Sehr geehrter Dr. Belsky,
Sie schreiben “erblich schlechte Zähne gibt es nicht”. Ich stimmt zu, dass wohl keiner mit bereits “schlechten Zähnen” auf die Welt kommt. D.h. die Entwicklung zu kaputten Zähnen ist wohl oder übel der eigenen, nicht ausreichenden Zahnhygiene zuzuschreiben. (ausnahmen wie Krankheit / Unfall einmal ausgenommen).
Dennoch beschäftigt mich die Frage, warum es so scheint, dass beim einen Menschen eben weniger, beim anderen Menschen mehr Hygiene benötigt wird um Zähne zu erhalten? Mein Mann z.B. putzt seine Zähne aus meiner Sicht eher lieblos und sehr kurz (vielleicht eine Minute). Er nutzt weder Munddusche noch Zahnseide. Dennoch hat er mit Mitte 40 keine einzige Plombe, nein, nicht mal eine kleine Zahnfleischtasche o.ä. Würden wir nicht zusammen 2x Jährlich zum Zahnarzt gehen würde ich es nicht glauben. Ich zum Beispiel kann aus leidvoller Erfahrung sagen, mit dem Hygieneansatz meines Mannes würde ich ganz sicher an meinen Zähnen erneut Karies bekommen. Um meine Zahnleid dauerhaft zu verbannen putze ich täglich 2 mal, nutze Zahnseide sowie Interdentalsticks etc.
Wieso ist das so?
Herzliche Grüße
Susanne
sehr liebe sue!
den unterschied macht vorallem
- der speichel
- die zahnstellung
- das essverhalten
zu 1:
es gibt unterschiedliche speichelzusammensetzungen, das kennst du vom küssen. so gibt es menschen mit eher zäherem speichel, andere mit flüssigerem. manche schmecken beim küssen gut, andere wiederum findet man nicht so toll … diese kleinen wahrnehmbaren unterschiede spielen bei der kariesentstehung eine bedeutende rolle.
zu 2:
manche menschen haben verschachtelte zähne, andere wiederum haben keine engstellen und tun sich so beim pflegen viel leichter. manche haben v förmige zähne und geringe kontaktpunkte, andere haben u förmige zähne und somit größere kontaktpunkte wo die zahnseide schwerer hinkommt.
zu 3:
die einen essen kleine portionen mehrmal über den tag verteilt (schlecht), andere größere portionen nur 1-2mal pro tag (für zähne besser). zudem nachen einige mehr, andere weniger, die einen essen mehr obst, die anderen weniger. auch das beeinflusst stark die karies entstehung.
frauen naschen in der regel mehr als männer, nicht weil sie frauen sind, sondern weil sie seit jahrhunderten unterdrückt wurden – die 3K (küche, kirche, kind). auf die 3k wurden frauen reduziert und sie entwickelten techniken um über das schlafzimmer eine gewisse macht und stellung im gesellschaftlichen leben zu bekommen (schminken, high heels, …). das führt zu mehr verbiegen (unbewußt) und der körper versucht das zu kompensieren – glückshormone …
all diese faktoren führen dazu, dass der eine mehr, der andere weniger putzen muss.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
alles gute!