Hallo Herr Dr. Belsky!
Aufgrund Ihrer tollen Youtube-Videos bin ich auf dieses Forum gekommen und möchte auch gern einmal mein Leid klagen, wie es kaum in einer Zahnarztpraxis möglich ist aufgrund der schnellebigen Abläufe.
Bis 2016 habe ich nie eine richtige Zahnbehandlung erhalten aufgrund schlechter Erfahrungen in meiner Kindheit. Ich hatte Todesangst vor Zahnärzten.. erst Sylvester 2016, mit Beginn meiner Schmerzen, habe ich mich Entschlossen etwas zu ändern und habe mir eine tolle Praxis gesucht, die mir unter Lachgas helfen konnte dass ich kleine Schritte gehe. 3 Sitzungen lang habe ich Lachgas genutzt, danach war ich bereit ohne dem Zahnarzt entgegenzutreten. Bis dahin habe ich kaum Schmerzen gehabt trotz teilweise, grade im Backenzahnbereich der ja generell meist zuerst betroffen ist, desaströser Zustände. 2-3 Zähne waren zu 90% kaum mehr als ein Wurzelrest im Zahnfleisch, mehrere extrem zerstörte Zähne. Im Frontzahnbereich dagegen alles soweit noch überschaubar.
Kurz nach meinem ersten Termin zur Vorbesprechung bekam ich nachts extreme Zahnschmerzen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben und verhinderten dass ich schlief. Eine Erfahrung die ich bis heute nicht vergessen kann. Seitdem habe ich jedoch eine Odyssee an Zahnschmerzen. Wir haben versucht soviele Zähne wie möglich zu erhalten, mit teilweise guten Prognosen. Jedoch haben kurze Zeit nach den Behandlungen die Zähne immer wieder wehgetan was am Ende zur Entfernung geführt hat. Mehrere Wurzelbehandlungen sind fehlgeschlagen, trotz gründlicher Arbeit soweit ich das beurteilen kann. Doch jedes Mal wenn eine Baustelle geschlossen war, sei es durch Wurzelbehandlung oder Extraktion, ging die nächste Baustelle los.. ich habe dieses Jahr kaum eine Zeit gehabt in der ich Schmerzfrei war. Mal ein paar Tage, ja. Aber ich habe keine 4 Wochen am Stück ohne Schmerzen gehabt, auch wenn sie teilweise nur nervig und nicht extrem sind.
Zudem ist es so, dass häufig die Schmerzen durch Ablenkung besser werden. (Arbeit, intensive PC-Spiele) Dafür wandern sie aber. Dann tut mal der eine Zahn weh, mal der andere.. teilweise nur gefüllte Zähne bei denen die Kunststoffüllung kaum an die Pulpa kam.
Das Ende vom Lied ist: Ich habe mittlerweile 9 Zähne verloren, Tendenz steigend wenn das so weitergeht.
Mein Problem ist nun dass ich auch ein sehr gut informierter Patient bin, ich lese viele amerikanischen Studien, viele Texte von Ärzten, ich weiß also Schmerzen ungefähr einzuordnene, ich weiß wie Behandlungen auszusehen haben um als lege artis zu gelten. Allerdings ergeben sich halt auch Ängste, bei den Zahnextraktionen zum Beispiel habe ich immer tagelange Angst vor einer Alveolitis Sicca. Und auch Schmerzen beschäftigen mich auf paranoide Weise.. ich überlege wann ich zu welchem ZA gehe, da ich mehrere behandlerwechsel habe. Ich plane teilweise wann ich zuletzt anrufen kann um noch einen Termin vor Wochenende / Feiertagen zu erhalte. Und auch so ist es aktuell wieder, ich habe Schmerzen die gelegentlich da sind und aber auch häufig nicht. Mal werden sie schlimmer, mal nicht so schlimm. Aber ich habe Angst vor den Feiertagen. Alles dreht sich stundenlang am Tag um meine Zähne wenn ich nicht grade arbeite. Zudem komt noch eine Scham wenn ich mehrmals in eine Zahnarztpraxis ohne richtigen Termin gehe und dem ZA alles durcheinander bringe.
Meine Frage ist nun ob diese Schmerzen psychosomatisch sein können. Ich habe mittlerweile Angst dass die Weiterbehandlung und das Pochen auf Schritte wie Wurzelbehandlung / Extraktion kaum noch etwas bringt. Auf der einen Seite möchte ich schmerzfrei die Praxis verlassen, auf der anderen Seite möchte ich aber auch nicht alle Zähne verlieren, da ich noch nicht mal 30 bin. Gibt es Mittel und Wege zu filtern ob Beschwerden körperlicher oder psychischer Natur sind? Und gibt es dann auch Methoden um die psychosomatischen Beschwerden wegzubekommen, falls es sich um welche handelt? Es fühlt sich so surreal an, da ich früher wenn es hochkam realistische Zahnschmerzen nur 1-2x im Jahr hatte, und dann auch meist noch so dass Schmerzmittel gut gewirkt haben.. Nur sehr sehr selten waren die Schmerzen davon nicht zu lindern. Und seit ich die Behandlung begonnen habe lebe ich ja quasi permanent damit..
