Sehr geehrter Herr Dr. Belsky!
Vielen Dank dass es die Möglichkeit gibt Ihnen hier in diesem Forum Fragen zu stellen!
Vielleicht können Sie mir bei folgendem Anliegen einen Rat geben:
Ich habe insgesamt 5 wurzelbehandelte Zähne, zwei 6er im Unterkiefer, einen 7er im Unterkiefer, einen 6er im Oberkiefer und einen 2er im Oberkiefer.
Vor einigen Tagen war ich bei einem naturheilkundlich orientierten Zahnarzt in Deutschland. Er hat gemeint, dass ich die wurzelbehandelten Zähne am besten entfernen lassen und den darunter liegenden Kieferknochen etwas ausfräsen lassen sollte, mit folgender Begründung:
Bei einer Wurzelbehandlung können nur ca. 50 % des Zellmaterials an Nerven und Blutgefäßen entfernt werden, weil man nur die Hauptkanäle säubern kann, die vielen kleinen Dentinkanälchen aber nicht. Im Laufe der Jahre fault das dadurch verbliebene organische Material im toten Zahn, es werden Zersetzungsprodukte an den umgebenden Knochen und das Zahnfleisch abgegeben, es kommt zu starkem Bakterienwachstum (das auch durch die giftige Wurzelfüllung nicht aufgehalten werden kann), usw. Dadurch ergibt sich meist eine Beherdung dieses Areals, die sich wiederum durch die Meridianbeziehung des betroffenen Zahns auf ein dem Meridian zugeordnetes Organ negativ auswirken kann.
Er hat meine 5 toten Zähne dann mittels Elektroakupunktur nach Voll (EAV) getestet und festgestellt, dass alle 5 Zähne beherdet sind.
Zum Thema Zahnherde gibt es einiges an Literatur und viele ganzheitlich orientierte Zahnärzte empfehlen die Entfernung toter Zähne aus diesem Grund.
Nun meine Frage an Sie: Was halten Sie von diesem Vorgehen? Ich habe ehrlich gesagt etwas Angst, wenn ich mir alle 5 Zähne ziehen lassen soll. Zumal durch die Lücken die Kaufunktion sicher leidet.
Bzw. was halten Sie von einer Versorgung der Lücken mit Brücken? Hier wird doch viel Zahnmaterial bei den Nachbarzähnen abgeschliffen um die Brücke zu befestigen, nicht?
Ich würde mich freuen wenn Sie mir etwas weiterhelfen könnten,
vielen Dank und schöne Grüße!
Lieber Tibidabo!
In einigen Punkten hat der Zahnarzt recht, in anderen wiederum nicht!
Es stimmt leider, dass sehr häufig bei Wurzelbehandlungen wenig vom zu entfernenden Material entfernt wird. Zudem kommt es häufig zu einer bakteriellen Kontamination des Kanals, sei es durch den eigenen Speichel, oder aber durch unsteril gelagerte Wurzelkanalinstrumente. Weiters zahlen die Kassen in Österreich eine Wurzelbehandlung schon dann, wenn der Kanal zu 2/3 gefüllt ist. Optische Vergrößerungsbehelfe werden ebenfalls nicht bezahlt, somit werden häufig nicht alle Kanäle aufgearbeitet. 😕
Durch sterile Wurzelkanalinstrumente, Verwendung von Kofferdam, optische Vergrößerungen – z.B. Mikroskop oder Lupenbrille und sorgfältiges Arbeiten würde man den Kanal sehr wohl sauber aufarbeiten können. Das Problem ist also Hausgemacht. :rolleyes:
Es gibt aber sehr wohl Zahnärzte, die sich auf die Wurzelbehandlung spezialisieren – sogenannte Endodontologen. Es stimmt zwar, das im Dentin „Restgewebe“ zurückbleibt, jedoch ist dieses
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[*]in der Krone und somit außerhalb des Knochens
[*]vom Zahnschmelz umgeben, somit nach innen von dem Wurzelfüllungsmaterial und von außen von Zahnhartsubstanz umgeben.
