Einen schönen guten Abend Herr Dr. Belsky,
ich leide seit nunmehr 2 Jahren an einer sklerosierenden Osteomyelitis im Unterkiefer und nun gibt es Unstimmigkeiten bezüglich meiner weiteren Behandlung. Da ich von Ihnen schon viel Gutes gehört und gelesen habe, bitte ich Sie um Ihre Meinung und Empfehlung. Hier kurz meine bisherige Krankengeschichte:
Dezember 2015 * Schwere Wurzelentzündung des 45 mit beginnender Knochenauflösung, Antibiotikumgabe (Amoxicillin) und Extraktion des Zahns
Januar 2015 * Wundheilungsstörung (alveolitis sicca), Revision der Wunde durch Kieferchirugie, erneute Antibiotikagabe (Cefuroxim)
In den folgenden Monate traten in Intervallen (alle 2-3 Monate) immer wieder Schmerzen auf, erneute Antibiotikagabe (Clindamycin), die Schmerzen werden auf den Unterkiefernerv geschoben (es sei ja “nervnah gearbeitet worden”)
Mai 2016 * Nach einem starken Schmerzschub erneute Vorstellung bei der Kieferchirugie, es wird eine DVT-Aufnahme angefertigt, es wird erstmals der Verdacht einer Osteomyelitis geäußert, Szintigrafie und Knochenbiopsie folgen, Diagnose “Sklerosierende Osteomyelitis” bestätigt sich
August 2016 * Intravenöse Antibiose (Unacid) für 5 Tage, danach 3 Monate orale Antibiotikagabe (Unacid)
Dezember 2016 * Schmerzen treten erneut auf
Januar 2017 * CT wird angefertigt, Osteomyelitis scheint noch aktiv
Februar 2017 * Erneute intravenöse Antibiose (Penicillin V) für 7 Tage, danach 3 Monate orale Antibiotikagabe (Amoxicillin)
Das Antibiotikum nehme ich bisher noch immer. Seit 4 Wochen habe ich erneut starke, dauerhafte Schmerzen. Es wurde wieder eine Szintigrafie gemacht, es liegt wohl noch ein kleiner Entzündungsherd im Bereich des extrahierten 45 vor. Das Gespräch mit dem Oberarzt vor wenigen Tagen hat mich sehr verunsichert. Ich hatte mich eigentlich schon im OP gesehen, er aber meinte wir sollten abwarten? Das aktuelle OPG sähe ganz gut aus, es sind keine Knochenauflösungen erkennbar, wie sonst bei einer Osteomyelitis üblich. Die Schmerzen kämen wohl vom Unterkiefernerv, ich solle mich parallel in neurologische Behandlung begeben, um die Schmerzen zu lindern.
Ich habe das so verstanden, das bei einer “sklerosierenden Osteomyelitis” als Abwehrreaktion gegen die Entzündung Knochen aufgebaut und verdichtet wird und eine Knochenauflösung unwahrscheinlich ist, daher sei eine Operation jetzt nicht notwendig. Ich habe allerdings ein mehr als schlechtes Gefühl dauerhaft eine chronische Entzündung im Körper zu tragen. Zudem habe ich aktuell wirklich starke Schmerzen.
Ist Abwarten und nichts tun hier wirklich die richtige Vorgehensweise? Können Sie mir mehr zum Verlauf einer “sklerosierenden Osteomyelitis” sagen – das scheint ja bei dieser ohnehin schon seltenen Erkrankung nochmal ein Sonderfall zu sein?
Oje, jetzt habe ich doch einen Roman geschrieben … Schon mal vielen Dank für Ihre Antwort und die Mühe, die Sie sich hier im Forum machen. Gerne sende ich Ihnen auch die aktuelle CT- und OPG-Aufnahme.
Viele Grüße
Sehr liebe(r) Panem!
Guten Morgen,
ich habe “Knochenschmerzen” im rechten Unterkiefer (eine Art Druckschmerz) und sehr starke ausstrahlende Schmerzen des Gesichtsnervs mitunter bis in den Oberkiefer – ein brennender Schmerz. In den vergangenen Wochen ist auch manchmal meine Unterlippe und das Kinn rechts taub geworden, was dann nach wenigen Minuten wieder verschwand.
Da gegen die Nervenschmerzen so gut wie kein Schmerzmittel geholfen hat, nehme ich seit einigen Tagen morgens eine geringe Menge Prednisolon, damit bin ich momentan halbwegs schmerzfrei.
Danke für Ihre Rückmeldung. Viele Grüße
Sehr lieber Panem!
Sobald die DVT da ist, gebe ich Ihnen gern meinen Senf dazu.
Was sind Ihre jetzigen Beschwerden?
Hallo,
nach ein paar Tagen dringend benötigtem Osterurlaub melde ich mich nun nochmal bei Ihnen. Die CD mit der DVT-Aufnahme ist auf dem Weg zu Ihnen.
Ich hatte erneut ein Gespräch mit meinen behandelnden Ärzten und sprach Sie auch darauf an, ob die Diagnose “sklerosierende Osteomyelitis” denn immer noch gilt. Die Antwort war leider ernüchternd … wir haben uns zusammen die Aufnahmen angesehen, es ist eine Osteomyelitis im rechten UK von der Kinnspitze bis zum Kieferwinkel. Der gesamte Knochendurchschnitt ist betroffen, so dass lt. Aussage der Ärzte keine andere Behandlung (z.B. Dekortikation oder Gabe von Antibiotikum in den Knochen) möglich ist außer einer Kieferteilresektion. Diese Diagnose hat mich natürlich ziemlich getroffen – ich bin gerade mal 30 Jahre jung und soll mich nun so einer schwerwiegenden Operation unterziehen? Alternativ könnte ich nur Abwarten und hoffen, dass die Sklerosierung nicht weiter voranschreitet. 🙁
Ich hoffe, Sie können mir nach Ansicht des DVT Ihre Meinung dazu geben. In den kommenden Wochen werde ich mich noch in 2 weiteren Kliniken vorstellen und hoffen, dass mir dort evtl. noch eine alternative Behandlungsoption angeboten werden kann.
Viele Grüße
Sehr lieber Panem!
Belsky
Billrothstrasse 29
1190 Wien
Austria