Hallo, folgende unlösbare Probleme in meinem Mund. Nach jeder OP wird es schlimmer.
Januar 2011: Zahn 16 musste gezogen werden (ohne Probleme, keine MAV) Zahnarzt füllte Hohlraum mit Bio-Oss Collagen (unnötig) und verschloss Wunde.
Mai 2011: Zahn 15 und 17 wurden beschliffen, Zahnfleisch wurde angeschnitten, Brücke (Vollkeramik) wurde angefertigt und später eingesetzt.
Nach ein paar Tagen Schmerzen hinter 17. Heftiger Druckschmerz. Zwischen Regio 16 und Zahn 17 bildet sich Abszess mit hartem gelben Punkt. Der Zahnarzt schließt Pulpitis aus und vermutet Entzündung des Bio-Oss Collagen (Regio 16).
Nun beginnt die eigentliche Horrorgeschichte:
Der Zahnarzt möchte das Bio-Oss entfernen und bohrt Loch seitlich in den Kieferknochen zwischen 16 und 17 (wie bei einer WSR) und eröffnet die Kieferhöhle seitlich. Kratzt dann das Bio-Oss aus Regio 16 und durchbricht die KH erneut. Die eigentliche Entzündung zwischen 17/18 wird nicht behandelt.
Ich hatte also 2 Mund-Antrum- Verbundungen. Der Zahnarzt deckt die seitliche MAV nur durch eine Naht. Die Deckung ist natürlich undicht. Das Nasensekret fließt tagelang in den Mundraum.
Nach einer Woche OP beim Kieferchirurgen. Das seitliche Loch wird mit resorbierbaren Membran+plastischem Verschluss gedeckt. Die untere MAV wird vergrößert, damit eine Kieferhöhlenrevision erfolgen kann. Dann plastische Deckung.
Ab jetzt alles noch undichter. Sekretfluß wird immer schlimmer. Schwellungen im Bereich 16-18 verbleiben 4 Wochen ohne Abschwellung. Kieferhöhle schwillst ebenfalls stark an und entzündet sich. Seitliche MAV wird eröffnet und 14 Tage mit NACL täglich gespült + Antibiose. Infektion kann bekämpft werden, KH trotzdem komplett zugeschwollen (Polypen).
Juli 2011: Kieferhöhle wird durch großes Fenster geöffnet Regio 14-16 und erneut operiert, Nasenfenster wird angelegt. Beide MAVS werden per Periostschlitzung gedeckt und vernäht. 6 Tage nach OP wieder Sekretfluß in den Mundraum (ohne Unterbrechung). Durch die vielen OPs Gewebe so stark gespannt, das ich den Mundwinkel nicht normal bewegen kann.
Mein eigentliches Problem (die Entzündung) wurde bis heute nicht gefunden bzw behoben (eventuell Aktinomykose?).
Ich weiß nun nicht mehr weiter. Ist es möglich die sehr großen MAVS mit anderen Techniken zu verschließen, ich möchte keine weitere erfolglose OP, zumal ja nun kein Gewebe mehr zum Ziehen vorhanden ist?
Sehr liebe(r) neoxfactory!
3 Operation, 3 Katatstrophen und kein Ende. Hallo, folgende unlösbare Probleme in meinem Mund. Nach jeder OP wird es schlimmer.
Diese Einstellung bringt Sie nicht weiter, Ihre negativen Gedanken werden sich nur immer mehr in Ihrem UnBewußtsein “verfestigen” und so auch Ihr gegenüber – die Ärzte – beeinflussen. Dass soll jetzt nicht blöd klingen, denn leider sehe und spüre ich Sie via Web nicht und vielleicht meinen Sie es ganz anders, als es geschrieben rüber kommt, ich will Ihnen nur helfen und dazu gehört auch die Änderung der Einstellung.
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[*]Januar 2011: Zahn 16 musste gezogen werden (ohne Probleme, keine MAV) Zahnarzt füllte Hohlraum mit Bio-Oss Collagen (unnötig) und verschloss Wunde.
[*]Mai 2011: Zahn 15 und 17 wurden beschliffen, Zahnfleisch wurde angeschnitten, Brücke (Vollkeramik) wurde angefertigt und später eingesetzt.
