Hallo Herr Dr Belsky,
ich versuche mich kurz zu fassen. Letzte Woche wurden mir 3 Zähne gezogen, wovon 2 keine Probleme machten. Einer davon (letzter Mahlzahn unten) wurde nach Besuch am Montag beim ZA mit einer “trockenen alveole” diagnostiziert, was ich mir auch so gedacht habe. Wie ich erwartete, frischte mir der ZA die Wunde nochmals auf. Es blutete schön und so weiter, 30 Minuten draufbeißen, dasselbe wie zuvor einhalten etc. Zu Beginn gab es keinerlei Schmerzen und es lief gut. Ein Blutkoagel ist zwar nicht direkt sichtbar, aber da sich rote Speichelbläschen oben am Loch befinden, geh ich davon aus, dass es nicht vollständig mit Speichel gefüllt ist, sondern Blut drin ist 🙂 Ich bekam ein wenig Schmerzen und aß etwas (nach 4 Stunden). Trank hier und da Wasser (es ist ziemlich heiß derzeit, nicht wahr?) und zum Abend hin nahm ich dann doch ein Parkemed. Ich machte mich wieder die ganze Zeit fertig, dass das wieder nichts wird. Nun aber seit eben bin ich positiver Dinge. Das Zahnfleisch um die Wunde wird heller/weißlich, die roten Bläschen waren noch da und wenn ich Mimiken mache, fühlt es sich härter an (so als hätte man ein kleines Reiskorn zwischen Zahn und Wange). Das Gefühl kannte ich noch von den anderen Extraktionen. Ich hab mir gesagt, ich lass es morgen noch mal ruhen und sollte es wieder leer sein, geh ich am Mittwoch erneut zum ZA. Was sagen Sie? Können Sie anhand dieser Info ungefähr sagen, ob es diesmal vielleicht geklappt hat? Ich weiß, Ferndiagnosen sind nicht möglich, aber die Anzeichen dafür sind doch da oder?
Vielen Dank!
LG
Dom
Liebes Forummitgleid, ich habe Ihnen bereits geantwortet, jedoch mußten wir aufgrund eines Hackerangriffs die Sicherheitskopie von gestern neu einspielen und meine Antwort ging verloren.
Normalerweise haben Sie aber in Ihrem Mail Account die Antwort von mir – wenn ja, dann bitte per mail mir kurz senden, dann kann ich diese auch für andere user wieder reinstellen.
Hallo Dr. Belsky,
danke für Ihre schnelle Antwort.
Ich habe die Regel befolgt und ich glaube nicht an Schicksal in dieser Form. Meine Aussage bezog sich auf das momentane Wetter. Ich habe mir die Wunde angesehen und sehe wieder kein Pfropfen. Schmerzen sind keine bis sehr leichte, Geruch und Geschmack eher neutral. Ich werde morgen wieder hingehen müssen, um das Ganze nochmal von vorne durchmachen zu müssen. Ich kann langsam nicht mehr. Ich werde täglich schwächer, körperlich und seelisch.
Nach all dem was ich von Ihnen im Forum las, wie Sie das behandeln, würde ich sehr gerne zu Ihnen kommen, doch ich kann den Zahnarzt im laufenden Quartal nicht wechseln (es sei denn Sie sind FA für Kieferchirugie?). Vielleicht geht das ja doch, ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr. Dauert nicht mehr lange und ich bin wegen Unterernährung im Spital.
LG
Dom
Sehr lieber Dom!
So wie Sie schreiben – z.B. “Trank hier und da Wasser (es ist ziemlich heiß derzeit, nicht wahr?)”, klingt das fast ein wenig so, als würden Sie an “Schicksal” glauben, oder an ein “das passiert nur mir”.
Tragen Sie zur Wundheilung bei, was Sie beitragen können – sich informieren und Verhaltensregel beachten – machen Sie vermutlich schon und der Rest wird passieren. Es macht keinen Sinn, wenn ich Ihnen nun ein halbseichtes Statement abgebe, denn was kommt wissen wir beide nicht. Machen Sie aber auch nicht den Fehler, dass Sie das was kommt, sofort bewerten – wie meine ich das?
Angenommen Sie reißen eine Knochenentzündung auf und angenommen Ihnen muss der Kiefer nach langer Zeit entfernt werden und angenommen die Narben zeichnen Ihr Gesicht, sodass Ihre Urenkel Sie noch fragen werden “du Opi, erzählst du uns die Geschichte, wieso du den Unterkiefer verloren hast” … dann stellen Sie sich vor, was wäre wenn, genau bei dem entfernten Stück Unterkiefer ein paar Jahre später ein bösartiger Tumor ausgebrochen wäre und Sie somit ohne der „verdammten“ Alveolitis Ihren Urenkel nichts erzählen hätten können, denn ohne dieser Alveolitis gebe es Sie und somit Ihre Urenkel nicht mehr …
Nehmen Sie an was kommt und handeln Sie immer in vollem Bewußtsein – dazu gehört eben sich zu informieren, genau zu informieren und danach zu handeln, auch wenn es vorerst ein wenig “unangenehm” erscheinen mag – z.B. beenden des Rauchens, usw. … wenn Ihnen die Wunde komisch vorkommt, dann ab zum Arzt und checken lassen …