Ich danke Ihnen schonmal recht herzlich und hoffe dass Sie eine gute Lösung haben.
Ich wende mich zusätzlich nochmal mit einer weiteren Frage an Sie: Ein Zahnarzt hat mir eine Wurzelbehandlung in unter 30 Minuten gemacht am letzten Molaren.. ganz schlecht, ganz übereilt, obwohl keine Notfallbehandlung. Betäubung, Röntgenbilder sowie definitiver Verschluss in 28 Minuten.. Dabei wurde die Wurzelfüllung überstopft in den Mandibularkanal, hat mir Wochenlang Schmerzen bereitet, die nun mittlerweile gott sei dank deeeeutlich reduziert sind. Mein Kieferchirurg hat minimalinvasiv die Entfernung versucht, funktioniert aber nicht. Muss unter Vollnarkose mit Kiefereröffnung. Er rät mir jetzt von der OP ab und hofft dass sich die WF resorbiert. Ist es sinnvoll darauf zu warten oder kann die Füllung im Nerv nicht resorbiert werden..? Ich habe nachgelesen dass eine chirurgische Entfernung in meinem Fall absolut indiziert ist.
Vielen Dank!
sehr liebeazelas!
könnten sie bitte ein altes und ein aktuelles röntgen hoch laden.
Hallo Herr Dr. Belsky!
Es ist ein lieber und nicht eine liebe.. 😉
Ich habe leider was aktuelle OPGs angeht nur eines was beim Kieferchirurgen vor ca. einem Monat gemacht wurde, dieses stelle ich Ihnen gerne zur Verfügung.[ATTACH=CONFIG]1659[/ATTACH]
Schön ist zwar was anderes, aber eine unabhängige Einschätzung würde mir schon sehr weiterhelfen…
sehr lieber azelas!
https://www.youtube.com/watch?v=BXGNdvlDNKEvideo=youtube;N920uOXpsvI]https://www.youtube.com/watch?v=N920uOXpsvIvideo=youtube;siRSxXUibNY]https://www.youtube.com/watch?v=siRSxXUibNY
Lieber Herr Belsky!
Wow, eine Videoantwort.. Damit habe ich ja gar nicht gerechnet, vielen Dank dass Sie sich die Mühe gemacht haben!
Ich muss jedoch korrigieren: Veneers habe ich nicht, ästhetische Behandlungen haben noch nicht stattgefunden, es handelt sich hier um kleine Kunststofffüllungen da die Schneidezähne kariös angegriffen waren. Ausserdem vergleichen Sie die Lachgasbehandlung mit einer Vollnarkose – Das ist nicht richtig, ich habe mich nicht schlafen gelegt sondern nur die angstlösende Komponente genutzt, und dadurch den Weg aus dem Teufelskreis gefunden. Denn erst seit und durch diese Therapie mit dem Lachgas habe ich die Stärke gefunden zum Zahnarzt zu gehen, was auch zu einer wahren Odyssee geführt hat. Ich habe zwar immer noch Unruhe vor dem Zahnarztbesuch aber ich gehe trotzdem hin und setze mittlerweile Schmerzfreiheit über Angstzustände – Das ist ein absoluter Gewinn für mich.. Noch vor einem Jahr habe ich zwar überall Zähne gehabt, aber grade die Backenzähne waren doch schon teils massiv zerstört und vermutlich kann man dann sagen: Lieber kein Zahn als ein massiv zerstörter der vor sich hin gammelt und ohnehin kaum mehr was beißt..
Lachgas ist eine wahnsinnig gute Sache, die einem bei vollem Bewusstsein zeigt, dass eine Zahnbehandlung möglich ist ohne dass man einen Nervenkollaps kriegt. Ohne dieses hätte ich vermutlich meine Todesangst nie überwunden.