[*]Nach ein paar Tagen Schmerzen hinter 17. Heftiger Druckschmerz. Zwischen Regio 16 und Zahn 17 bildet sich Abszess mit hartem gelben Punkt. Der Zahnarzt schließt Pulpitis aus und vermutet Entzündung des Bio-Oss Collagen (Regio 16).
[*]Der Zahnarzt möchte das Bio-Oss entfernen und bohrt Loch seitlich in den Kieferknochen zwischen 16 und 17 (wie bei einer WSR) und eröffnet die Kieferhöhle seitlich. Kratzt dann das Bio-Oss aus Regio 16 und durchbricht die KH erneut. Die eigentliche Entzündung zwischen 17/18 wird nicht behandelt.
[*]Ich hatte also 2 Mund-Antrum- Verbundungen. Der Zahnarzt deckt die seitliche MAV nur durch eine Naht. Die Deckung ist natürlich undicht. Das Nasensekret fließt tagelang in den Mundraum.
[*]Nach einer Woche OP beim Kieferchirurgen. Das seitliche Loch wird mit resorbierbaren Membran+plastischem Verschluss gedeckt. Die untere MAV wird vergrößert, damit eine Kieferhöhlenrevision erfolgen kann. Dann plastische Deckung.
[*]Ab jetzt alles noch undichter. Sekretfluß wird immer schlimmer. Schwellungen im Bereich 16-18 verbleiben 4 Wochen ohne Abschwellung. Kieferhöhle schwillst ebenfalls stark an und entzündet sich. Seitliche MAV wird eröffnet und 14 Tage mit NACL täglich gespült + Antibiose. Infektion kann bekämpft werden, KH trotzdem komplett zugeschwollen (Polypen).
[*]Juli 2011: Kieferhöhle wird durch großes Fenster geöffnet Regio 14-16 und erneut operiert, Nasenfenster wird angelegt. Beide MAVS werden per Periostschlitzung gedeckt und vernäht. 6 Tage nach OP wieder Sekretfluß in den Mundraum (ohne Unterbrechung). Durch die vielen OPs Gewebe so stark gespannt, das ich den Mundwinkel nicht normal bewegen kann.
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Sie schreiben beide MAVS – Sie haben also nun durch die vielen Eingriffe mittlerweile mehrere Verbindungen von der Mundhöhle zur Kieferhöhle. Ich fasse nur kurz zusammen, damit ich es auch richtig verstehe …
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[*]Extraktion 16 + BioOs = Infektion
[*]Ausbreitung der Infektion auf die Kieferhöhle + mehrmalige OP Versuche / Deckungen
[*]Durch die Infektion kommt es zur Knochenresorption = mehrere MAV, die aufgrund des Narbengewebes (durch die Entzündungen einerseits und die OP andererseits) immer schwerer zu decken sind
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Mein eigentliches Problem (die Entzündung) wurde bis heute nicht gefunden bzw behoben (eventuell Aktinomykose?).
Möglich, aber das kann man normalerweise mittels einer Laboruntersuchung leicht herausfinden – Abstrich und Kultur machen lassen … zudem findet man ein entsprechendes klinisches Korrelat …
Ich weiß nun nicht mehr weiter. Ist es möglich die sehr großen MAVS mit anderen Techniken zu verschließen, ich möchte keine weitere erfolglose OP, zumal ja nun kein Gewebe mehr zum Ziehen vorhanden ist?
Ja … der Rehrmann Lappen wird leider meisten gemacht, ist aber meiner Meinung nach durch die Verkleinerung des Mundvorhofes eben nicht so gut – ich finde einen Gaumen Lappen, oder Bichat Lappen besser. Ich würde am besten in ein Spital gehen wo entweder eine MKG oder eine HNO ist.
Dort würde ich einen Abstrich, gleich mit einem Antibiogramm machen lassen. Dann würde ich die KH konservativ beginnen zu therapieren – also:
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[*]Spüllungen über den Mund mit z.B. Betaisodona und sterilem Besteck
[*]Anfertigung einer Prothesenplatte, die das Eindringen von Speiseresten in die KH verhindert – wenn sinnvoll/möglich?
