Hallo,
ich habe vor einer Woche unten links zwei Zahnkronen bekommen und seitdem jeden Tag sehr starke Schmerzen. Ich wache nachts vor Schmerzen auf und tagsüber versuche ich sie mit Schmerzmitteln so gut es geht zu bekämpfen, wobei ich allerdings alle 4 Stunden eine neue Dosis benötige, um rel. schmerzfrei zu sein. Habe meinen Zahnarzt bereits darüber informiert, der meint jedoch, er hätte viel von den Zähnen abschleifen müssen und hin und wieder sei es dann eben so, dass man starke Schmerzen hätte. Nun ist das aber seit einer Woche unverändert stark und langsam mache ich mir Sorgen. Ist das denn wirklich im Rahmen des Normalen? Von der Passform fühlt es sich zumindest super an, von mir aus gesehen sind die Kronen weder zu hoch noch sonst irgendwie störend. Ich muss dazu sagen, dass ich in den Tagen nach dem Abschleifen kaum Beschwerden hatte. Das hat alles mit Aufsetzen der richtigen Kronen angefangen. Ich hatte zwei Tage lang eine starke Schwellung und seitdem kontinuierlich starke Zahnschmerzen, die ich ohne Schmerzmittel nicht aushalte. Es ist auch keine Besserung in Sicht.
Würde mich über eine Meinung dazu sehr freuen.
Liebe Fee!
Im Rahmen des Normalen ist das nicht – ich meine unerträgliche Schmerzen, denn da würde sich keiner Kronen machen. 😡
Durch den Beschliff wurde vermutlich ein oder mehrere Zähne geschädigt, sprich der Zahnnerv wurde gereizt. So wie sich das anhört stirbt der Zahnnerv gerade ab, das verursacht Ihre starken Schmerzen.
Was ist zu tun? – eine Wurzelbehandlung!
Zwar hören die Schmerzen meistens nach einigen Tagen auf, das abgestorbene Gewebe – also der “Zahnnerv”, wir sagen dazu die Pulpa, gehört jedoch entfernt und die sauberen Wurzelkanäle gehören abgefüllt, denn sonst droht auch nach Jahren noch eine Knochenentzündung.
Sollten die Kronen fix zementiert sein, dann muss man durch die Kronen hindurch bohren, die Wurzeln behandeln und dann halt später neue Kronen machen.
Wie können Sie überprüfen ob der Zahn/die Zähne “abgestorben” sind? Nun jetzt in der akuten Entzündungsphase reagieren die Zähne/der Zahn stark auf Kältereize, später spüren Sie den Kältereiz nicht mehr, denn ein abgestorbener Zahnnerv leitet eben nichts … der Zahn kann dann aber klopfempfindlich werden, ein Zeichen für eine Knochenentzündung rund um die Zahnwurzel …
Lieber Dr. Belsky,
Danke für die rasche Antwort!
Ich war am Dienstag noch mal bei meiner Zahnärztin, die mir nun ein Antibiotikum gegeben hat, da dieses den Nerv beruhigen solle. Das Antibiotikum, Clinda Saar, nehme ich jetzt den 3. Tag und ich kann nicht von einer Besserung sprechen. Ich wache immer noch nachts auf und bekämpfe die Schmerzen abwechselnd mit Novalgin und Ibuprofen. Tagsüber geht es nur 4 bis allerhöchstens 6 Stunden ohne Schmerzmittel.
Wenn der Nerv abstirbt, heißt das, dass er sich entzündet hat, oder? Kann das denn einfach so passieren oder wurde da unsauber gearbeitet? Ich war und bin eigentlich überzeugt von meiner Zahnärztin und will nichts unterstellen. Es wundert mich nur, dass es zu solchen Problemen kommt, die ich mir nicht ganz erklären kann.
Und würden die Entzündung und somit die Schmerzen durch das Antibiotikum nicht wenigstens dann besser werden? Die Schmerzen sind seit 9 Tagen unverändert, jedoch müsste ein Antibiotikum doch gerade bei einer Entzündung anschlagen, oder?
Auf Kälte reagiert der Zahn sehr extrem, überhaupt auf alle Temperaturunterschiede, egal welcher Art.
Wenn eine Wurzelbehandlung durch die fest zementierte Krone, inklusive einer Erneuerung der Krone anschließend, gemacht werden muss, brauche ich da wohl noch mal einen Kostenvoranschlag für meine Krankenkasse, da sie alles nicht komplett übernehmen wird? Für die beiden Kronen muss ich 1/3 der Kosten selbst tragen und viel mehr sprengt mein Budget eigentlich auch. 🙁
Vielen Dank für jeden weiteren Rat!
Liebe Fee!
Ich kann Ihnen leider nicht genau sagen wieso Sie nun ein Antibiotikum erhalten haben, denn ich kenne die Situation nicht, aber ich kann Ihnen erzählen, was in der Praxis häufig gemacht wird.
Denkmodell: Ein Zahn wird für eine Krone beschliffen, wird dann leider nach dem zementieren “rebellisch”. Eine Wurzelbehandlung will nun keiner machen, denn der Patient wäre verärgert, wenn nun seine neue Krone angebohrt werden würde – zudem er von dieser Komplikation vorher nichts gewußt hat.
Rebellisch bedeutet, der Zahnnerv hat durch den Beschliff und/oder den Zementiervorgang irreversiblen Schaden gezogen und stirbt ab. Das absterbende Gewebe bereitet meist pochende Schmerzen – es kommt zu einer lokalen Knochenentzündung. In der Hoffnung das Immunsystem wird mit der Nekrose (abgestorbenes Gewebe) fertig gibt man zusätzlich zur Verstärkung ein Antibiotikum.
Die Ausgänge sind ungewiß, der Zahn kann auch nach Jahren wieder Probleme machen, denn das verfaulte Gewebe ist ja nachwievor im Zahninneren …
Also wenn der Zahnnerv abgestorben sein sollte, dann gehört auf alle Fälle eine WB gemacht, auch wenn die Schmerzen mit dem Antiobiotikum jetzt besser werden sollten …
Vielleicht ist es ja aber auch ganz anders …. 🙁
Lesen Sie mehr dazu unter:
http://www.denta-beaute.at/sites/wurzelbehandlung.htmlurl]http://www.denta-beaute.at/sites/zahnschmerz.htmlurl]http://www.denta-beaute.at/sites/kofferdamm.html
Mir wurde vor einigen Stunden eine neue Krone eingesetzt, nachdem die alte unbrauchbar geworden war. Zum einen habe ich das Gefühl, dass die neue nun doch etwas zu hoch, zum anderen aber schmerzt es, als würde eine Metallklammer diesen Zahn festhalten, sowohl in Ruhelage des Kiefers als auch beim Kauen. Es sind unglaubliche Schmerzen, trotzdem der Zahn nach einer WSR und Nerventfernung lange tot ist…
Kronen werden doch im Allgemeinen sehr genau durch Abdrücke angepasst? Könnte der enorme Schmerz wirklich nur durch die zu große Kronenhöhe verursacht werden?
Liebe Kristinam!
Es könnte sich um eine Längsfraktur der Wurzel handeln, durch eine Wurzelbehandlung kann solch eine Komplikation verursacht werden. Nachweis z.B. Dental CT, manchmal Röntgen oder aber die klinischen Symptome.
Weitere Möglichkeiten wäre eine Zahnbeherdung …