Sie sagen ich bin nicht gut informiert, was vermutlich in Relation zu einem Mediziner der sich regelmäßig bildet stimmt.. Sicherlich sind die meisten Zahnärzte was vieles angeht besser informiert – Sonst wären sie ja auch keine Zahnärzte und es wäre anmaßend von mir einem Zahnarzt zu erklären was er tun soll.. Gleichzeitig habe ich aber auch sehr viele Studien gelesen die überwiegend in die gleiche Richtung gehen was Zahnextraktionen, Wurzelkanalbehandlungen etc. angeht und wie diese lege artis durchzuführen sind. Dadurch habe ich auch erkannt dass mein Vorbehandler, der ohne Kofferdamm und ohne Lupenbrille in unter 30 Minuten eine Wurzelkanalbehandlung an einem dreiwurzligen Molaren durchgeführt hat und dafür noch mehrere 100 Euro haben will ein ******** ist.. denn einfach nur ausfeilen, einmal kurz spülen und dann definitiv dicht machen, dabei überfüllen und dann nicht mal die Überfüllung die auf dem Röntgen zu sehen ist zu erwähnen ist in meinen Augen schon ein Verbrechen.. schauen Sie sich gern mal die Fläche unter dem 37er an, dabei handlet sich um Reste der Überfüllung, wegen welcher der Zahn gezogen werden musste.
Und auch viele andere Dinge lassen mich mittlerweile erkennen was ein guter Zahnarzt ist und was nicht – Wenns auch leider für mehrere Zähne zu spät ist.
Ich danke Ihnen auf jeden Fall für Ihre Meinung, auch wenn sie nicht unbedingt wie ums Maul geschmierter Honig wirkt. Aber dafür bin ich ja auch nicht da, eine ehrliche Meinung ist ja doch immer besser als einfach nur etwas schön zu reden. Mich würde zu meinem Nachtrag noch einmal Ihre Meinung interessieren was den Füllungsrest im Mandibularkanal angeht. Ist dieser zwingend zu entfernen oder kann er auch, solange keine starken Beschwerden mehr da sind, auch darin verbleiben und resorbiert werden? Die Meinungen im Internet sind dazu rar gesäät, mein Kieferchirurg rät mir zurzeit davon ja ab, weil der Eingriff unter Vollnarkose stattfinden müsste da minimalinvasiv keine ausreichende Betäubung erzielt werden kann.. das haben wir schon probiert und knappe 2 Stunden daran gearbeitet.
Vielen Dank und schöne Weihnachtsfeiertage! Und weiter so mit den Videos, die sind sehr informativ und sehr schön unabhängig von der Pharmalobby..
sehr lieber azelas!
Ich muss jedoch korrigieren: Veneers habe ich nicht, ästhetische Behandlungen haben noch nicht stattgefunden, es handelt sich hier um kleine Kunststofffüllungen da die Schneidezähne kariös angegriffen waren.
auf dem röntgen wirken die füllungen nicht klein, sondern flächig mit dünnem klebespalt – klassisch bei keramik / kunststoff facetten – eben veneers.
Ausserdem vergleichen Sie die Lachgasbehandlung mit einer Vollnarkose – Das ist nicht richtig, ich habe mich nicht schlafen gelegt sondern nur die angstlösende Komponente genutzt, und dadurch den Weg aus dem Teufelskreis gefunden.
sorry, war wohl nicht klar formuliert, wollte nicht vergleichen, sondern klarstellen, dass man während einer lachgas sitzung nicht 100% sauber arbeiten kann.
https://www.youtube.com/watch?v=u6vWdgvySCYnur sie können im jetzt alles lösen.
Ich danke Ihnen auf jeden Fall für Ihre Meinung, auch wenn sie nicht unbedingt wie ums Maul geschmierter Honig wirkt. Aber dafür bin ich ja auch nicht da, eine ehrliche Meinung ist ja doch immer besser als einfach nur etwas schön zu reden.
ich wollte nicht ungut rüber kommen – sorry. ich spreche aber nicht über meine meinung, sonder um muster. es stimmt aber, dass ich zuwenig von ihnen und der behandlung weiß, um gute musteranalyse zu geben. es kann sein, dass es bei ihnen anders ist, als ich es im vid erkläre – habs so sehr häufig in der ordi erlebt: mensch ist glücklich und zufrieden mit za und zahnlos …
Mich würde zu meinem Nachtrag noch einmal Ihre Meinung interessieren was den Füllungsrest im Mandibularkanal angeht.
je nachdem was verwendet wurde … habe kollegen erlebt, die z.b. toxavit mit jodoformpulver zum abfüllen verwendeten – wird ja wohl nicht mehr verwendet. die meisten dinge kann man belassen und nur dann entfernen, wenn es objektivierbare problem gibt. anhand des jetzigen bildes würde ich es belassen, seitzähne machen und zahnthema vergessen.
vielleicht helfen ihnen die videos zahnarztangst und zahnsanierung wie am besten. unter den videos auf yt finden sie noch einige videos zu diesen thema – einfach auf mehr anzeigen drücken. alles gute weiterhin!