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Sie Zuhause
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[*]inhalieren
[*]viel H2O
[*]abschwellende Nasentropfen
[*]gute Mundhygiene
[*]Medikamente laut Antibiogramm
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Sobald die Symptome der Entzündung weniger werden, die Kieferhöhle mittels Gaumenlappen und Bichat (doppelt – gemoppelt) verschliessen lassen und die Therapie zu Hause noch für weitere 2 Wochen fortsetzen.
Alles Gute!
Sehr geehrter Herr Belsky,
Sie vollkommen recht. Ich habe mir meinen geschriebenen Text nun noch einmal durchgelesen und stelle selbst fest wie falsch meine Einstellung ist. Ich möchte eigentlich nur gesund sein und wieder ein glücklichen Leben führen.
Vielleicht werden Sie meine Verzweiflung etwas verstehen, wenn Sie nachfolgenden Bericht lesen.
Die Entzündung wurde inzwischen lokalisiert und befindet sich in Regio 17/18, die Kieferchirurgen wollten aber verständlicherweise die MAVS schnellstens schliessen.
Das Problem an meiner Geschichte ist, dass der Zahnarzt fälschlicherweise das Bio-Oss selbst ( in Regio 16) für die Entzündung hielt. Weder Regio 16 noch Kieferhöhle waren entzündet. Das Bio-Oss wurde 6 Monate zuvor von einem anderen Zahnarzt dort deponiert. Das Gebiet hat keine Probleme gemacht.
Als der Zahnarzt von mir erfuhr, dass dort Bio-Oss ist, erklärte er mir das dieses “Teufelszeug” sich immer entzündet und er als “Naturheilzahnarzt” den “Kram” komplett ablehnt.
Ich erklärte ihm mehrfach, dass ich Schmerzen im Gebiet 17/18 habe und auch erst nachdem er eine Woche zuvor Zahn 17 beschliffen und Zahnfleisch verletzt hat.
Ich fragte ihn, ob es sich nicht eher um eine Pulpitis oder Zahnfleischentzündung handeln würde. Wieso sollte sich nun plötzlich Bio-Oss in Regio 16 entzünden? Für mich ist es logischer, dass der behandelte Zahn (thermische Reizung durchs Schleifen) oder die Verletzung des Zahnfleisches eher Ursache für die Schmerzen ist. Zumal der Schmerz gut in 17/18 lokalisierbar war und punktueller Schmerz beim Drücken mit dem Finger dort zusätzlich auslösbar war.
Er ließ aber nicht locker und meckerte nur noch über Bio-Oss und Amalgam. Obwohl ich keine Amalgamfüllungen hatte, belehrte er mich über Gefährlichkeit von solchen Materialien.
Spätestens jetzt hätte ich die Praxis verlassen sollen. Gegen meine Überzeugung habe ich Ihn trotzdem im Gebiet 16 behandeln lassen. Es wurde weder ein OPG noch ein Röntgenbild angefertigt.
Er wollte das Bio-Oss entfernen und hat die Kieferhöhle versehentlich seitlich eröffnet. Laut seiner Aussage war ihm nicht bewusst, das die Höhle so tief liegt (klar, ohne Röntgenaufnahme).
Er wollte eigentlich nur in die Alveole bohren. Als das Vorgehen nicht gelang, hat er von unten (durch das Zahnfleisch) die Alveole geöffnet und versucht das Bio-Oss so zu entfernen. Hat hierbei leider nach oben die zweite MAV erzeugt und im Anschluss keine vernünftige Deckung vorgenommen. Erst jetzt hat sich die Kieferhöhle entzündet.
Die nachfolgenden Kieferchirurgen waren über das Vorgehen entsetzt und es wurde auch Kontakt mit dem Zahnarzt aufgenommen. Er bot 2000 Euro als Wiedergutmachung an, weigert sich aber den Kieferchirugen und mir einen OP-Bericht zu senden. Er wolle erst mit seinem Anwalt sprechen. Seine Praxis ist nun seit einem Monat geschlossen. Laut Sprechstundenhilfe der Gemeinschaftspraxis ist der Arzt für eine längere Zeit nach Südamerika gereist. (Ärzte helfen Kindern in der 3. Welt)
Herr Belsky, das mag alles an einen Krimi erinnern und langsam glaube ich auch das es einer ist.
