Der Zahnfleischrandschnitt ist eine Bezeichnung für eine spezielle Schnittführung in der oralen Chirurgie.

Muss bei einer Operation die Schleimhaut zur Seite geklappt werden, um z.B. zu dem darunter liegenden Knochen zu kommen, dann existieren dafür verschieden Schnittführungen. Früher wählte man häufig einen bogenförmigen Schnitt – Schnitt nach Bartsch. Dieser Schnitt führte aber häufig zu Narbenzug und zudem zu einer schlechteren Wundheilung, denn die meisten Gefäße verlaufen entlang der Zahnachse. Durch den Schnitt wurden also sehr viele Gefäße gekappt – für eine gute Wundheilung braucht man aber Blut – deshalb wählte man eine andere Schnittvariante – eben den sogenannten Zahnfleischrandschnitt. Durch zwei vertikale Entlastungsschnitte kann die Schleimhaut problemlos zur Seite geklappt werden. Mit dieser Schnittführung bleiben die meisten Gefäße erhalten, die Wunde kann so schneller zuheilen und zudem entwickeln Sie auch keine Narbe. Das Zahnfleisch kann sich nach einem Zahnfleischrandschnitt ein wenig zurückziehen, dies passiert vor allem dann, wenn sehr grob mit dem Lappen umgegangen wird, im Normalfall ist die Resorption des Zahnfleisches nach solch einer OP kaum bis nicht gegeben. Der Zahnfleischrandschnitt ist heutzutage die bevorzugte Schnittführung, und kann auch bei künstlichen Kronen problemlos eingesetzt werden.