[*]skleroisiert das Dentin, das bedeutet soviel wie „es trocknet“ mit der Zeit aus
[*]haben viele Patienten gut wurzelbehandelte Zähne 30 und mehr Jahre
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Wieso Zahnärzte also solche Sachen behaupten weiß ich nicht, dafür gibt es im Grunde 3 Möglichkeiten:
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[*]Der Zahnarzt hat von Endodontologie wenig Ahnung und hat aber im Laufe seiner ahnungslosen Behandlungsjahre immer wieder schlechte Erfahrungen mit eben schlecht wurzelbehandelten Zähnen gemacht, die dann zu diesem Trugschluss führten
[*]Geldgier und ausfüllen einer Marktnische
[*]Mir unbekannte Faktoren
[/LIST]
Ich finde es nicht gut die Medizin in alternative und schulische Praktiken einzuteilen. Viele Alternativen haben Erfolg durch den Umstand – sich Zeit nehmen!
In einer Welt, wo der Alltag durch Mobbing, das schüren von Zukunftsängsten, Zeitmangel, alles mit Geld messen, geprägt wird, können Heilpraktiker natürlich durch „sich Zeitnehmen“ punkten. Zudem trägt die Schulmedizin natürlich Ihres mit bei – Ärzte die in mehreren Positionen tätig sind und somit keine Zeit für die Anliegen der Menschen haben (Spital, Ordi, Ambulatorium, politische Gremien und vielleicht noch in der Wissenschaft), Studien die raus geblasen werden, wo mit pseudopopulistischen Methoden Behauptungen aufgestellt werden nur um einen Titel zu bekommen … all das fördert unseriöse „Heilpraktiker“ aufs Tablett.
Die Medizin entstammt aus der Naturheilkunde und ist somit mit dieser eng verbunden, Methoden sollten durch statistisch signifikante Tests überprüft und dann emotionslos bewertet werden.
Ist natürlich schwer, wenn ein großer Pharmakonzern viel Geld in Studien investiert und vom Medikamenten Verkauf lebt – objektiv zu bleiben. Es ist ja an sich ein Paradoxon, dass derjenige der mich „heilen“ soll, davon lebt, dass ich nicht „heil“ bin – ein Grund wieso soviel Geld in die Therapiemedizin und so wenig in die Prophylaxe gesteckt wird …
Nun ich denke Sie verstehen nun wieso sich das eine oder andere in der Medizin „entwickelt“ hat.
Bezüglich Ihres „toten“ Zahnes – der war schon immer „tot“, den es handelt sich ja um ein Mineral – wenn der „lebende“ Innenteil sauber gereinigt wurde, dann ändert sich das äußere Material dadurch nicht.
Wenn der Knochen um die Zahnwurzel entzunden ist, dann sieht man im Röntgen um die Wurzelspitze einen dunklen Fleck. Auf eine Entzündungsreaktion reagiert der Körper mit Knochenabbau, das bedeutet das Röntgenstrahlen leichter durchdringen können, das bedeutet einen schwarzen Fleck … Wenn also keine Beschwerden und kein schwarzer Fleck, dann auch keine Entzündung …
Bezüglich dieser Test (Voll): Keiner dieser Test ist EBM validiert – mehr dazu unter folgenden Threads:
http://www.denta-beaute.at/zahnforum/frage-antwort-ddr-belsky-ber-t-sie-pers-nlich/33-kunstfehler-ja-oder-nein.htmlurl]http://www.denta-beaute.at/zahnforum/frage-antwort-ddr-belsky-ber-t-sie-pers-nlich/184-ist-ebm.htmlurl]http://www.denta-beaute.at/zahnforum/frage-antwort-ddr-belsky-ber-t-sie-pers-nlich/551-ozontherapie.htmlBezüglich WB können Sie sich auch einen kurzen Clip ansehen – es handelt sich um eine Beta-Version, also verzeihen Sie bitte Fehler …
wurzelbehandlungIch hoffe Ihnen ein kleinen Überblick verschafft zu haben –alles Gute!
Lieber Herr DDr. Belsky,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, ich weiß das sehr zu schätzen!
[QUOTE=Belsky;2322]
Durch sterile Wurzelkanalinstrumente, Verwendung von Kofferdam, optische Vergrößerungen – z.B. Mikroskop oder Lupenbrille und sorgfältiges Arbeiten würde man den Kanal sehr wohl sauber aufarbeiten können. Das Problem ist also Hausgemacht. :rolleyes: [/quote]
Das ist wohl das Problem bei meinen wurzelbehandelten Zähnen. Vier von den 5 sind schon vor 8-15 Jahren gemacht worden und ganz sicher nicht so sorgfältig wie Sie das hier beschreiben, Kofferdam wurde nie verwendet. Bei 2 von diesen 4 Zähnen hatte ich bereits Granulome, die mittels Wurzelspitzenresektion entfernt wurden – ich fürchte, dass bei diesen Wurzelbehandlungen ganz arg gepfuscht wurde.
