Lieber Doc Belsky,
erst einmal ein dickes Dankeschön, dass Sie dieses Forum ermöglichen und Patienten aufklären! Ich habe mehrere Fragen, auch um gleiches in Zukunft zu vermeiden und die nächsten Schritte gut abschätzen zu können.
Mir wurde vor 2,5 Wochen der 18er gezogen. Dem vorangegangen waren Schmerzen seit Anfang Dezember und missglückte Wurzelbehandlungen. Immer wenn der Zahn nach einer Wurzelbehandlung geschlossen wurde, kamen wieder Druckschmerzen auf. Das Spiel wurde 5-mal gespielt, bis kurz vor den Feiertagen. Dann entschied der Zahnarzt, den Zahn erst mal für 2 Wochen aufzulassen. Ziehen wollte er ihn auf keinen Fall.
Letztlich tat der Zahn auch im offenen Zustand irgendwann dermaßen weh, dass ich beim Notdienst saß. Die Zahnärzte im Notdienst waren entsetzt, dass ich so losgelassen wurde und sagten, dass ein 2-Wochen-offener Zahn nicht mehr zu retten sei und rieten zur Extraktion.
Ich musste also mit Antibiotika loslegen (damit die Narkose wirkt) und 2 Tage später kam der Zahn raus. Extraktion war eigentlich nicht schlimm, es musste nur etwas gefräst werden. Wie schon so viele hier habe ich dann eine Alveolitis Sicca bekommen (trotz Einhalten aller Regeln und Nichtraucher, es hat von Anfang an nie genug geblutet). Auf die Schmerzen brauche ich nicht eingehen – unfassbar hardcore. Anfrischen nach 3 Tagen – wieder kaum Blut. Ich habe auch die Streifenkarriere durch, von Jod bis Eugenol hat das alles nur wenig genützt. Erleichterung bringen Ibuprofen und Apernylkegel, meine täglichen Begleiter.
Diese Woche hat der Zahnarzt kapituliert und mich zum Kieferchirurg überwiesen, da die Schmerzen nicht besser werden (die Wundschmerzen schon, die sind ok und nur bei Bewegung schlimm – schlimm sind die konstanten Schmerzen, die bis zur Schläfe ziehen). Dieser hat gleich gesagt, das Ganze hätte direkt speicheldicht vernäht werden müssen. Auch hat er kritisiert, dass jeden Tag vom Zahnarzt mit Wasserstoffperoxid gespült wurde. Da ich jetzt schon 2,5 Wochen rum habe und nichts geschwollen/eitrig ist, will er aber nicht gleich wieder chirurgisch ran und empfiehlt noch etwas abzuwarten. Der Knochen liegt immer noch frei. Abends wird bei der Gesichtshälfte das Ohr rot und heiß, teils auch die Wange, Nase ist dicht. Er sagt, dass auch das erneute Ausfräsen und vernähen keine Sicherheit bietet.
- Ich habe gelesen, dass die Heilung einer Aveolitis 7-10 Tage braucht. Da bin ich schon längst drüber – ist da nach 2,5 Wochen noch Hoffnung, dass der Knochen überwächst?
- Woran merke ich, dass ich noch an einer Alveolitis Sicca leide und noch nicht an einer Osteomyelitis?
- Ist das tatsächlich so, dass ein hohler, offener Zahn nach 14 Tagen unrettbar „verseucht“ ist und nicht so lange offen sein darf?
Ich freue mich auf Ihre Einschätzung!
Viele Grüße,
Lia
Danke für Ihre Rückmeldung, das hilft total!! 🙂
normalerweise wird der knochen, der so lange freiliegt, abgestossen. mach ein foto und ich kann dir mehr zur wunde sagen …
Die Wunde ist voll mit dem weißen Apernyl, man sieht nichts :-/. Laut dem Arzt bildet sich nun endlich im Schneckentempo Granulationsgewebe von den Seiten her (war heute da). Er möchte daher weiter abwarten. Kann trotzdem noch Knochen abgestoßen werden (das klingt echt heftig)? Und kann es sein, dass tägliches Spülen mit Wasserstoffperoxid die Zellbildung eher gestört hat?
ist das gleiche nur eine andere worthülse …
Heißt das jetzt nochmal Antibiotika, Szintigramm und alles, was eine chronische Osteomyelitis so mit sich zieht? Ich hatte gehofft mit einer Alveolitis Sicca hat man quasi nur die “Light”-Version, die auch wieder weggeht. :-/
umso länger ein zahn offen ist, umso schlechter wird die prognose. was mich wundert, wieso man überhaupt einen weisheitszahn versucht zu retten
Ich befürchte, ich habe laienhaft eine falsche Nummer genannt :-/. Es war der letzte Backenzahn in der Ecke des Oberkiefers (die Weisheitszähne sind schon raus, das war dagegen ein Spaziergang).