Sehr geehrter Herr DDr. Belsky,
ich bräuchte bitte Ihren geschätzten Rat und wäre für diesen sehr dankbar!
Anbei finden Sie die Röntgenaufnahme (3 Tage alt) zum 15er Zahn und einmal die benachbarten Zähne.
Der 15er wurde vor etwa 5 Jahren wurzelbehandelt.
Den 16er möchte ich gerne überkronen und hätte keine Probleme damit.
Für 13 bis 15 wurde eine 3teilige Brücke vorgeschlagen, die die Lücke auch gleich schließen sollte. Nur habe ich meine Bedenken, da über dem 15er Zahn ein kleiner schwarzer Schatten im Röntgen zu sehen ist. Ich befürchte ein Granulom. Ich hatte das schon mal bei einem anderen Zahn und dieses Granulom führte zur Halbierung eines Zahnes.
Nun zu meinen Fragen:
1) Wenn ich eine Brücke einbauen lasse und das Granulom macht dann Probleme, so ist die Brücke auch dahin, oder?
2) Bringt eine WSR bei diesem Zahn überhaupt etwas? Vom Zahn sind nämlich leider nur die Ausenwände übrig und eine WSR ist ja von der Kasse nicht abgedeckt. Mein Zahnarzt würde das nicht machen. Sollte ich mich dafür entscheiden, so meinte er, solle ich zur Zahn-Uniklinik weil die WSR bei der Gaumenwurzel eine schwierige Aufgabe wäre.
3) Die Lücke bei 14 könnte ich auch mit einem Implantat schließen und den 15er Zahn daweil nicht überkronen und abwarten, wie sich das entwickelt. Könnte es aber sein, dass dieses Granulom das Implantat dann auch überfällig macht, indem das Granulom sich beim Knochenbereich des Implantates ausweitet?
4) Die teuerste Variante, die ich mir wahrscheinlich momentat nicht leisten könnte, wäre den 15er Zahn ziehen zu lassen und nach der Heilungsphase 2 Implantate einbauen zu lassen.
Was meinen Sie? Vielen Dank schon mal vorab!
Sehr liebe(r) Outoftime!
Hmmm – also ich sehe:
[LIST]
[*]15 fehlt
[*]16 Wurzelbehandelt – nicht Lehrbuch mäßig, aber ob eine Entzündung vorliegt kann ich nicht sicher sagen, zwar liegt eine dezente Verschattung vor, dass kann aber wegen der KH sein – am besten ein dental CT machen lassen
[*]17 hat Karies, oder ein Teil des Zahnes fehlt
[/LIST]
1) Wenn ich eine Brücke einbauen lasse und das Granulom macht dann Probleme, so ist die Brücke auch dahin, oder?
Jein, denn dann könnte man z.B. versuchen durch eine retrograde WSR den Zahn zu retten. Ich würde es aber nicht soweit kommen lassen. Dental CT -> bei kleinstem Verdacht auf Entzündung -> [B][URL=”http://www.youtube.com/watch?v=frOKLS7e8Z8″]Revision der WB[/URL][/B] 16 -> Stift -> Brücke 14-16
2) Bringt eine WSR bei diesem Zahn überhaupt etwas? Vom Zahn sind nämlich leider nur die Ausenwände übrig und eine WSR ist ja von der Kasse nicht abgedeckt. Mein Zahnarzt würde das nicht machen. Sollte ich mich dafür entscheiden, so meinte er, solle ich zur Zahn-Uniklinik weil die WSR bei der Gaumenwurzel eine schwierige Aufgabe wäre.
Wurzelspitzenresektion – YouTubeurl=http://www.youtube.com/watch?v=Blib6RSqr-U&feature=relmfu]Wurzelbehandlung von einem Endodontologen – YouTubeB]
3) Die Lücke bei 14 könnte ich auch mit einem Implantat schließen und den 15er Zahn daweil nicht überkronen und abwarten, wie sich das entwickelt. Könnte es aber sein, dass dieses Granulom das Implantat dann auch überfällig macht, indem das Granulom sich beim Knochenbereich des Implantates ausweitet?