Zudem weiß ich nicht, welches Material damals in den Zahn gefüllt wurde (verwendete man früher nicht arsenhältiges Material)?
[QUOTE=Belsky;2322][*]Der Zahnarzt hat von Endodontologie wenig Ahnung und hat aber im Laufe seiner ahnungslosen Behandlungsjahre immer wieder schlechte Erfahrungen mit eben schlecht wurzelbehandelten Zähnen gemacht, die dann zu diesem Trugschluss führten [/quote]
Soweit ich weiß führt dieser Zahnarzt überhaupt keine Wurzelbehandlungen durch. Aber es wird wohl so sein, dass seine Patienten mit Problemen zu ihm kommen, die durch die unsachgemäße Arbeit von Kollegen entstanden sind.
[QUOTE=Belsky;2322]In einer Welt, wo der Alltag durch Mobbing, das schüren von Zukunftsängsten, Zeitmangel, alles mit Geld messen, geprägt wird, können Heilpraktiker natürlich durch „sich Zeitnehmen“ punkten.… all das fördert unseriöse „Heilpraktiker“ aufs Tablett. [/quote]
Ja, Sie haben Recht, leider steckt der Karren tief im Mist. Meines Erachtens ist aber noch ein anderer Grund (neben dem Zeitmangel) mitverantwortlich dafür, dass immer mehr Menschen Hilfe bei ganzheitlich bzw. alternativ orientierten Therapeuten suchen: die mangelnde Offenheit vieler Ärzte für alternative Ansätze, die sich in einer Nichtberücksichtigung von Erfahrungswissen (das nicht durch klinische Studien belegt ist, siehe TCM oder Ayurveda), also einer gewissen Sturheit, widerspiegelt.
[QUOTE=Belsky;2322]Die Medizin entstammt aus der Naturheilkunde und ist somit mit dieser eng verbunden, Methoden sollten durch statistisch signifikante Tests überprüft und dann emotionslos bewertet werden.[/quote]
Die Medizin sollte mit der Naturheilkunde eng verbunden sein, ist es aber teilweise nicht mehr; gerade die Zahnheilkunde ist hierfür ein leuchtendes Beispiel, es ist schließlich immer noch erlaubt, Patienten stark quecksilberhältiges Material in den Mund zu setzen, eine Substanz, die außerhalb des Körpers als Sondermüll gilt und entsprechend entsorgt werden muss. Das ist nicht nur bar jeder Logik, sondern auch kilometerweit von jedem naturheilkundlichen Ansatz entfernt. Hier geht es nur um Kostenoptimierung (mit einem Rattenschwanz von Ausreden hintendran).
Zu den statistisch signifikanten Tests muss man sagen, das deren Ergebnisse manchmal dem individuellen Patienten nicht gerecht werden. Wenn Sie eine klinische Studie durchführen, kann es gut sein, dass in der Verumgruppe zB 27 Patienten die erwartete Reaktion zeigen, 3 hingegen nicht. Nun kann man statistisch eine hohe Signifikanz der Wirksamkeit berechnen und braucht dafür nicht mal einen Statistiker, hier reicht das Excel. Die Studie würde dann als statistisch hoch signifikant rausgehen und man hat eine schöne Publikation oder was auch immer – man muss sich aber fragen, was mit diesen 3 Patienten los ist. Warum zeigten diese keine oder eine unerwartete Reaktion? Und hier sind wir bei jenem Punkt, der bei all dieser Statistik gerne untergeht: Jedes Individuum unterscheidet sich vom anderen. Was für den einen gut passt, kann beim anderen wirkungslos sein. Was der eine gut verträgt, kann dem anderen große Schwierigkeiten machen.
[QUOTE=Belsky;2322]Ist natürlich schwer, wenn ein großer Pharmakonzern viel Geld in Studien investiert und vom Medikamenten Verkauf lebt – objektiv zu bleiben.[/quote]
Ja. Und manchmal nützt sogar das viele Geld für die umfangreichen Studien nichts, um deren Unfehlbarkeit zu garantieren (Ehrlichkeit setze ich doch voraus). In den vergangenen Jahren sind immer wieder Medikamente vom Markt genommen worden, die zur Zulassung gelangten und dann doch unerwartete Nebenwirkungen hervorbrachten.
