Hallo Dr. Belsky,
16 + 26 haben in der Mitte der bukkalen Fläche eine natürliche Mulde.
Ich hatte die Verfärbungen dort weg geputzt, aber nun kommen sie wieder – das heißt …?
Was sind Verfärbungen?
Ich vermute Dreck (Beläge, die mineralisiert sind (Zahnstein) und in die sich Farbpartikel abgelagert haben) – oder ist das falsch gedacht?
“Man” kann die Farbe durch bleichen entfernen – dann sind die Auflagerungen hell, aber immer noch da.
Mit Airflow weg pusten – aber dabei werden auch Schmelzteilchen entfernt und die Oberfläche wird rauer.
Weg putzen – aber damit habe ich mir die Zahnhälse darüber frei gelegt und vermutlich wird auch dabei Schmelz enfernt!?
Schadet zu viel scheuern auch den Rändern der MOD-Keramik-Inlays? Vertieft sich die Kante?
Ich putze gründlich. Die DH hat beim Anfärben vor der PZR im März nichts gefunden.
Allerdings eben wegen dem Zahnfleisch mit mittelharter Bürste.
Bekommt die in den Mulden die Beläge nicht komplett weg?
Je mehr Verfärbungen (= Auflagerungen?), desto mehr Bakterien im Mund – und wieder Karies??? Stimmt das?
(Ja, ich arbeite an meiner Verunsicherung wegen / Angst vor Karies … .)
Grüße WiederKaries
Alles Gute!
Sie können problemlos Verfärbungen von Zahnhalskaries unterscheiden – für mich sind beides erstmal nur “Farbveränderungen”.
Danke für den Rat. Ich versuche mir meine Zähne nicht weg zu putzen. (Siehe auch Post vom 17.05.2017.)
Lieber Dr. Belsky,
die Gefahr habe ich letztes Frühjahr erkannt – mir war aufgefallen, dass ich an manchen Stellen mir Zahnfleisch (für immer) weg geputzt habe. Seitdem putze ich abends mehr und mehr mit Monobüschelbürste – sie soll atraumatisch(er) sein. Ich habe auch die DH um Kontrolle gebeten, in der Hoffnung so selbst meinen Putzzwang besser kontrollieren zu können. Letzten Herbst hat sie einen Abdruck gemacht, um sehen zu können, ob ich es schaffe vorsichtiger zu putzen.
Dass Blutdrucktabletten zeitverzögert psychische Veränderungen bewirken, das war sogar mir zu unglaubwürdig. Da habe ich eher noch daran geglaubt, dass mit mir etwas nicht stimmt oder ich aufgrund alter Erfahrungen psychisch so heftig auf alltägliche Zahnbehandlungen reagiere.
Eigentlich sollte ich schon 2006 Beta-Blocker nehmen, ich habe aber die U-Bahn nicht mehr bekommen, weil ich nicht mehr vorwärts kam und habe die Tabletten einfach wieder abgesetzt. 2014 ging es nicht mehr anders – Blutdruck 200/100 – ich ging wegen allem hoch, wie ein HB-Männchen. (Heute noch merke ich sofort, wenn ich die Tablette mal vergessen habe – ich werde sehr reizbar, fahrig und kann mich nicht mehr konzentrieren.) Der Arzt verschrieb mir andere Beta-Blocker. Blutdruck o.k., aber ich kam mir wie ein Gefangener im eigenen Körper vor. Ich wollte handeln, war aber wie ausgebremst und innerlich sehr angespannt deshalb. Mir fiel es sehr schwer, den Arzt nochmal um andere Tabletten zu bitten. Bei Ramipril plus merkte ich, wie sich alles entspannte (die Tabletten stellen ja tatsächlich die Blutgefäße weit) – ein sehr befreiendes Gefühl. Darum habe ich im März 2016 auch nur die HCT Dosierung von morgens und abends auf nur morgens verändert. Rückblickend passen meine körperlichen (Speichelfluss, Muskelzucken) und zeitverzögert meine psychischen (zwanghaftes Grübeln und Zähne putzen) zu der HCT Dosierung. Seit Mitte Januar lasse ich das HCT ganz weg und ich merke, wie der psychische Druck mehr und mehr nachlässt.
Zucker meiden darf ruhig erhalten bleiben – das schadet nicht! Aber ich hoffe ich lerne wieder “normal” die Zähne zu putzen. Ich spüre tagelang, wenn ich mal wieder übertrieben habe. Aber ich kann dann ja nur versuchen vorsichtiger weiter zu putzen … an den – nicht schmerzenden – aber freiliegenden Zahnhälsen, am empfindsamen Zahnfleischsaum, die spürbar gescheuerten Zahnoberflächen, wo leicht(er) was hängen bleibt. Hilfe diesbezüglich zu bekommen ist schwer in dem Mikrokosmos der DH, wo die meisten zu wenig putzen.
