Bindegewebs-/Schleimhauttransplantat bedeutet, dass ein Stück Schleimhaut, meistens vom Gaumen an eine andere Stelle im Mund „verpflanzt“ wird.
Bindegewebs-/Schleimhauttransplantat werden in der Zahnheilkunde zur Therapie von Zahnfleischdefiziten insbesondere im ästhetischen Bereich eingesetzt. Im Gegensatz zu einem Schleimhauttransplantat enthält das Bindegewebstransplantat auch das Unterhautbindegewebe. In der Animation rechts sehen Sie ein Schleimhauttransplantat und links ein Bindegewebstransplantat.
Das Bindegewebstransplantat bleibt nach Verpflanzung volumenstabiler, es schrumpft nicht, oder weniger ausgeprägt als reine Schleimhauttransplantate. Deshalb eignet es sich damit besonders gut zur Aufpolsterung zu dünner oder zu gering ausgebildeter Zahnfleischregionen. Zu den typischen Indikationen gehören:
- freiliegenden Zahnwurzeln bei Rezessionen (Zahnfleischrückgang)
- Aufpolsterung und Ausformung von abgebauten Kieferabschnitten zwecks der Verbesserung der Ästhetik
- Im Rahmen einer Vestibulumplastik, dies dient zur Vergrößerung des Mundvorhofes
Generell macht eine Bindegewebs-/Schleimhauttransplantat immer nur dann Sinn, wenn die Ursache für den Zahnfleischdefekt vorher behoben wird. Ist z.B. eine Zahnfehlstellung für das Zurückweichen des Zahnfleisches verantwortlich, dann sollte zuerst eine Korrektur der Zahnfehlstellung z.B. mit einer Zahnspange erfolgen. Erst nach Beseitigung der Ursache macht eine Transplantation Sinn, denn ansonsten hält das Ergebnis nur für kurze Zeit, mehr zu diesem Thema finden Sie auch im Video Rezessionsdeckung. Häufig werden z.B. freiliegende Zahnimplantate mit Bindegewebstransplantaten „verdeckt“ – nur für kurze Zeit wie die meisten Patienten herausfinden, denn die Ursache für den Zahnfleischrückgang ist bei vielen Implantatsystemen die Implantat/Abutment Verbindung – mehr dazu im Beitrag Konsuverbindung.