Lieber DDR Belsky,
Meine 6 1/2 jährige Tochter leidet seit Ende Mai an einem Abzess mit Fistelbildung an einem schwer beschädigten Zahn. Es handelt sich um den 4en Zahn rechts oben, welcher natürlicherweise erst nach mehreren Jahren fallen sollte, und letztes Jahr spontan abgestorben ist. Anfang Juni versuchte die Zahnärtztin eine erste Behandlung mit einer desinfizierenden Lösung. Einen Monat später hielt sie das Problem für gelöst und schlosz den Zahn wieder ab, allerdings mit dem Resultat, dazs die Infektion sich weiterentwickelte. Sie hat meine Tochter mitte August wiedergesehen, ein Röntgenbild genommen, ein grozses Loch in den Zahn gebohrt damit der Eiter abfliezsen kann, und uns Anfang Oktober einen Termin gegeben. Zuerst flosz viel Eiter aus, danach sah die Zone graduell besser aus. Allerdings besteht bis an den heutigen Tag eine kleine harte Kugel, die allem Anschein nach immer kleiner wird. Die Fistel kann ich auch nicht mehr erblicken, und das Zahnfleisch ist nicht mehr so gerötet, obwohl es nicht ganz gesund wirkt. Heute sieht es um den Zahn leicht geschrunken aus, was gestern nicht der Fall war. Ich habe mit der Zahnärtztin telefoniert, sie klang eher positiv und meinte allerdings, ich solle die Entwicklung weiterhin beobachten, da es wünschenswert sei, dasz die kleine Kugel ganz verschwindet. Sie sagte, der Zahn sei sehr beschädigt, es sei aber wünschenswert ihn wenn möglich noch zu erhalten. Sie hat mir keinen früheren Termin gegeben – ich weisz allerdings, dasz ihr Terminkalender völlig voll ist… Ich hätte der Zahnärtztin durchaus getraut, jedoch die Kinderärtztin, welche mir ursprünglich diese Zahnärtztin empfohlen hat, sagte mir diese Woche, sie hätte eine andere Zahnartztkollegin gefragt, und diese hätte gemeint, dasz es nicht richtig sei einen Zahn so lange offen zu lassen. Sie empfahl mir eventuell bei einem anderen Zahnartzt einen Termin zu erlangen. Ich bin leider keine Fachperson und kann absolut nicht abschätzen, was richtig ist: soll ich dem Rat der Zahnärtztin folgen, und auf den Termin Anfang Oktober warten, oder hat die Kinderärtztin recht?
Falls Sie in der Lage wären, mir zu sagen wie dringend die Sache ist, wäre mir sehr geholfen. Kommt es oft vor, dasz eine Abzessbehandlung sich so hinauszieht? Haben Sie andre Behandlungsvorschläge?
Ich danke im Voraus für jeden Ratschlag!
Alles Gute!
Lieber DDr Belsky,
Wir waren beim Kieferorthopäden, er hat uns nach Untersuchung und Röntgen anstatt eines Platzhalters eine regelmäszige Überwachung angeraten. Der nachwachsende feste Zahn habe gut zwei Jahre Vorsprung, Gebiss ist gut plaziert. Er wirkte sehr seriös und sieht meine Tochter vor Weihnachten wieder um zu sehen ob sich alles hält.
Danke nochmals und beste Grüzse!
Sehr liebe Stanislava!
Lassen Sie sich einen “festsitzenden Platzhalter” machen … das sollte die Zahnlücke offen halten … außer der kommende Zahn ist schon durchgebrochen, dann ist das nicht notwendig …
Guten Tag DDr Belsky,
Entsprechend Ihrem Rat haben wir eine Zahnärtztin aufgesucht, und hatten eine – leider unangenehme – Überraschung: es wurde nämlich deutlich dasz der Zahn zwischen den Wurzeln perforiert war, wahrscheinlich versehentlich als er von der vorherigen Ärtztin geöffnet wurde. Aus diesem Grund wurde er als nicht mehr behandelbar eingeschätzt, obwohl der ursprüngliche Abzess sehr gut verheilt war. Meine neue Sorge besteht nun um das entstandene Loch: Obwohl auf Röntgenbild festgestellt wurde, dasz der zweite Zahn für das Alter meiner Tochter ungewöhnlich weit in der Entwicklung ist, habe ich mir sagen lassen, es kann über sein Wachstum überhaupt keine Prognose erstellt werden. Sind Platzhalter effizient? Sind sie lästig für das Kind? Anscheinend gibt es ganz verschiedene?
Nochmals vielen Dank für Ihre hoch effizienten Ratschläge!
Alles Gute!