Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
ich habe schon sehr viel im Forum gelesen und Ihre YouTube Videos gesehen.
Ich bin weiblich, 31 Jahre alt und habe seit diesem Jahr Zahnprobleme. Langsam verzweifle ich und hoffe sehr auf Ihren Rat.
Es begann im Januar 2018. Ich bekam Zahnschmerzen auf der rechten Seite im Unterkiefer. Wusste nicht, ob es sich um den 48 oder 47 handelt. Mein langjähriger Zahnarzt fertigte ein Röntgenbild an. Es sollte aber alles ok sein. Schmerzen ließen jedoch nicht nach. Er dachte, ich hätte eine Mandelentzündung, Ohr und Kiefer schmerzten und so verwies er mich an den HNO, dieser verschrieb mir tatsächlich ein Antibiotikum, obwohl sich im Nachhinein anhand eines Abstrichs herausstellte, es sind keine Bakterien vorhanden. Halsschmerzen hatte ich ja auch nie.
Es wurde mit mir aber nicht besser. Also stellte ich mich erneut beim Zahnarzt vor und mir wurde der Zahn 48 gezogen. Der Zahn war schon Ewigkeiten wurzelbehandelt. Nach dem er gezogen wurde, meinte der Zahnarzt, eine leichte Entzündung hätte an dem Zahn doch vorgelegen.
Meine Schmerzen wurden trotz der Extraktion allerdings nicht weniger. Ich war mir sicher, es ist der 47. Dann schmerzten plötzlich Zähne im Oberkiefer. Links Unter- und Oberkiefer ebenfalls. Lt. Röntgenbild aber keine Entzündung, kein Karies zu sehen.
Mitte Februar bekam ich eine Grippe, anschließend eine Nebenhöhlenentzündung. Ich war fast 4 Wochen begleitet von Zahnschmerzen krank. Der Zahnarzt sagte mir, meine Schmerzen seien psychosomatisch bedingt. Job, Haus, Kleinkind wird mir angeblich alles zu viel. Ich soll zur Kur, dann vergehen die Zahnschmerzen.
Ich war jede Woche beim Zahnarzt damit er mir die Zähne mit Fluorid einpinseln konnte. Was das bringen sollte – keine Ahnung.
Im April wechselte ich den Zahnarzt. Dieser sah auf dem Röntgenbild sofort, dass der 47 stark entzündet ist und begann die Wurzelkanalbehandlung. Die Schmerzen wurden unerträglich. Ich bekam ein Kribbeln im Kopf, stechende Schmerzen. War fast jeden Tag beim Zahnarzt.
Bekam ein Antibiotikum – Clindamycin 600. Es wurde nicht besser. Der Zahnarzt sagte, oben die Zähne wären auch nicht in Ordnung. Es käme sicherlich von oben. Er führte eine Wurzelkanalbehandlung am Zahn 16 durch. Unten wurde schon so oft von ihm gereinigt, da kann nichts mehr sein, meinte er. Ich bestand nur noch aus Schmerzen. Man wusste nicht mehr weiter. Also wurde mir der Zahn 18 gezogen. Eine kleine Zyste war am Zahn. Der sollte der Übeltäter aber auch wirklich sein. Dem war aber nicht so. Dann wurde der Zahn 17 geöffnet, meine ältester wurzelbehandelter Zahn. Der Zahnarzt bekam die Füllung aber nicht ganz raus und konnte nur 2 von 3 Kanälen reinigen.
Ich war fertig mit den Nerven und bekam eine Woche eine Gürtelrose am Zahnfleisch des Oberkiefers. Nun nahm ich ein Virostatikum, bekam ab Ende Mai Pregabalin gegen die Nervenschmerzen. Im September konnte ich es wieder absetzen.
Der zweite Zahnarzt riet mir einen Arzt zu suchen, der sich auf Wurzelbehandlungen spezialisiert hat. Also wechselte ich wieder den Zahnarzt.
Der dritte Zahnarzt zog mir sofort den Zahn 17 und gab mir wieder ein Rezept für Clindamycin. Nun 4 x 300 mg täglich.
Zahn 47 beruhigte sich trotzdem gar nicht. Entzündung war weiter zu sehen, sodass der Spezialist auch keine andere Möglichkeit sah als diesen Zahn zu ziehen. Am Zahn 16 wurde die Entzündung zumindest langsam kleiner. Im September wurde er abgefüllt.