Egal was Sie machen, das Fundament sollte passen, somit würde ich bevor ich Geld investiere, alles machen, dass eben später das Risiko von Komplikationen so klein wie nur möglich gehalten wird …
4) Die teuerste Variante, die ich mir wahrscheinlich momentat nicht leisten könnte, wäre den 15er Zahn ziehen zu lassen und nach der Heilungsphase 2 Implantate einbauen zu lassen.
Das würde ich nicht machen … wobei ich die Klinik nicht kenne, ich müßte den Zahn sehen, aber so wie es jetzt wirkt ist die Brückenlösung schon ok – nur eben vorher die WB genau überprüfen lassen …
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich hatte vor ein paar Monaten ein CT machen lassen.
Befund des CT:
– 16 WB mit einer 3mm haltenden CAP am palatinalen Apex
– Geringfügige zirkuläre Schleimhautverbreitungen in beiden Kieferhöhlen (links mehr als rechts) im Sinne einer mäßig- bis mittelgradig ausgeprägten chronischen Sinusitis maxillaris
Meinen Sie eine chron. Sinusitis maxillaris kann auch durch den Zahn ausgelöst sein? Auf der linken Seite habe ich keinen wurzelbehandelten Zahn…
Im Anhang habe ich das gesamte Panoramaröntgen hinzugefügt.
Vielen Dank!!!
Sehr liebe Outoftime!
Kieferhöhlenentzündung[/URL][/B] sind meist dentogener Ursache … zudem kann eine einseitige Sinusitis auch zur Reaktion der benachbarten Nebenhöhlen führen.
Sie wollen also eine Brücke 16-14.
Dafür braucht der 16 einen Stift, da im CT eine Beherdung festgestellt wurde, würde ich den Zahn auf alle Fälle von einem Stift[/URL][/B] drauf und dann eben die Brücke.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Eine letzte Frage habe ich zum 17er Zahn: Da ist nur auf einer Seite eine Wand vorhanden, die Füllung war rausgefallen und der Arzt meinte, eine Krone wäre schwierig und wenn, dann müsste er eine Wurzelbehandlung machen -> Stift+Krone und davon rät er ab, um den Zahn nicht absterben zu lassen.
Er würde ein Keramik-Onlay vorschlagen… Das kostet ja natürlich auch nicht wenig Geld, und wenn dann die eine Zahnwand abbricht, ist das Onlay ja nutzlos…
Von daher war meine Überlegung eine stinknormale Plombe machen zu lassen und wenn der Zahn dann Probleme macht, die WB+Stift+Krone Variante auszuwählen, denn ich habe Angst, das Geld für das Onlay rauszuschmeißen…
Der Arzt meint, ein Onlay wäre viel besser, da das vom Labor maßgeschneidert kommt und eine Plombe nicht so genau sein kann und das Risiko, dass die Wand abbricht, es Wert wäre.
Was meinen Sie? würden Sie für so einen Zahn die Onlay Variante überhaupt empfehlen oder würden Sie die Krone Variante oder gar die Plombe Variante vorschlagen?
Ich darf mich schon mal im Voraus für Ihre Hilfe bedanken!
Sehr liebe outoftime!
Er würde ein Keramik-Onlay vorschlagen… Das kostet ja natürlich auch nicht wenig Geld, und wenn dann die eine Zahnwand abbricht, ist das Onlay ja nutzlos… Von daher war meine Überlegung eine stinknormale Plombe machen zu lassen und wenn der Zahn dann Probleme macht, die WB+Stift+Krone Variante auszuwählen, denn ich habe Angst, das Geld für das Onlay rauszuschmeißen…
Ein gut gemachtes Overlay hält mehr als eine Zahnfüllung. Vereinbaren Sie mit dem Arzt ein “was wäre wen” Szenario – dazu ist der Arzt an sich nicht verpflichtet, aber in der Medizin geht es nicht um Pflicht, sondern um ein Miteinander … wir handhaben das so … wenn bei einer fragwürdigen Prognose eines Zahnes eine Komplikation auftritt, dann wird dem Patient der größte Teil des investierten Geldes für die nächste Versorgung gut geschrieben. Das ist auch kein Schuldeingeständnis, sondern ein miteinander … natürlich könnte man gleich die teurere Variante wählen, aber häufig hält auch die Günstigere ein Leben lang …
Der Arzt wird Ihnen nichts empfehlen, wo er selber bald wieder Arbeit hätte – oder …