Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
ich muss leider etwas ausholen, bevor ich zu meiner Frage komme. Ich war jahrelang regelmäßig in zahnärztlicher Behandlung und habe dabei stets auf mein Zahnfleisch, das sich an manchen Stellen schon stark zurück gezogen hat, hingewiesen. Leider hat kein Zahnarzt darauf reagiert oder irgendeine Behandlung vorgeschlagen – ein Grund, warum ich auch ständig den Arzt gewechselt habe, in der Hoffnung, es nimmt sich einmal jemand dieser Sache an.
Vor ca. 2,5 Wochen bekam ich Zahnschmerzen im rechten Oberkiefer (letzter und vorletzter Backenzahn). Ich entschloss mich, zur Uniklinik zu gehen, da es dort auch eine Abteilung für Parodontologie und Prophylaxe gibt. In der Ambulanz wurde festgestellt, dass die Zähne vital sind (daher also zunächst keine Wurzelbehandlung), der schmerzende Bereich wurde gereinigt/gespült, und ich habe mich nach einer Beratung in der Parodontologie sofort zu einer Paro-Behandlung entschlossen (Termin Befunderhebung 7. Mai).
Die Zahnschmerzen waren anfänglich weg, kamen aber wieder, und dann so stark, dass ich vorgestern erneut zur Uniklinik ging. Es wurde wieder gespült, und zwar mit lokaler Betäubung. Sonst war leider nichts möglich, da aufgrund der Osterferien alle Abteilungen geschlossen sind. Auch die Bitte, meine Behandlung nach Möglichkeit früher zu starten, konnte ich daher nicht vorbringen.
Gestern Morgen wachte ich mit einem Abszess, angeschwollener Backe und noch größeren Schmerzen auf und fand glücklicherweise einen Zahnarzt, der mir das aufgeschnitten hat und der auch eine Paro-Behandlung durchführen würde. Seine Aussage nach Durchsicht der Röntgenaufnahmen war aber nun, dass man den letzten Zahn sofort entfernen muss, da zwischen den 3 Wurzeln kein Knochen mehr vorhanden ist und sich dort immer wieder Bakterien ansammeln würden. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet und es war ein ziemlicher Schock für mich. Bevor ich mich schweren Herzens von meinem Zahn trenne, der im Übrigen keine Füllung hat und meiner Ansicht nach auch nicht locker ist, würde ich gerne Ihre Meinung dazu kennen.
– Empfehlen Sie auch, den Zahn zu entfernen?
– Gibt es Alternativen, um den Zahn zu erhalten?
– Sie führen lt. Ihrer Website ebenfalls Paro-Behandlungen durch. Können Sie sagen, wie rasch man einen Termin in Ihrer Ordination bekommt bzw. einen Rahmen nennen, was die Kosten betrifft.
Ich bedanke mich im Voraus sehr herzlich für Ihre Auskunft und Ihren Rat.
Sehr liebe(r) Angsthase 15!
Seine Aussage nach Durchsicht der Röntgenaufnahmen war aber nun, dass man den letzten Zahn sofort entfernen muss, da zwischen den 3 Wurzeln kein Knochen mehr vorhanden ist und sich dort immer wieder Bakterien ansammeln würden.
Das was Sie da beschreiben nennt man “Trifurkationsbefall”, leider ist in solchem Fall der Zahn nicht mehr zu retten … und er gehört entfernt …
Gehen Sie auf www.checkdent.comund geben Sie “Parodontitis” ein … schauen Sie sich das entsprechende Video an, ich denke dann wird Ihnen einiges klarer …
Sie führen lt. Ihrer Website ebenfalls Paro-Behandlungen durch. Können Sie sagen, wie rasch man einen Termin in Ihrer Ordination bekommt bzw. einen Rahmen nennen, was die Kosten betrifft.
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[*]Termin bitte Fr. Huber anrufen – ist am Di wieder erreichbar …
[*]Kosten ca. 600€ umfasst 6 Sitzungen …
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Besuchen Sie auch www.parodontitis-online.at
Lieber Herr Dr. Belsky,
vielen Dank für Ihre Antwort, auch wenn sie nicht sonderlich erfreulich ist 🙁
Und danke auch für die Info betr. Kosten. Alles weitere im Internet Auffindbare zum Thema Parodontitis habe ich mir die letzten Tage bereits angesehen – darunter die beiden von Ihnen erwähnten Websites.
Noch nicht so intesiv habe ich mich mit dem dann wohl umvermeidlichen Implantat beschäftigt. Daher noch eine Frage: Wie lange dauert es in etwa, bis nach dem Entfernen des Zahns ein Implantat gesetzt werden kann? Bzw. ist ja die Parobehandlung auch noch dazwischen, oder?
Werde Fr.Huber gerne am Dienstag anrufen. U.a. auch deshalb, da ich den Eindruck gewonnen habe, in Ihrer Ordination fühlen sich auch Mega-Angsthasen “wohl”.
Beste Grüße!
Sehr liebe(r) Angsthase15!
Noch nicht so intesiv habe ich mich mit dem dann wohl umvermeidlichen Implantat beschäftigt. Daher noch eine Frage: Wie lange dauert es in etwa, bis nach dem Entfernen des Zahns ein Implantat gesetzt werden kann? Bzw. ist ja die Parobehandlung auch noch dazwischen, oder?
Zuerst muss auf alle Fälle das Fundament saniert werden, sprich die Entzündungen müssen aus Ihrem Mund “verschwinden”, erst dann ist an eine Implantation zu denken … im besten Fall nach 8-12 Wochen … dazwischen kann man Ihnen ein Provisorium machen …
Werde Fr.Huber gerne am Dienstag anrufen. U.a. auch deshalb, da ich den Eindruck gewonnen habe, in Ihrer Ordination fühlen sich auch Mega-Angsthasen “wohl”.
Mal schauen 😈 … muss lachen, ich denke wir schaffen das …
Danke nochmals.
Möchte von meinem Zahn keine Vorwürfe hören, dass ich nicht um ihn gekämpft hätte – daher also noch eine Frage: Ich lese immer wieder von Knochenaufbau. Kann man so etwas nicht bei diesem letzten Backenzahn machen? Bzw. kann man das auch – falls erforderlich – nach der Parodontitis-Therapie bei jenen anderen Zähnen machen, wo sich der Knochen schon mehr oder weniger zurückgebildet hat?
Danke im Voraus für Ihre Antwort.
Sehr lieber Angsthase15!
Damit Knochenersatzmaterial anwächst braucht man in der Umgebung Blut … wenn man Knochenersatzmaterial in einen Knochendefekt gibt, dann wachsen von der Seite Gefäße ins Knochenersatzmaterial ein und es bildet sich wieder Knochen … stellen Sie sich vor Sie schütten Zement in einen Kübel, der Kübel ist der Knochendefekt … was ganz schlecht wäre, sind Bakterien …
Jetzt ist aber der Trifurkationsdefekt eine Höhle, die von unten von Knochen begrenzt ist und von den Seiten von kahlen Zahnwurzeln. Von der Seite können also keine Gefäße einwachsen, zudem kommen von oben immer Bakterien nach und besiedeln sofort das Knochenersatzmaterial …
Man hat das früher versucht – frustran und gelingt nicht – leider …