So kann das eben sein mit Studien und der Wissenschaft im allgemeinen. Auch in Nature, Sciene und Cell steht immer wieder Unsinn (reviews sind oft relativ subjektiv).
Sie verstehen, worauf ich hinaus will. Studien sind unerlässlich, aber fehlbar. Erfahrungswissen wird oft unterbewertet und gilt mitunter als unseriös, ist aber kostbar.
[QUOTE=Belsky;2322]Bezüglich Ihres „toten“ Zahnes – der war schon immer „tot“, den es handelt sich ja um ein Mineral – wenn der „lebende“ Innenteil sauber gereinigt wurde, dann ändert sich das äußere Material dadurch nicht.[/quote]
Ich befürchte, die Zähne wurden eben nicht sauber gereinigt… 🙁
[QUOTE=Belsky;2322]Wenn der Knochen um die Zahnwurzel entzunden ist, dann sieht man im Röntgen um die Wurzelspitze einen dunklen Fleck. Auf eine Entzündungsreaktion reagiert der Körper mit Knochenabbau, das bedeutet das Röntgenstrahlen leichter durchdringen können, das bedeutet einen schwarzen Fleck … Wenn also keine Beschwerden und kein schwarzer Fleck, dann auch keine Entzündung …[/quote]
Genau diesen Punkt zweifelt dieser Zahnarzt an. Er meinte, dass man am Röntgenbild ein Entzündungsgeschehen oft nicht erkennt, also kein schwarzer Fleck. Entfernt man dann aber den Zahn, kommt eine Entzündung zum Vorschein. Ich als Laie habe natürlich überhaupt keine Ahnung…
[QUOTE=Belsky;2322]Bezüglich dieser Test (Voll): Keiner dieser Test ist EBM validiert – mehr dazu unter folgenden Threads: [/quote]
Wie gesagt, Erfahrungswissen ohne Validierung. Ich weiß nicht ob ich die EAV-Messergebnisse glauben kann.
Darf ich Sie aber noch fragen, ob man diese wurzelbehandelten Zähne sozusagen nachbehandeln kann? Also das alte Füllmaterial entfernen und die Wurzelkanäle mit Ihren Methoden sorgfältig reinigen?
Das war jetzt lang, ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Mühe! 🙂
Schöne Grüße!
Lieber Herr/Frau Tibidabo!
[COLOR=”Blue”]Zu Ihren Fragen:[/COLOR]
[COLOR=”Blue”]Das ist wohl das Problem bei meinen wurzelbehandelten Zähnen. Vier von den 5 sind schon vor 8-15 Jahren gemacht worden und ganz sicher nicht so sorgfältig wie Sie das hier beschreiben, Kofferdam wurde nie verwendet. Bei 2 von diesen 4 Zähnen hatte ich bereits Granulome, die mittels Wurzelspitzenresektion entfernt wurden – ich fürchte, dass bei diesen Wurzelbehandlungen ganz arg gepfuscht wurde.Zudem weiß ich nicht, welches Material damals in den Zahn gefüllt wurde (verwendete man früher nicht arsenhältiges Material)?[/COLOR]
Gepufscht würde ich nicht unbedingt sagen, die meisten Erkenntnisse waren zwar damals schon bekannt, aber ich nehme an, es gab auch damals schon eine 2 Klassen Medizin. Die Folge dieser 2 Klassen Behandlung sind Ihre Granulome …
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Soweit ich weiß führt dieser Zahnarzt überhaupt keine Wurzelbehandlungen durch. Aber es wird wohl so sein, dass seine Patienten mit Problemen zu ihm kommen, die durch die unsachgemäße Arbeit von Kollegen entstanden sind.[/COLOR]
Wenn er nur mit negativen Dingen konfrontiert ist (die, die keine Problem haben kommen ja nicht …) und sich selbst nicht gut genug fortbildet, dann ist seine Meinungshaltung erklärlich. Wir Ärzte sind aber keine „Hexenverbrenner“ sondern unsere Therapien sollten auf einem naturwissenschaftlichen Fundament beruhen …
[COLOR=”Blue”]Ja, Sie haben Recht, leider steckt der Karren tief im Mist. Meines Erachtens ist aber noch ein anderer Grund (neben dem Zeitmangel) mitverantwortlich dafür, dass immer mehr Menschen Hilfe bei ganzheitlich bzw. alternativ orientierten Therapeuten suchen: die mangelnde Offenheit vieler Ärzte für alternative Ansätze, die sich in einer Nichtberücksichtigung von Erfahrungswissen (das nicht durch klinische Studien belegt ist, siehe TCM oder Ayurveda), also einer gewissen Sturheit, widerspiegelt.[/COLOR]
Die meisten „alternativen“ Heilmethoden (z.B.TCM) haben ja bereits bewiesen, dass es sich nicht nur um ein Hokuspokus handelt, wie gesagt ich denke wir sollten alles miteinander vereinen ….
