Unter einer Totalprothese versteht man den Ersatz sämtlicher natürlicher Zähne durch Künstliche.

Totalprothesen kommen folglich beim zahnlosen Kiefer zum Einsatz und dienen der Wiederherstellung der Kaufähigkeit und der Ästhetik. Im Volksmund wird die Total-Prothese auch Gebiss genannt.

Die Haftung von Totalprothesen wird durch Adhäsionskräfte zwischen der Schleimhaut und der Prothese mit einem dazwischen befindlichen Speichelfilm, ähnlich zweier Glasplatten mit einem Wasserfilm, erreicht. Wichtig bei der Prothesenherstellung ist also die Schaffung eines ideal abdichtenden Prothesenrandes, an sonst verlieren Sie die Prothese bei jeder Mundöffnung.

Prothesen können sehr unterschiedlich gestaltet sein, es beginnt bei der Wahl der Prothesenzähne, im Bild oben sehen Sie günstige -, unten teurere Zähne. Beide sind aus Kunststoff, manchmal werden auch Keramikzähne verwendet. Dies dient aber mehr dem Geldbörsel des Technikers und/oder des Zahnarztes, denn mit den heutigen Kunststoffzähnen lassen sich günstiger als mit Keramikzähnen optimale Ergebnisse erzielen. Ein weiterer großer Nachteil von Keramikzähnen ist, dass die Zähne sofort brechen, wenn Ihnen die Prothese einmal versehentlich runterfällt.

Häufig werden auch durchsichtige Gaumen (sogenannter Cleargaumen) angefertigt. Sie sehen deutlich die Sonde hindurch schimmern, genauso schimmert Ihr Gaumen beim Lachen hindurch – dies soll weniger „künstlich“ wirken. Bei dieser Prothese wurde zusätzlich ein Goldgitter zur besseren Stabilität eingebaut.

Fehlbelastung und/oder Überbelastungen der Kiefer durch schlecht sitzende Prothesen führen zu einem verstärkten Abbau der Kieferkämme – häufige Unterfütterungen sind dann die Folge. Um den Prothesendruck so gering wie möglich zu halten, muss die Basis auf einer möglichst großen Fläche, im Verhältnis zur Kaufläche, abgestützt sein. Völlig ausreichend ist die Zahnaufstellung bis zum sechsten Zahn, dies ergibt ein ideales Verhältnis Kaudruck/Prothesenbasis. Da aber häufig pro Zahn abgerechnet wird, werden die meisten Prothesen bis zum siebten Zahn, ja manchmal sogar bis zum achten Zahn aufgestellt.

Trotz der unterschiedlichen Ausführungen bleibt eine Totalprothese eine Kompromisslösung. Zum Glück bleibt heute dank Knochenaufbauoperationen und Zahnimplantaten den meisten Patienten eine Totalprothese erspart – mehr dazu in den Videos Knochenaufbau und Zahnimplantate.