häufiger Kopfschmerz, eine Folge stressbedingter Verspannung/Anspannung ist und gar kein eigenständiges Problem?
Ja, so kann es sein …
Hätte dann nicht ggfls. die Physiotherapie (1-2 mal die Woche nach Feierabend, insgesamt 12x), bei der die Therapeutin auch ausgiebig massiert hat, helfen können oder sollen? Tatsächlich, dauerte es nach der Behandlung nur Sekunden oder Stunden bis ich den “alten” Zustand wieder hatte.
Schauen Sie, wie es Ihnen nun mit diesem Wissen gehen wird, denn bisher hörten Sie angsterregende Diagnosen und “wichtige” Menschen (Ärzte, Therapeuten, …) gaben Ihnen diverse Ratschläge – all das, zusammen mit Ihrem bestehenden Schmerz, löste zusätzliche Verspannungen/Stress aus und so entstand eine Schmerzspirale …
Vielleicht wird es Ihnen jetzt mit diesem Wissen anders gehen, dass bedeutet nicht, dass Sie keinen Schmerz mehr haben, denn nach einem langen Wandertag haben Sie eben einen Muskelkater, aber Sie werden den Schmerz anders verarbeiten …