Genauer: Welche Qualitätsanforderungen dürfen an ein LZP gestellt werden?
Hier meine Geschichte:
Im vergangenen Februar wurden mir im vorderen Oberkiefer fünf Implantate eingesetzt, da nur noch fünf eigene Backenzähne ganz hinten vorhanden.
Nach der Einheilphase, die komplikationslos verlief, ist nun vor einigen Wochen ein Langzeitprovisorium aus einem einzigen Stück eingesetzt worden. Drei eigene Zahnstümpfe wurden einzeln überkront.
Sowohl das Einzelstück als auch die Einzelkronen empfand ich als extrem störend, konnte aber in den ersten Tagen nicht genau sagen, woran es lag. (Das passiert mir immer wieder – beim Verlassen der Praxis denke ich, alles okay. Doch in den Tagen danach fühle ich Stück für Stück heraus, wenn etwas nicht paßt.)
Nach einer Tragezeit von mehreren Tagen fand ich die Ursachen des Unwohlseins heraus:
– vollständig fehlende Zahngliederung palatinal, am Gaumen fühlt sich die Versorgung an an wie ein Kaugummiwulst
– unnatürliche Zahnformen der Prämolaren, drei wie rundliche Zaunpfosen, keine konkave Form der Kauflächen – keine Höcker; ein Prämolar ist gar geformt wie ein Eckzahn. Die Prämolaren sind auch viel zu hoch und vom Durchmesser her so schmal wie die Eckzähne. Ich fühle dauernd mit der Zunge daran herum, auch wenn ich mir das verbiete. Diese Formen sind sehr verstörend.
– die Außenseiten der Schneidekanten im Backenzahnbereich sind viel höher als die Innenkanten. Ich kann mit der Zunge nicht mehr über die Zähne hinweg den Kiefer von Speisenresten befreien und muß dazu meinen Finger nehmen. Die Schräge fühlt sich für die Zunge schlimm an.
– die Zahnachsen stehen nicht parallel – aus seitlicher Sicht wirken die Backenzähne wie eine Reihe windschiefer Hütten. Man sieht das zwar nicht, aber ich kann nicht gut damit kauen.
– die Frontzähne wurden nicht nach Wunsch gestaltet, der Zahnbogen ist wie mit dem Lineal gezogen. Besprochen war ein U-förmiger Zahnbogen mit verlängerten Einsern – ich brachte Fotos von meinem früheren Aussehen bei.
Diese Mängel habe ich moniert und um Korrektur gebeten. Es hieß ja vor der Behandlung, daß man ein LZP beliebig abändern könne, damit Funktion und Ästhetik den Wünschen des Patienten entsprechen. Man wolle kein Risiko für die Endversorgung eingehen. Das LZP wanderte also noch einmal ins Labor. Als ich es zurückbekam, waren die meisten Mängel unverändert bestehen geblieben. Ich fühlte mich ver*****t. Palatinal hat der Techniker die Zahnrillen fein eingeritzt, aber Interdentalräume gibt es nach wie vor nicht. Auch die Zahnformen sind nach wie vor nicht der Natur angepaßt.
Als ich mich darüber beschwerte, meinte mein sonst so geduldiger Zahnarzt gereizt, er sei nun schon sehr geduldig mit mir gewesen. Die gewünschten Korrekturen könne er nicht durchführen, denn es handele sich bei dem LZP um konfektioniertes Zahnmaterial, und da könne er nun mal nur kürzen oder verkleinern. Das steht nun im krassen Gegensatz zu den vorherigen Äußerungen.
Das LZP, so wurde mir versprochen werde so oft und so lange geändert, bis Funktionalität und Ästhetik wie gewünscht vorhanden seien.
Davon abgesehen wundere ich mich schon sehr, daß konfektionierte Prämolaren eine Zaunpfostenform haben sollen. Vor mir liegt ein Modell meines vorherigen Oberkiefers, und da sehen die Prämolaren so aus, wie sie eben aussehen sollen. Dieses Modell liegt auch meinem Zahnarzt vor.
Wie soll ein solches LZP als Modell für eine Endversorgung dienen? Meines Erachtens ist das gar nicht möglich. Wenn mir als Endversorgung nun etwas ähnlich Schlampiges angeboten wird, dann habe ich viel Geld aus dem Fenster geworfen und kann gleich auswandern.