Zahn 15 bekam eine neue Füllung, unter der alten Füllung war Karies. Zahn 37 hatte eine Amalgamfüllung mit kleinem Loch. Amalgamfüllung wurde entfernt
Dann meldete sich Zahn 38. Wieder eine Entzündung. Wieder Clindamycin . Zahn 38 konnte auch nicht gerettet werden, wurde Ende Oktober gezogen.
Nun wechselte ich den Zahnarzt erneut. Ich habe viel Geld bei dem Arzt gelassen. Für Zähne, die am Ende gezogen wurden.
Mein neuer Zahnarzt ist der Meinung man muss bei mir alles ruhiger angehen. Stress schwächt das Immunsystem.
Zahn 26, wurzelbehandelt, ist auch empfindlich. Am Zahn 27 wurde mir eine kleine Amalgamfüllung entfernt. Danach bekam ich einen grippalen Infekt. Nun aktuell wieder seit 3 Wochen mit Nebenhöhlenentzündung auf der rechten Seite über dem Zahn 16. Zwei verschiedene Antibiotika bekommen, die ich nicht vertragen habe. Nun gab mir der HNO wieder Clindamycin. Morgen muss ich ins CT. Bakterien wurden lt. Rachenabstrich festgestellt.
Meine Blutwerte sind soweit ok. Leichte erhöhte Entzündungswerte. Hatte auch im Juni eine Nervenwasseruntersuchung. MRT/CT. Alles ohne Befund. Keine Trigeminusneuralgie. Dachte schon selbst ein atypischer Gesichtsschmerz, aber das kann ja auch nicht sein. Die Schmerzen haben ja Gründe.
Ich hoffe, Sie kommen noch mit. Haben Sie eine Idee warum sich meine Zähne alle nacheinander entzünden können? Ich weiß nicht wie und was ich noch behandeln lassen soll, damit dies endlich aufhört. Ich achte auf meine Ernährung , nehme meine Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine, aber es wird einfach nicht besser. So macht mir das Leben keinen Spaß.
Ich danke Ihnen herzlichst im Voraus für Ihre Antwort.
Guten Abend Herr Dr. Belsky,
ich danke Ihnen für dieses interessante und sehr informative Video.
Es hat mir sehr geholfen.
Ich muss zugeben, ich hatte/habe mich mit meinen Zähnen total verfeindet.
Dieses ständige krank sein, in Kombination mit Zahnschmerzen an verschiedenen Zähnen und als i-Tüpfelchen noch die Gürtelrose am Zahnfleisch.
Ich selbst habe den Zähnen für alles die Schuld gegeben.
Da keine Wurzelbehandlung funktionierte und man jedesmal sagte, es liegt an meinen schlecht zugänglichen Kanälen, kam ich so auch zu der Meinung, dass Ziehen die einzige Möglichkeit sei die Schmerzen wieder los zu werden und mein Leben zurückzubekommen.
Und eins stimmt auch, ich habe Schwierigkeiten diesen Schmerz anzunehmen. Zwickt oder zieht es, gerate ich leicht in Panik und überlege, ob ich eine Tablette einnehmen sollte oder einen Termin beim Arzt ausmachen muss. Ich kann mich dann schwer auf etwas anderes konzentrieren.
Mir geht es nur gut, wenn ich gar nichts merke, weswegen ich manchmal nicht so richtig einschätzen kann, wenn der Schmerz wieder da ist, ob er wirklich so extrem ist, wie ich ihn in dem Moment empfinde.
Ich werde mir Gedanken machen…
Zwei Fragen habe ich noch:
Sie rieten mir dazu, keine weiteren Behandlungen vornehmen zu lassen. Kann ich mir also mit den Implantaten noch etwas Zeit lassen bis ich mich stabiler fühle? Der Zahnarzt, der mir sofort Implantate setzen wollte, meinte, je länger ich damit warte, desto mehr verschiebt sich mein Kiefer und ich bekomme quasi ein schiefes Gesicht und dann hätte ich zusätzlich noch ein kosmetisches Problem.
Und ich habe ja immer noch die Kieferhöhlenentzündung rechtsseitig. Rechts wurden mir zwei Zähne gezogen und der 16 wurzelbehandelt. (CT hat dies bestätigt, Rachenabstrich mit Bakterien) Die Entzündung habe ich seit 4 Wochen. Ohne Antibiotikum trat keine Besserung ein. Dann bekam ich Clindamycin und bin damit nun durch, es ist viel besser geworden, aber nicht komplett weg.
Der HNO möchte am 2. Januar dann gleich die Kieferhöhle spülen.
Halten Sie diese Behandlung für ratsam, oder glauben Sie der Körper kann das auch alleine bzw. mit konservativer Behandlung regeln?
Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr!