[B]Ultraschall sagt Halt von Zahnimplantat vorher[/B]

Mit einem neuen Ultraschalltest könnten Ärzte zukünftig die Qualität des Kieferknochens prüfen, um den Erfolg einer Zahnimplantation vorherzusagen. Dies zeigen aktuelle tierexperimentelle Untersuchungen anhand großer Treffsicherheit. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bewertet das Verfahren als viel versprechenden Ansatz für die kieferchirurgische Praxis.

Ob künstliche Zähne sich langfristig im Kiefer verankern lassen, hängt vor allem vom Zustand des Knochens ab: Im vorderen Bereich des Unterkiefers sind die Bedingungen meist ideal. Doch im Oberkiefer ist der Knochen von Natur aus weniger dicht. Ob hier ein Implantat hält, spürt der Zahnarzt oft erst beim Bohren oder wenn er das Gewinde für das Implantat in den Knochen schneidet. Und auch dieser Eindruck kann trügen: “Es fehlt eine verlässliche Methode, um schon vor dem zahnärztlichen Eingriff den Erfolg einer Zahnimplantation vorherzusagen”, sagt Professor Dr. med. Dr. med. dent. Robert Sader von der Klinik für Kiefer- u. Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt.

Eine Lösung bietet laut DEGUM die Bestimmung der Dichte des Knochens mittels Ultraschall. Denn die Ausbreitung von Ultraschallwellen im Knochengewebe hängt von dessen Dichte ab: Je stabiler der Knochen, desto schneller durchdringen ihn die Wellen. “In der Diagnostik der Osteoporose wird diese Messung der Ultraschall-Transmissionsgeschwindigkeit (UTG) bereits mit Erfolg eingesetzt”, berichtet Professor Sader.

Zahnmediziner der Universität Mainz haben jetzt erstmals untersucht, ob das Verfahren auch Aussagen über den Zustand des Kieferknochens zulässt. Privatdozent Dr. med. dent. Dr. med. habil. Bilal Al-Nawas von der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie hat die UTG im Unterkiefer und im Beckenknochen von Schweinen untersucht. Letzterer ist ebenso schwammartig wie auch der Oberkiefer. Die Ergebnisse zeigen, dass die UTG ein genaues Maß dafür ist, wie stark der Knochen mineralisiert ist. Drei unabhängige Untersucher kamen zu den gleichen Ergebnissen: Knochenabschnitte mit einer kritischen Knochendichte, die eine Zahnimplantation verbieten würden, erkannte die Methode in 75 Prozent der Fälle.

Mit Hilfe von Ultraschall ist es unter Umständen sogar effektiver als mit Röntgen möglich, die Qualität des Knochens im Kiefer zu bestimmen. Dafür müssen Untersucher jedoch umfassende Kenntnisse haben: „Denn medizinischer Ultraschall ist nur dann ein sicheres, hochwertiges und zugleich schonendes diagnostisches Verfahren, wenn qualifizierte Ärzte ihn durchführen“, sagt Professor Dr. med. Christian Arning, Vizepräsident der DEGUM aus Hamburg. Das 3-Stufenkonzept der DEGUM ermöglicht Ärzten diese Qualifikation.

Quelle: medaustria

Persönliche Bemerkung:
Es ist zwar nett im Voraus mehr Informationen zu haben, jedoch ist häufig während der Operation alles anders. Im Falle von wenig “dichten” Knochen, lassen sich heute mittels spezieller Instrumente Knochen während der OP “verdichten”.
Diese Instrumente sollten in jeder Ordination, die Implantate setzt vorhanden sein. Somit ist eine verminderte Knochendichte a priori kein Grund zu implantieren!

Belsky Asked question 8. Dezember 2007