Weiters bin ich beunruhigt, weil ich das Gebiß wegen der fehlenden Interdentalräume nicht pflegen kann. Ich gehe davon aus, daß auch ein mit Implantaten versehener Kiefer der Hygiene bedarf. Und es gibt auch noch drei lebende Zahnstümpfe, die mit mangelhaft geformten Kronen versehen sind. Auch diese sollten vor Bakterien geschützt sein.
Das ist jetzt meine laienhafte Meinung.
Es würde mich freuen, eine fachmännische Antwort zu bekommen, damit ich meinem Zahnarzt mit fundierten Argumenten begegnen kann.
Zahnwurzel
Sehr liebe Zahnwurzel!
Hier noch zu Ihrer Vermutung, ich sei zahnlos:
Ich vermute nichts, ich gab nur die Auflistung, wie man die Bisshöhe ermittelt – also bei zahnlosem und bei bezahnten Patienten …
Leider wurden im Oberkiefer vor der Implantation fünf Zähne gezogen und durch Implantate ersetzt. Nach Dafürhalten des ZA waren die Wurzeln zu kurz und die Stümpfe zu klein. Immerhin haben diese Stümpfe bislang die (schöne) Versorgung mit Kronen gut getragen. (Ich würde hier gern ein Foto einfügen, aber es geht nicht !!!)
Sie können die Fotos per Mail senden und ich lade sie dann hoch.
Leider waren 2012 mußten die ersten beiden Schneidezähne gezogen werden, waren kariös. Daraufhin begann das Drama. Jetzt sind die Implantate drin, und im OK habe ich nur noch fünf Backenzähne. Dazu eben diese fünf Implantate. Vielleicht waren so viele gar nicht nötig … Der ZA meinte, daß er die gesamte OK-Partie verblocken werde. Dazu hätte es m. E. keiner Implantate bedurft, oder? Aber Schwamm drüber, was passiert ist, ist passiert.
Leider oder Schwamm drüber? Legen Sie Ihren Kurs einmal fest und dann verfolgen Sie diesen auch – vor dem ZA vor allem, denn sonst kommen Sie nie an ein Ziel …
Mein Biß war also keine unbekannte Größe, als die Behandlung begann. Zwar zu tief, aber das sollte doch kein großes Problem sein. Der Biß ist auch jetzt zu tief, nachdem an der LZP “nachgebessert” (verschlimmbessert) wurde. Ich habe alles zusammen reklamiert, und der ZA hat nicht eben toll reagiert.
Sie wollten wissen, wie man den Biss bestimmt … ich erklärte Ihnen, wie man den Biss nimmt, wenn er unbekannt ist, wie es bei Ihnen war wußte ich die ganze Zeit nicht. Die Infos sollten Ihnen aber helfen mit Ihrem ZA eine Einigung zu finden, denn nur darum geht es!
Mir geht es jetzt darum: nach dieser LZP-Versorgung habe ich jedes Vertrauen verloren – obwohl der ZA mit Schwerpunkt “Ästhetische Zahnmedizin” und Implantation firmiert.
Ich würde genau das mit dem ZA bereden, ihm sagen was Ihnen bei dem Provi nicht gefällt und das Sie hoffen, dass das dann bei der endgültigen Arbeit nicht so ist. Nur wenn Sie Ihre Wünsche klar und präzise äußern kann Ihr gegenüber drauf reagieren.
Bitte, lieber Herr Dr. Belsky, halten Sie mir nicht meine eigene Vertrauensseligkeit unter die Nase! Ich weiß schon. Aber diese Dinge passieren nun mal. Es gibt ausgesprochen charismatische Typen, wenn Sie wissen, was ich meine.
Wenn ich auf etwas aufmerksam mache, dann nicht um mich wichtig zu machen, oder um Sie runter zu machen, denn es geht nur um eines – Ihr Zahnleid zu beenden. In Ihrem Fall muss ich das gar nicht ansprechen, denn Sie wissen es ja eh selber wie Sie schreiben. Nehmen Sie sich nicht alles so persönlich, dass kann ich nur sagen, ich habe das Gefühl, dass Sie vieles von dem Geschriebenen gegen sich nehmen. Wieso sollte ich das machen? Bringt Ihnen, mir und anderem User nichts, aber wenn wir über ein “Problem” nachdenken, dann ist es wichtig, über die Beteiligten und Ihre Rollen nach zu denken und da man sich nur selber ändern kann und nie die anderen, sind Hinweise manchmal sinnvoll, sind aber nie persönlich gemeint.