Hallo Dr. Belsky,
diesesmal habe ich eine Frage, die mich schon eine zeitlang beschäftigt:
Aus Ihren Videos , von meinem Zahnarzt, mit dem ich seeehr zufrieden bin und durch informieren weiß ich, dass eine Wurzelbehandlung, die mit Kofferdam, Mikroskop und sterilen Instrumenten durchgeführt wird, die Chancen nahezu um das doppelte erhöhen, dass dieser so wurzelbehandelte Zahn noch lange Jahre entzündungsfrei seine Dienste tut. Also am besten ein Endodontologe.
Ich habe 3 wurzelbehandelte Zähne. 2 davon schon seit ungefähr….na..+/- 30 Jahren. Damals der Zahnarzt hatte weder sterile Instrumente, noch Kofferdam, nicht mal eine Lupenbrille hatte er.
Einen dieser Zähne hat mein Zahnarzt revidiert, weil der Zahn an der Wurzelspitze eine Entzündung hatte, man sah es auf dem Rö.-Bild. Er hat auch nur ne Lupenbrille, benutzt allerdings Kofferdam, zwischenzeitlich ist mir die provisorische Füllung auch 1,2 mal rausgefallen, das war glaube ich Zement…d.h. es kamen ganz sicher Essensreste in den offenen Zahn. Nach mehrmaligem Spülen ist der Zahn dann irgendwann wieder verschlossen worden, nach einem halben Jahr, neue Krone drauf und fertig. An der Wurzelspitze sieht man jetzt nichts mehr, der schwarze Fleck ist so gut wie weg.
Der dritte wurzelbehandelte Zahn wurde vom Vorgänger meines jetzigen Zahnarztes gemacht…auch hier…kein Kofferdam, nur ne Lupenbrille. Auch dieser Zahn….völlig unauffällig.
Nun: Wenn mich jemand fragen würde: “Brauchts das alles denn für ne Wurzelbehandlung, brauchts Kofferdam, Mikroskop, Endodontologe? Das geht doch auch alles ohne ….”, dann müßte ich antworten:” Na klar. Brauchts alles nicht. Hat bei mir bei drei 6er Backenzähnen hervorragend funktioniert, ich habe nahezu 100% Erfolg mit der Art, wie meine Zähne wurzelbehandelt wurden…!:p”
Nun würde ich jemandem sicher zu den oben genannten Maßnahmen raten,aber nicht aus persönlicher Erfahrung, sondern, weil es der Status quo in der Wurzelbehandlung darstellt.. aber..warum hat es bei mir OHNE das alles so gut funktioniert?
Braucht es vielleicht doch nicht das ganze Prozedere? Meine persönliche Statistik sagt: nein.
Wie also kann es sein, das die Schere in diesem Falle so weit auseinandergeht? Liegt es am Immunsystem? Ist es Glück? Ist es Zufall? Aber gleich drei mal?
Können Sie`s mir erklären?
Viele Grüße von der Kaffeebohne!
Sehr liebe Kaffeebohne!
Ich las vor längerem eine Statistik, dass mehr als 90% der normal Wurzel behandelten Zähne, nicht 10 Jahre überstehen. Bei Ihnen war 1er von 3en beherdet, also 33% prozentiger Mißerfolg … das ist für ein Individuum vielleicht nicht schlimm, aber schauen Sie mal den heute 60 jährigen in den Mund und zählen Sie, wieviele Zähne schon fehlen, wieviele Brücken und Teilprothese, vielleicht sogar schon Vollprothesen haben und dann überlegen Sie sich, was das für die Volkswirtschaft bedeutet. Krankenstände, Kosten, negative Energie …
Wir hätten das Zahnthema schon seit gut 50 Jahren gelöst, aber es geht nur um Geschäftemacherei und nicht um Gesundheit – aber das ist in jeder Sparte so. Es geht nicht darum, dass man Wissen schnell und effizient weiter gibt, sondern es wird immer nur Geld damit gemacht und so leiden wir alle darunter.
All die Materialien, die wir verwenden, könnten um das zigfache billiger sein, ich könnte in 3 Jahren einen tollen Zahnarzt ausbilden, dafür bräuchte es kein 6 jähriges Studium – würden wir das System ändern. Heute verlassen junge Kollegen die Unis und können nichts und müssen per Try and Error sich Wissen mühsam aneignen. All das sollte geändert werden, würden wir das System ändern, würden WB´s günstiger und effizienter werden, denn der Arzt sollte Behandlungen nicht machen mit [B]%[/B] Erfolgsraten, sondern mit [B]‰[/B] Erfolgsraten.
Sie hatten Glück, dass nicht 90% aber nur 30% in die Hose gingen (wobei die Zeit noch zeigen wird, wie es kommt, denn manchmal gehen auch nach 30 Jahren solche Zähne hoch), wenn man nun aber weiß, es ginge auch anders, nämlich das z.b. von 1000 Zähnen nur 1 hoch geht – sollte dann nicht so behandelt werden?