Haben wir eine Zwei-Klassen-Zahnmedizin

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Insgesamt wurden 30 Interviewfragen gestellt und ich antwortete, nicht alle Fragen / Antworten schafften es den hauseigenen Anwalt zu passieren und deswegen wurden diese nicht veröffentlicht.
Auf meinem kleinen[B][URL=”https://www.youtube.com/channel/UCtfezrProo8WbGBSwaEOMIA”] YouTubeChannel [/URL][/B]erlaube ich mir doch diese Antworten zu posten; denen, denen es helfen soll, denen wird es helfen …

https://www.youtube.com/watch?v=afqlbbCJ4E4Ja und Nein. Das klingt ein bisschen sonderbar, wie ist das gemeint? Um den Satz zu verstehen, muss man sich kurz mit unserem Wirtschaftssystem beschäftigen, denn so läßt sich der Satz leichter erklären.
Unsere Wirtschaft basiert auf einer Regel: nicht “die Guten” kommen nach oben, sondern – die andere. Das ist eine Erkenntnis, die man erfährt, nachdem man als junger Idealist in diesem System eine Zeitlang mitgerührt hat. Wie ist das zu verstehen? Nehmen wir zwecks Vereinfachung einen Gastwirt als Beispiel. Es gewinnt ja nicht der Wirt, der das Frittieröl regelmäßig entsorgt, der es sogar umwelttechnisch entsorgt, der nach allen paar Schnitzel frische Panier verwendet, sondern es gewinnt der Wirt, der das Essen Marketing technisch am besten und dollsten verpackt. Fast Food-Ketten machten das Rennen nicht wegen der Qualität ihrer Speisen, oder aufgrund deren sorgsamen Umgang mit Angestellten.
In unserem Wirtschaftssystem zählt eben nicht Qualität, sondern Geld und Zeit. Egal welchen Großkonzern man sich heute hernimmt, jeder hat Dreck am Stecken, sei es wegen Steuerhinterziehung, sei es, dass der Konzern aus dem 2 Weltkrieg profitiert hat und so überhaupt erst seine Machtposition aufgebaut hat; immer, wenn man beginnt zu recherchieren, findet man “schwarze Flecken”. Das wird uns natürlich niemals gesagt, uns verkauft man die “besten Manager des Jahres” als Leitfiguren und da wir seit der Geburt gewohnt sind, geführt zu werden (von den Eltern, dann vom Lehrer, dann vom Politiker und schlussendlich von einem Herrgott), akzeptieren wir diese künstlich vorgesetzten “Leitfiguren”. Wir denken gar nicht darüber nach, dass es Apple, Microsoft und Co, nur wegen uns gibt – nach dem Motto: ich bin, weil wir sind! Was wäre ich alleine auf einer Insel? Ich wäre kein Arzt, kein Vater, kein Freund, kein Unternehmer …
Nun, das gleiche korrupte System findet man auch in der Medizin, erstens geht es in der Medizin nicht um Gesundheit, was zählt ist der chronisch Kranke, denn wir haben aus Krankheit ein Geschäft gemacht, zweitens gewinnen unter den Ärzten ebenfalls nicht die Guten. Jetzt muss man also 1 und 1 zusammen zählen und man wird obige Aussage langsam besser verstehen. Es geht im Gesundheitswesen also nur darum, wie man an die Ware (Patienten) rankommt und da gibt es Kollegen, die das “Geschäft” mehr und andere, die es weniger betreiben. Kollegen, die in Boulevard Medien werben, die kaum aufklären, die auf allen politischen Sitzungen dabei sind, um an Ordinariate und Primariate zu kommen – die betreiben es “mehr”. Nach außen wird über diese “Machenschaften” und über dieses ver-rückte System nie gesprochen, dem Patienten vermittelt man das Bild eines “sich kümmernden” fürsorglichen Mediziners.
Viele kennen dieses “verrückte System” bereits aus der Lebensmittelbranche, denn dort ist es nicht anders. Wir hören überall nur Bio und sehen schöne Bilder mit Almen und glücklichen Tieren, wenn man dann aber aufs Land fährt, dann sieht man nur leere Weiden – wo stehen also diese ganzen “Ja Natürlich Tiere”?