Jammern half noch nie weiter – Blick nach vorn – die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, “man” sollte nur aus Fehlern lernen und sie nicht nochmal begehen. So nehme ich mir jedes Mal vor achtsam Zähne zu putzen – auch wenn es nicht immer gelingt. Ich bin zwar am Überlegen, ob morgens und abends reicht – putze z.Z. aber immer noch nach dem Mittagessen, so dass ich stets saubere Zähne habe und fädeln tue ich auch nach jedem Putzen.
Vielleicht haben Sie noch einen Rat. Auf jeden Fall: Alles Gute! Und vielen Dank nochmal für Ihren “Widerstand”, der mir sehr geholfen hat den rechten Weg zu finden. (Glücklicherweise wurde ja nichts völlig sinnloses bei mir gemacht – selbst, wenn die Amalgam-Füllungen von 1993 teilweise noch ein paar Jahre gehalten hätten, ist es nicht schade darum und die erweiterte Fissurenversieglung der 8er wird schon auch o.k. sein. Alles ist gut gegangen, wunderbar geworden – jeder Blick in den Spiegel freut mich. Und wenn sich nun noch die Psyche wieder vollends normalisiert, dann ist wieder alles gut.)
Viele Grüße
Nie WiederKaries!
Nachtrag: Hinterher ist “man” immer schlauer und denkt “wie konnte ich nur”, “wieso ist mir das nicht früher aufgefallen” – es hilft nur zu versuchen achtsam zu sein. Der Ehemann meiner Oma starb früh als Alkoholiker – ich achte daher sehr auf eigenes Suchtverhalten. Dass ich nach dem Mittagessen noch was Süßes suchte, war mir vorher kaum aufgefallen. Das Belohnungszentrum sprang beim Bäcker an und ich nahm noch ein süßes Stückle zum Nachmittags-Kaffee mit. Anfangs musste ich noch woanders hin, inzwischen kann ich den anderen beim Kaffeetrinken zuschauen. Mein Geschmackssinn hat sich sehr verbessert: Möhren und Milch schmecken süß – früher brauchte ich (wie jeder) für diese Empfindung höhere Dosen Zucker! Ich habe einen Bissen Kuchen probiert – er schmeckt für mich inzwischen ekelhaft süß / überzuckert (Normales Rezept!) auch Äpfel sind grenzwertig – und Banane geht nur in kleinen Dosen im Müsli. (Dabei war ich vorher schon kein Süßschnabel: Limonade war mir schon vorher zu süß!) Ich bin viel ausgeglichener und (Heiß-)hunger kenne ich nicht mehr. Ich las und kann bestätigen: Gewohnheiten ändern und neue stabilisieren dauert ein halbes Jahr. (“Man” muss aber “süß” weg lassen – darf sein Gehirn nicht mit Süßstoff verschaukeln.)
Hoffentlich erkenne ich neue Fehlentwicklungen rechtzeitig. Beim Putzen versuche ich aufzupassen – darum eben auch die Frage nach Verfärbungen und ob ich versuchen soll, sie durch mehr putzen zu verhindern / sie wieder weg zu putzen. Die Knirsch-Schiene trage ich nun seit einem halben Jahr jede Nacht – auch tagsüber berühren sich meine Zähne in der Ruheposition nicht mehr. Weiterhin bedenkenlos tragen? Welchen Preis zahle ich diesmal? (Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den Zahnarzt Ihres Vertrauens 😉 .) Vielen Dank für Ihre Zeit!
Sehr liebe Wiederkaries!
Viele Menschen tendieren von einem Mikrokosmos in den nächsten zu tappen, die Kunst aber ist, sich aus jedem Mikrokosmos das Wichtigste zu nehmen. Passen Sie auf, dass Sie sich Ihre Zähne nicht weg putzen / putzen lassen.
Lieber Dr. Belsky,
ich muss Ihnen widersprechen – Ihre “Antworten” belebten meinen Widerspruchsgeist – ohne Sie hätte ich nicht herausgefunden, was ich herausgefunden habe, wäre weiterhin auf Irrwegen im Kreis gelaufen. Vielen Dank dafür!
Was kann ich tun, um weniger Verfärbungen zu bekommen? Entweder entstehen sie inzwischen leichter / schneller oder ich achte mehr darauf oder fallen sie mir wegen Keramik-Inlays mehr auf, als vorher mit den vielen Amalgam-Füllungen. (Oder eine Kombination von allen 😉 ).
Was halten Sie von ApaCare Repair / GC Toothmousse – Hydroxylapatit / Calciumphosphat – (evidenzmäßig basiert) sinnvoll – oder Beutelschneiderei?
(Direkt nach der Anwendung fühlen sich die Zähne glatter an, so wie nach Elmex Gelee (Fluorid).)
Viele Grüße
Nie Wiederkaries!
Nachtrag: Ich gehe erst seit 2 Jahren halbjährlich zur PZR – die DH gibt sich – ohne Airflow – sehr Mühe und ich mir zwischendrin auch – die Verfärbungen in den Zahnzwischenräumen habe ich in eineinhalb Jahren weg gefädelt – aber an manchen Stellen bilden sich wieder neue und … es ist alles so wunderbar geworden und ich … ach, ich schäme mich einfach, dass ich es nicht schaffe, nicht wieder Verfärbungen zu bekommen …