Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,

Jetzt habe ich ziemlich lange im Forum gestöbert, aber vielleicht ist so etwas blödes echt erst mir passiert… Also folgendes:

Am 24. November 2020 hat sich von meinem rechten oberen Backenzahn (7) ein Stück Zahn oder Inlay gelöst. Ich ließ ein neues machen und es wurde am 3. Dezember eingesetzt (ich bin umgezogen, deswegen machte das nicht der übliche Zahnarzt sondern der, der eigentlich mein neuer werden hätte sollen). Bei der Okklusionskontrolle hatte ich zuerst das Gefühl eines Störkontaktes. Der Arzt meinte, dass die 7er ohnehin kaum Kontakt hätten und beschliff den oberen 6er noch etwas. Für mich fühlte sich das in Ordnung an.

In den darauffolgenden Tagen oder besser Nächten knirschte ich stark mit den Zähnen und hatte dadurch vor allem Schmerzen in den rechten Prämolaren oben und unten, teilweise aber auch in den 6erMolaren auf der Gegenseite (links). Es war so stark, dass ich davon aufwachte. Abends hatte ich auch oft Schmerzen und musste zum Einschlafen Schmerzmittel nehmen (da war es ein Pochen und Kribbeln in Zähnen und Kiefer manchmal fühlte es sich auch mehr zwischen den Zähnen an, deswegen dachte ich teilweise an eine Zahnfleischentzündung).

Ich dachte das wird schon, aber es wurde nicht. Also ging ich Mitte Jänner wieder in die Praxis. Der Arzt kontrollierte mittels Okklusionsfolie den Aufbiss und beschliff alle Zähne der rechten Seite oben und unten (4 -7). Der ober Prämolar 4 ist überkront und durch den Beschliff ist nun das Metallgerüst der Keramikverblendkrone auf der Kaufläche sichtbar. Auch bei den anderen Zähnen wurde teilweise der natürliche Zahn und teilweise die darin befindlichen Inlays beschliffen. Auf meinen Kommentar hin, dass mein Gebiss nun auf dieser Seite „in der Luft hinge“, meint er, genau so müsste es sein und ich hätte überall Kontaktpunkte. Diese Seite sei einfach immer schon zu hoch gewesen und hätte zu viel Druck gehabt, nun sei sie richtig eingestellt. Als ich ihn fragte, ob es nicht sein könnte, dass das neue Inlay einfach zu niedrig sei, meinte er, das sei ganz ausgeschlossen, „Wie soll das sein?“ Eher vermutete er, dass das gebrochene Inlay zu hoch war und es deswegen gebrochen sei.

Das nächtliche Knirschen bessert sich nun, allerdings hatte ich kaum Kontakt auf den hinteren Backenzähnen rechts, während die rechten Prämolaren sich ständig im Weg stehen und dauergereizt und schmerzhaft waren. Zudem kommt es zu ständigen Störkontakten zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen beim Sprechen und Kauen.

Darauf besuchte ich eine andere Ordi, der Arzt untersuchte mein Gebiss (manuell, öffnete und schloss meinen Kiefer, dann auch mit der Folie) und meinte, dass überall Kontaktpunkte bestehen würden, wenn auch sehr schwache, und ich noch etwas warten sollte, ob ich mit der neuen Situation zurechtkäme und am besten nicht dran denken. Zähne, Kiefergelenke, Muskeln etc seien da anpassungsfähig. Das versuchte ich auch, doch ich habe immer noch nicht das Gefühl, nicht mit meinen Zähnen zu kauen. Weil ich dann eh noch eine Mundhygiene brauchte, besuchte ich diese gleich Ordi 3 Wochen später (Mitte Februar) nochmal. Ich wurde dann auch gefragt, wie es mir mit dem neuen Inlay ginge und ich meinte es sei immer noch bescheiden. Der andere Arzt (es ist eine Vater & Sohn Ordi) überprüfte die Okklusion mit einer Abformmasse und stellt fest, dass die Kontakte auf der rechten Seite erkennbar schwächer als auf der linken sind. Da mein Biss ohnehin schon eher tief ist, legte er mir nahe, die Restaurationen im rechten Unterkiefer zu erneuern. Es handelt sich hierbei um 3 Inlays, die 2017 gemacht wurden und intakt sind. Man könnte diese austauschen und im Zuge dessen die richtige Höhe wieder erreichen (oben wäre 1 Krone mit Stift, 3 Inlays, das wäre teurer). Außerdem empfahl der die Anfertigung einer Aufbissschiene, um das nächtliche Knirschen zu beenden.

Vielleicht soll ich noch dazusagen, dass ich bis jetzt nie Probleme mit Okklusion oder Knirschen hatte.

Jetzt habe ich eigentlich 6 konkrete Fragen:

  • wenn ich noch zuwarte, ob sich das noch von selbst einrenkt, kann das meinen Zähnen schaden? Ich knirsche jetzt zwar weniger, aber am meisten Druck bekommen bei Nacht genau die zwei oberen Prämolaren, die wurzelbehandelt sind. Sie schmerzen auch so öfter. Kauen kann ich auf der “kurzen” Seite garnicht, da passt einfach nichts zusammen.
  • Wenn warten, wie lange sollte man warten? Das große Schleifen war Mitte Jänner. Wie schnell kommt denn so ein Zahn ohne Gegenbiss aus dem Kiefer heraus auf der Suche nach seinem Antagonisten?
  • Was bringt mir die Aufbisschiene? Sie nimmt nur den Druck beim Knirschen, verbessert aber nicht die Okklusion, oder?
  • Kann man den Biss noch anders (Komposit?) als durch den Tausch der Inlays heben? Die Gegenseite einschleifen will ich nicht, ich habe ein Schleiftrauma… 3 neue Inlays wieder neu machen finde ich auch nicht so toll.
  • Kann sowas schon mal passieren oder sollte ich den Fall der Schlichtungsstelle schildern? Ich kann es eh nicht mehr ändern, aber zumindest sollte es in Zukunft nicht mehr sein… wenn ich einen Teil der Behandlungskosten wieder bekomme, habe ich auch nichts dagegen…

Vielen herzlichen Dank, wenn Sie sich die Zeit nehmen, das zu lesen.

Freundliche Grüße,

Maria

jaroslav belsky Answered question 25. März 2021