Der Schein hat in der Geschichte stets eine größere Rolle gespielt als das Sein, das Unwirkliche hat stets den Vorrang vor dem Wirklichen und es liegt an uns allen, das endlich zu ändern. Wir lassen uns in die Irre führen und glauben dem durch Medien geschaffenen Bild eines wissenschaftlich hart arbeitenden Universitätsprofessor. Die Ärzte, die jedes Wochenende am Patienten stehen, die sich in unzähligen Nachtdiensten um den Patienten bemühen, von denen hört man nichts, denn die haben nicht die Zeit für dieses “Spiel”. Nehmen Sie sich z.B. die Berichte in den Boulevard Blättern über “die besten Ärzte Österreichs” – wie funktioniert das Ausleseverfahren für solche Berichte? Ganz einfach, der Redakteur ruft “seinen” bekannten Arzt an – den kennt er aus der Schule, oder diversen Partys, aus anderen Schaltungen von anderen Zeitschriften, oder von anderen Medien – “Hi willst du bei uns eine Schaltung für …” Dann schreibt der Arzt seinen Text selbst, so verfaßt, als würde es die Zeitschrift schreiben – sendet das dem Redakteur und so entstehen dann die “besten Ärzte Österreichs” – das sind alles bezahlte Schaltungen und deswegen findet man dort immer die gleichen Ärzte.
Wie *****isch das ist, erkennt man erst, wenn man länger über diesen Satz nachdenkt, denn was soll das überhaupt bedeuten “bester Arzt” – wie wird das gemessen? Mißt man da, wieviel der Arzt verdient, oder wievielen Menschen er geholfen hat, oder wie wenige man verpfuscht hat? Wie soll man das eigentlich messen, nach was für Kriterien – gibt es denn überhaupt solche Kriterien?
Zurück zum eigentlichen Thema; wieso reden wir hier über das Gesundheitssystem? Nun, nur so kann man obigen Satz “Ja und Nein” vollends erklären. Die “Massen” kennen also nicht die emsigen Ärzte im Sinne des Arztberufes, sondern sie kennen die “falschen” Ärzte. In diesem Fall sind die falschen Ärzte aber nicht nur den Massen bekannt, sondern eben auch den Reichen. Ich muss immer grinsen, wenn Wohlhabende zum Herrn Professor in die Privatordi gehen, weil sie glauben, sie würden eine bessere Behandlung bekommen. Die meisten Reichen gehen ja in Privatspitäler und in Privatordinationen in der Hoffnung, bessere Medizin zu bekommen; in diesen sind aber wie zuvor beschrieben nicht die engagierten Ärzte mit viel Routine, sondern eher die politisch aktiven Ärzte, denn im Privatspital kann man gut “abcashen” – besser als in einem staatlichen Spital.
So und nun kann man obigen Antwort auf die Frage vollends aufschlüsseln, denn derjenige, der das Geld nicht hat um in ein privat Spital zu gehen und so in ein staatliches 0815-Krankenhaus geht, der hat meistens viel bessere Chancen, dass er einen gestandenen Oberarzt trifft, der seit Jahren seinen Job aus Leidenschaft macht.
Wir haben also zwar einen “2 Klassen Medizin”, das bedeutet aber nicht, dass diejenigen, die für ihre Behandlung mehr zahlen, automatisch eine bessere Medizin bekommen. Was Geld auf alle Fälle bewirkt, ist meist die Verkürzung der Wartezeit. Man erzählt uns ja seitens der Politik wie gut unser Gesundheitsystem ist, aber jeder, der einmal auf einen OP Termin warten hat müssen, wird anderes berichten. Vielleicht werden wir gemeinsam beginnen darüber nach zu denken, wieso z.B. für Kriege immer Geld vorhanden ist und auf der anderen Seite man mit uns um jeden Cent streitet, wenn es um Bildung und/oder Gesundheit geht.
Die Frage ist zwar nicht einfach zu beantworten, aber ich denke nun ist diese komische Antwort “Ja und Nein” besser zu verstehen, natürlich gibt es zu dem Gesagten viele Graubereiche und Grauzonen und Kritiker werden nun anmerken, dass wir im europäischen Schnitt gesehen, ein sehr gutes Gesundheitswesen haben. Das stimmt natürlich, aber man könnten irrsinnig viel verbessern, zudem ist der Maßstab “Europa” nicht wirklich sinnvoll, denn in den anderen Ländern ist es ja nicht anders, denn wir haben überall die selbe “Religion”, der wir alle nachrennen – das Geld.

Belsky Asked question 18. April 2015