Lieber Herr Dr. Belsky,
ich habe einen Backenzahn, der vor 12 Jahren wurzelbehandelt und resiziert wurde. Vor 6 Jahren erfolgte eine zweite WSR. Danach war Ruhe. Nun wurde der Zahn wieder aufbissempfindlich. Ich bin zu einem Endodontologen gegangen, der mir ca. 50 % Chance einräumte, den Zahn zu retten. Ich dachte ok, ich habe nichts zu verlieren. Bei der Behandlung fand der Arzt einen zusätzlichen Kanal, der nie wurzelbehandelt worden war. Nach der Behandlung bekam ich extreme Schmerzen. Der Notdienst machte am nächsten Tag Ledermix in den Zahn, daraufhin war Ruhe. Zwei Tage später beim Endodontologen wurde der Zahn noch mal gespült, Ledermix raus und wieder Calciumhydroxid reingemacht und verschlossen. Danach bekam ich wieder starke Schmerzen, die jetzt andauern. Ich habe das Gefühl mir platzt der Kopf. Der Endodontologe sagt, starke Schmerzen seien nach einer Revision normal und ich solle abwarten. Er begründete es damit, dass die Entzündung sauer sei und das Medikament basisch und der Zahn wieder Ruhe gibt, wenn der PH-Wert wieder stimmt. Die Revision ist jetzt 4 Tage her. Wie lange soll man diese höllischen Schmerzen aushalten? Und ist das wirklich normal?
Sehr liebe Birte!
Höllische Schmerzen sind nie normal, leider kann ich zu Ihrem Fall nicht viel sagen, da ich die Situation nicht kenne, im Prinzip stimmt was der Kollege sagt ABER: Ziel der Behandlung ist ein zufriedener Kunde und nicht der Ablauf nach Lehrbuch, manchmal macht es Sinn, einen Umweg einzuschlagen, z.B. eine Entzündung mit Kortison und Jodoform zu minimieren, bevor man eine “basische” Einlage macht, die letztendlich auch optimal für den Knochen ist.
Ob dieses Vorgehen in Ihrem Fall gut ist, kann man aber via Web nicht sagen, vielleicht reden Sie mit dem Kollegen darüber und sagen ihm auch, dass Sie aufgrund der Schmerzen überlegen, den Zahn zu entfernen.