Lieber Doc Belsky,

Bei mir stehen offensichtlich umfangreiche Sanierungsarbeiten im Oberkiefer an.

Vielleicht ein paar Details zu meiner Zahnkarriere:

Alle meine Füllungen und Versorgungen stammen aus meiner Jugend (bis 25), da habe ich wohl mit der Handzahnbürste nicht ausreichend bzw. falsch geputzt. Danach hatte ich zumindest keine Probleme mehr mit Karies (bin 49) – aber bei meinen unregelmäßigen Zahnarztbesuchen wurde mir immer wieder gesagt, dass ich meine Zahnzwischenräume gründlicher pflegen und regelmäßige Professionelle Zahnreinigungen (PZR) durchführen muss, um Zahnfleischentzündungen und den Rückgang sowie die Vertiefung der Zahnfleischtaschen zu verhindern.

Ich habe einen sehr ausgeprägten Würgereiz – dieser war in jungen Jahren schon vorhanden, hat sich aber über die Jahre weiter verschlechtert. Manche Tätigkeiten beim Zahnarzt sind so gut wie unmöglich geworden z.B. Bissflügelaufnahme.

Auch die PZR ist eine ziemliche Qual für mich – aufgeteilt auf jeweils eine Sitzung pro Kiefer, waren danach die Hygieneassistentin und ich gleichermaßen erledigt.

Ich habe daher meine Zahnarztbesuche und die PZR auf ein Minimum reduziert– offensichtlich keine schlaue Entscheidung.

Nach einigen Jahren Corona und dadurch praktischer & bequemer Zahnarztpause, habe ich beschlossen mehr für mich und meine Zähne zu tun.

Ich habe mir einen Zahnarzt gesucht, der PZR mit Lachgas anbietet um hier eine vernünftige Behandlung mit einem Würgereiz zu ermöglichen. Eigentlich hat dies gut geklappt und ich war ziemlich zufrieden mit der Behandlung. Karies wurden nicht gefunden, aber natürlich wurde auf meine parodontale Situation hingewiesen und ich bekam eine Überweisung fürs Dental CT da auf 25 ein Verdacht auf eine Zyste bestand.

Das Dental CT war ziemlich niederschmetternd für mich und zeigte einige Zysten.

Befund Dental CT:

16 WB mit einer ausgedehnten radikulären Zyste im Bereich des palatinalen Apex von 13 mm DM. Diese bedingt eine Dehiszenz des Sinusbodens auf einem Areal von etwa 5 x 5 mm. Beträchtliche weichteil-/flüssigkeitsdichte Obliterationen der rechten Kieferhöhle, hier liegt eine ausgeprägte Sinusitis maxillaris dext. vor, diese ist mutmaßliche dentogen. Deutliche vermehrte Sklerosierungen des Alveolarkamms in der Regio 16, 17 sowie der Wandbegrenzungen der rechten Kieferhöhle im Rahmen einer begleitenden Ostitis. Der Dens 16 zeigt am distobuccalen Apex eine Unterfüllung sowie eine Fausse route. Auch hier findet sich eine 4 mm große CAP. 2 mm große CAP am mesiobuccalen Apex 16. Die ausgedehnte 13 mm große radikuläre Zyste an der palatinalen Wurzel 16 umgibt auch den palatinal Apex 17. Die beiden buccalen Nervenwurzeln 17 sind nicht beherdet.
18 imponiert unauffällig.
15 fehlt.
21 WB. Keine apikale Beherdung.
25 WB mit einer 4 mm großen CAP.
Parodontaler Knochenabbau im Seitenzahnbereich, links mehr als rechts

Panoramaröntgen:

Ich habe einiges im Internet recherchiert und habe danach 3 ZÄ für einen Heilkostenplan aufgesucht:

 

Zahnarzt A:

  1. 25 WSR
  2. 16 extrahieren
  3. 14 wird aus Brücken abgeschnitten und somit zur Krone „umgeschliffen“
  4. Sinuslift
  5. 15, 16 Implantat + Aufbau Titan, Metallkeramikkrone

Zahnarzt B:

  1. 25, 16 extrahieren
  2. 14 wird aus Brücken abgeschnitten und somit zur Krone „umgeschliffen“
  3. offener Sinuslift re/li
  4. 25, 15, 16 Implantat + Aufbau Titan, Metallkeramikkrone

Zahnarzt C:

  1. 25, 14, 16, 17 extrahieren
  2. Parodontitisbehandlung –> nach erfolgreichem Abschluss werden dann die möglichen Versorgungen besprochen und ein Heilkostplans erstellt

Mir geht es hier in erster Linie um die Frage „Welcher Zähne sind erhaltungswürdig?“
Die 3 unterschiedlichen Expertenmeinungen verunsichern mich ziemlich.

Was sehen Sie hier als notwendig an ?

Herzlichen Dank für ihre Expertise.

LG,

WD

jaroslav belsky Answered question 17. November 2023