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Physiotherapeutische Maßnahmen, ergänzt durch isometrische Übungen, können bei Spannungskopfschmerz den Verbrauch von Analgetika um bis zu 65 Prozent senken.

Das berichten Experten in den aktuellen “Kopfschmerz-News”, dem Mitgliederorgan der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Die Wirksamkeit physiotherapeutischer Maßnahmen bei Spannungskopfschmerz untersuchte ein niederländisches Forscherteam an 81 Patienten, die nach Zufallskriterien in zwei Gruppen unterteilt wurden.

Die eine Hälfte der Patienten wurde physiotherapeutisch behandelt: Die Patienten erhielten Massagen, hinzu kamen die passive Bewegung des Kopfes, sowie eine Schulung der Kopfhaltung. Die anderen Patienten erhielten zusätzlich zu diesen Maßnahmen ein sogenanntes “kraniozervikales Training”. Dieses Training bestand aus isometrischen Belastungs- und Ausdauerübungen mit einem Latexband. Die Studienteilnehmer konnten so durch An- und Entspannung mit langsam ansteigendem Widerstand ihre Halsmuskulatur trainieren. Während der sechswöchigen Studienphase übten sie zweimal täglich maximal 15 Minuten, in einer anschließenden 18-wöchigen Nachbeobachtung zweimal pro Woche.

Nach sechs Wochen konnten die Forscher noch keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen feststellen: die Patienten hatten alle ihre Schmerzmitteleinnahme deutlich reduziert. Bei einer Nachuntersuchung sechs Monate später war bei jenen Patienten, die zusätzlich mit dem Latexband trainiert hatten, die Häufigkeit, Intensität und Dauer der Kopfschmerzen im Vergleich zur konventionell behandelten Gruppe jedoch statistisch signifikant gebessert. Außerdem konnten diese Patienten ihren Analgetika-Bedarf nochmals reduzieren: sie benötigten nur noch 65 Prozent der anfänglichen Schmerzmitteldosis.

Quelle:
Cephalalgia, Volume 26, Number 8, 2006, pp. 983-991(9)
medaustria.at

Unbekannt Asked question 12. Januar 2007