[COLOR=”Blue”]Die Medizin sollte mit der Naturheilkunde eng verbunden sein, ist es aber teilweise nicht mehr; gerade die Zahnheilkunde ist hierfür ein leuchtendes Beispiel, es ist schließlich immer noch erlaubt, Patienten stark quecksilberhältiges Material in den Mund zu setzen, eine Substanz, die außerhalb des Körpers als Sondermüll gilt und entsprechend entsorgt werden muss. Das ist nicht nur bar jeder Logik, sondern auch kilometerweit von jedem naturheilkundlichen Ansatz entfernt. Hier geht es nur um Kostenoptimierung (mit einem Rattenschwanz von Ausreden hintendran). Zu den statistisch signifikanten Tests muss man sagen, das deren Ergebnisse manchmal dem individuellen Patienten nicht gerecht werden. Wenn Sie eine klinische Studie durchführen, kann es gut sein, dass in der Verumgruppe zB 27 Patienten die erwartete Reaktion zeigen, 3 hingegen nicht. Nun kann man statistisch eine hohe Signifikanz der Wirksamkeit berechnen und braucht dafür nicht mal einen Statistiker, hier reicht das Excel. Die Studie würde dann als statistisch hoch signifikant rausgehen und man hat eine schöne Publikation oder was auch immer – man muss sich aber fragen, was mit diesen 3 Patienten los ist. Warum zeigten diese keine oder eine unerwartete Reaktion? Und hier sind wir bei jenem Punkt, der bei all dieser Statistik gerne untergeht: Jedes Individuum unterscheidet sich vom anderen. Was für den einen gut passt, kann beim anderen wirkungslos sein. Was der eine gut verträgt, kann dem anderen große Schwierigkeiten machen.[/COLOR]
Ja, da sind wir leider wieder beim Thema, 2 Klassen Medizin …, hast du Geld, wirst „individueller“ behandelt – vielleicht ….
[COLOR=”Blue”]Ja. Und manchmal nützt sogar das viele Geld für die umfangreichen Studien nichts, um deren Unfehlbarkeit zu garantieren (Ehrlichkeit setze ich doch voraus). In den vergangenen Jahren sind immer wieder Medikamente vom Markt genommen worden, die zur Zulassung gelangten und dann doch unerwartete Nebenwirkungen hervorbrachten. So kann das eben sein mit Studien und der Wissenschaft im allgemeinen. Auch in Nature, Sciene und Cell steht immer wieder Unsinn (reviews sind oft relativ subjektiv). Sie verstehen, worauf ich hinaus will. Studien sind unerlässlich, aber fehlbar. Erfahrungswissen wird oft unterbewertet und gilt mitunter als unseriös, ist aber kostbar.[/COLOR]
Das Gute an den genannten Journalen ist, dass sobald „Mist“ drinsteht, dieser sehr bald auffliegt, den der Konkurrenz Druck ist sehr groß …
[COLOR=”Blue”]Genau diesen Punkt zweifelt dieser Zahnarzt an. Er meinte, dass man am Röntgenbild ein Entzündungsgeschehen oft nicht erkennt, also kein schwarzer Fleck. Entfernt man dann aber den Zahn, kommt eine Entzündung zum Vorschein. Ich als Laie habe natürlich überhaupt keine Ahnung…[/COLOR]
Wieso soll etas zum Vorschein kommen, nachdem ich die Ursache entfernt habe? Das mit dem Röntgen funktioniert 🙂
[COLOR=”Blue”]Darf ich Sie aber noch fragen, ob man diese wurzelbehandelten Zähne sozusagen nachbehandeln kann? Also das alte Füllmaterial entfernen und die Wurzelkanäle mit Ihren Methoden sorgfältig reinigen?[/COLOR]
Ja, man spricht von einer sogenannten „Revision“ …