[B]Behandlungsfehler von Ärzten sind keine Ausnahmefälle. Nach Angaben der EU-Gesundheitskommissarin kommen die Patienten bei rund zehn Prozent der medizinischen Behandlungen in der Europäischen Union zu Schaden.[/B]
Nach Angaben von EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou gegenüber „Welt Online“ kommen die Patienten bei rund zehn Prozent der medizinischen Behandlungen in der Europäischen Union zu Schaden.
Die Mitgliedsstaaten sollen deshalb eine Reihe von Empfehlungen umsetzen, die die Sicherheit der Patienten verbessern soll. [B]Dazu gehört unter anderem auch, dass die Klagen nach einem medizinischen Behandlungsfehler erleichtert werden und eine Entschädigung sichergestellt wird. Konkrete Pläne sollen in Kürze vorgestellt werden. In Deutschland landen pro Jahr rund 10 000 Fälle vor Gericht oder bei den medizinischen Diensten der Krankenversicherer.[/B]
Quelle: weltonline
Ich persönlich glaube, dass die 10% nicht der Realität entsprechen, ich denke die Dunkelziffer wird weitaus höher sein.
Ich glaube aber nicht, dass Klagen und Konfrontationskurs die Lage im Gesundheitswesen verbessern werden – man sieht das am Beispiel USA.
Ich denke es wäre wichtig, dass Therapien, Diagnosen und Befunde transparenter werden. Viele Zusammenhänge lassen sich dank neuer Medien sehr einfach erklären, dadurch würde das Verständnis der Patienten für gewisse Zusammenhänge wachsen. Die Patienten würden dadurch mehr Eigeninitiative und Selbstverantwortung zeigen, Sie würden dadurch automatisch mehr Geld und Zeit für Praevention ausgeben.
Die Medizin ist leider nach wie vor sehr therapeutisch orientiert, Praevention wird kaum betrieben! Diese Entwicklung ist natürlich mit den wirtschaftlichen Interessen von Pharmakonzernen verbunden, denn diese verdienen nichts an einem „gesunden“ Patienten.
Man kann aber kein Umdenken von „oben“ erwarten, von einem System, dass nur auf Wachstum ausgerichtet ist – ein System welches komplett „unnatürlich“ ist, denn das einzige was in der Natur immer wächst ist ein bösartiger Tumor und der zerstört bekanntlich den Wirt.
Behandlungsfehler sollten zugegeben und ohne jegliche Diskussionen „ausgebessert“ werden, Ärzte haben eine Haftpflicht Versicherung, die für solche Fälle haftet.
Liebe Lydia!
Zu Ihren Fragen:
„Ich glaube aber nicht, dass Klagen und Konfrontationskurs die Lage im Gesundheitswesen verbessern werden – man sieht das am Beispiel USA.“
[I]Was meinen Sie mit – Konfrontationskurs[/I] – man sieht das am Beispiel USA
Mit Konfrontationskurs meine ich die Arzt/Patientenbeziehung, diese sollte sich verbessern – nicht verschlechtern …
In den USA lehnen häufig Ärzte komplizierte Behandlungen ab, aus Angst vor möglichen Klagen, ich denke das ist nicht der richtige Kurs.
Die Arbeit mit Menschen ist an sich schon schwer genug – auch aus der Sicht des Patienten (Privatsphäre, Tabus, …), Klagen und gerichtliche Streitereien sind meiner Meinung nach nicht förderlich für eine gute zwischenmenschliche Beziehung – die ist aber eine wichtige Voraussetzung, damit die Medizin “human” bleibt.
Gerichte, Anwälte und Strafen werden nur bewirken, dass Ärzte noch weniger Ihre Fehler zugeben, eigentlich genau das Gegenteil, was man erzielen will.