Hallo Dr. Belsky,
45 distal … wie lässt sich sicher feststellen, ob der Zahn (bisher ohne Füllung/Versieglung) Karies hat?
Klinisch wirkt er distal dunkel. Auf dem Einzelröntgenbild ist – auch im Schmelz – nichts zu erkennen.
(Ich habe den Zahn selbst mit einer LED durchleuchtet – das Ergebnis ist uneindeutig.)
Auf dem Röntgenbild sieht “ZA” ja erst was, wenn mehr als 30% demineralisiert sind, richtig!?
Was kann getan werden?
(Nein, ich habe leider kein Röntgenbild für Sie zur Hand, habe es aber selbst angeschaut – es ist wirklich nichts zu sehen, was nach Karies aussieht.)
Klar, per Definition ist die erste Demineralisierung schon vor dem Whitespot Karies. Behandelt werden sollte ein Zahn nur, wenn die Karies aktiv ist, die Erkrankung progressiv (fortschreitend), die Karies bereits im Dentin ist (ab da können sich die Bakterien substratunabhängig vermehren), oftmals sind dann kleine Schmelzeinbrüche vorhanden. Aber wie lässt sich das interdental sicher erkennen?
Die Sensivität der klinischen Diagnostik + Bissflügel ist nur 49% … so las ich zumindest. Wie schnell breitet sich Karies im Dentin aus? Reicht beobachten bei halbjährlicher Kontrolle?
Warten bis “Zahn” weh tut, ist sicherlich die falsche Entscheidung. Einem gesunden Zahn eine Füllung verpassen, aber auch.
Was machen Sie in Ihrer Ordi bei uneindeutigen Fällen?
Viele Grüße
WiederKaries
Sehr liebe Wiederkaries!
Wenn nichts am Röntgen zu sehen ist, dann ist es eben nur eine Verfärbung und dann sollten Sie kein Problem daraus machen, wir schrieben ja schon mehrmals darüber.
Hallo Dr. Belsky,
der ZA murmelt jedes Mal: “45 gefällt mir nicht. Warum haben wir den nicht gleich mitversorgt.” Ich: “Sie sahen nichts beim Einzelröntgen.” Er: “HRMPF”
Ich habe inzwischen ein Fachbuch über zahnärztliches Röntgen gelesen. Auf Röntgenbildern ist Karies erst ab einer bestimmten Größe erkennbar. Zudem ist die Sensitivität (Erkennen von Karies) dieser Untersuchungsmethode schlecht – d.h. viel Karies wird übersehen.
Ich habe keine Ahnung, was das für “Zahn” bedeutet. Ich “durfte” nur zweimal die Erfahrung machen, dass (verschiedene) ZA (im Abstand von 20 Jahren) mir versicherten, dass ein Zahn gesund / top versorgt sei und dann wurde sehr viel Karies gefunden. Beim ersten Mal hieß es: “Wenn die Füllung nicht hält, braucht der Zahn eine Krone – schwer dicht zu kriegen!” Und beim zweiten Mal: “Da war viel Karies unter der Füllung – das hätte ich nicht gedacht.” Beides Mal fehlte nicht viel zur Wurzelbehandlung.
Darum möchte ich einfach sicher gehen, dass der 45 – bisher ohne Füllung – nicht auf einmal bei der nächsten Inspektion (nach einem halben Jahr) zerstört / nicht mehr erhaltungswürdig ist.
In den Fachbücher steht, sobald Kariesbakterien im Dentin sind, schreitet die Erkrankung rasch voran (wie schnell ist rasch – steht nirgends?) – Mundhygiene kommt da nicht mehr ran – zudem substatunabhängig (Bakterien ernähren sich vom Dentin) – selten + zuckerarm essen bringt für die Stelle auch nichts mehr!
Ich habe es mit 16 kapiert – putze seitdem gegen den Zahnverfall an – aber es sind eben nicht nur Jugendsünden, sondern unverzeihliche Fehler: Das Schicksal eines Zahns ist mit der 1. Füllung besiegelt!?
Was ist zu tun? Den Zahn weiter beobachten? Regelmäßig (wie oft) röntgen? Wie schnell wächst Karies? Ich habe nicht mehr genug gesunde Zähne für weitere Fehler übrig!
Grüße WiederKaries
Nachtrag: Wie definieren Sie Karies? Das klinisch erste Zeichen ist ein Whitespot – Initialkaries. Wird dann besser geputzt remineralisiert die äußerste Molekülschicht, aber das darunterliegende Dentin(?) bleibt demineralisiert. Dort lagern sich Pigmente ein Brownspot oder wie Sie sagen Verfärbung. Aber eigentlich ist der nur eine momentan(?) gestoppte(?) Karies. Geht es (wieder) weiter bricht die Oberfläche ein, die Bakterien vermehren sich ungehindert im Dentin und das “Loch” muss invasiv versorgt werden. Also “nur” eine Verfärbung gibt es nicht???
(Erweiterte Fissurenversieglung klingt auch harmloser als Karies im Schmelz.)
Sehr liebe WiederKaries!
Millionen Menschen schaffen es Ihr Gebiss Kariesfrei zu halten, ohne eine Diplomarbeit daraus zu machen, vielleicht liegt Ihr Kariesbefall an Ihrer Herangehensweise – aber das habe ich Ihnen schon ein paarmal geschrieben.
Hallo Dr. Belsky,
nachdem ich das mit 16 verstanden hatte und nachdem mit 20 alle bisherigen Schäden saniert waren, gehörte ich 22 Jahre lang auch zu den Millionen Menschen, die es schaffen ihr Gebiss kariesfrei zu halten!
Aus Grund X bekam ich 2014 auf einmal meine Zähne nicht mehr glatt sauber und innerhalb von einem HALBEN JAHR entwickelte sich ÜBERALL Karies. Ich habe sofort reagiert – Zucker + Zwischenmahlzeiten gestrichen, gründlicher geputzt (3x am Tag Zahnseide, 1x am Tag Zwischenraumbürstchen + zusätzlich Zahn für Zahn mit Monobüschelbürste), PZR, sanieren lassen (Retentionsnischen entfernen), …
Direkt nach dem Putzen ließen sich keine Beläge einfärben (sehr gute MH). Zwei Stunden später war aber alles rosa (sehr rasch neue Beläge)!!!
Deshalb entstand weiter Karies: Die Fissuren der 8er waren seit ihrem Durchbruch (mit 17) unauffällig – nun wurden sie immer dunkler – 1x kleine Karies, 3x erweiterte Fissurenversieglung. 22 bekam labial mitten auf der Glattfläche einen Whitespot. 45 hat noch keine Füllung, trifft auch beim Pressen nicht den Gegenzahn – sieht aber dunkel aus.
Warum ließ / lässt(?) sich die Ausbreitung der Karies nicht stoppen??? (Ja, ich suche verzweifelt die Nadel im Heuhaufen! Was vor den Füßen liegt, habe ich nämlich schon alles erledigt!)
Grüße WiederKaries
Alles Gute!