Nachdem es in der ersten Kieferchirurgischen Operation leider nicht gelang, die Mavs zu schliessen, ging es mir auch psychisch immer schlechter. Es ist nicht leicht mit ständigen Sekretfluss im Mund durch den Tag zu gehen. Zumal sich nun leider neue Probleme ergaben. Die ursprüngliche kleine Entzündung in Regio 17/18 hat das Operationsgebit 16/17 wohl “mitentzündet” und alles anschwellen lassen. Die Schwellung besteht nun seit 6 Wochen. Es ist auch ein weiterer Abszess mit Fistelgang in Regio 18 entstanden.
Der Kieferchirurg ist sehr besorgt und hat sehr großzügig operiert. Revision der KH, Deckung der beiden MAVS und einen großen Schnitt bis Regio 18.
Er meinte die MAVS wären wegen der ernormen Größe und Lage schwer zu decken. Die Schwellungen kommen ihm sehr mysteriös vor und es kam der Verdacht einer aktinomykose aus, ausgehend von Regio 17/18. Leider konnte kein Eiter gewonnen werden. Er gab zu, in meinem Fall tatsächlich ratlos zu sein.
Die MAVS waren leider weiterhin undicht und ich versuchte irgendwie damit zu leben und dem Ganzen Erholungszeit zu geben.
Nach 2 Wochen brach ich vor Schmerzen fast zusammen und landete in der Notaufnahme einer Kieferchirurgischen Klinik. Nachdem man feststellte, dass die Kieferhöhle nun völlig infiziert und zugeschwollen war, wollte man per Knochenfenster eine komplette Revision durchführen und zusätzlich ein Nasenfenster anlegen.
Die Entzündungen in Regio 17/18 hielt man für eine Folge der damaligen MAV-Bohrungen bzw. Folge von der KH-Entzündung.
Ich erklärte zwar, dass die Entzündung lange vor dem Behandlungsfehler (Mavs) bestand und alle weiteren Komplikation später dazukamen.
Man konnte einfach nicht glauben, wieso der Zahnarzt in Regio 16 Löcher in die Kieferhöhle bohrt, statt das Problem in 17/18 zu beseitigen. Mein erster Kieferchirurg konnte die Sachlage telefonisch allerdings einigermaßen plausibel erklären.
Alle 3 Ärzte im Krankenhaus waren fassungslos und sprachen von Körperverletzung.
Trotz Gewebeschwellung von Regio 16-18 operierte man noch am gleichen Tag und deckte die beiden MAVS erneut.
Leider war das Ergebnis wieder nicht befriedigend. Immer noch Sekretfluß in den Mundraum. Meine Hoffnung und meine positive Lebenseinstellung sind nun völlig am Boden.
Gestern (6 Tage nach der OP) gehe ich aus Verzweiflung mit dem OP-Bericht, Allen DVTs und meinen Beschwerden zu einem weiteren Chirurgen.
Der ist vollkommen entsetzt über die Deckung und meint, dass solche großen MAVS ( 14 * 9 mm und 8*8 mm) nicht mit normaler Periostschlitzung und Gewebe dicht zu bekommen sind.
Er schlägt sogar vor den Zahn 17 entfernen zu lassen, dadurch würde sich aber wieder eine weitere MAV bilden, denn die MAV in Regio 16 liegt ja unmittelbar daneben – die seitliche MAV auch. Zahn 17 ist übrigens laut Röntgen unauffällig und Kältemepfindlich-vital. Ob am Ende eventuell der Zahn 17, der tief in der KH steckt Ursache aller anfänglichen Probleme ist kann niemand genau bestätigen. Eventuell ist nur ein Wurzelkanal betroffen, die anderen 2 gesund (daher erscheint er vital). Ob man eventuell eine Wurzelkanalbehandlung durchführen soll ist fraglich. Es traut sich niemand so recht, zumal die Kanäle auch sehr krumm sind. Man hat Sorge, dass eine Behandlung des Zahnes 17 noch größere Probleme erzeugt. Ich würde den Zahn inzwischen opfern aber die dadurch entstehende Super-MAV (16-17) wäre am Ende vielleicht nicht deckbar.
Noch mal zu den vorhandenen undichten MAVs:
Ich habe nun sehr viel Sorge, dass es sich durch die Undichtigkeiten die Kieferhöhle nun wieder bakteriell infiziert und das Spiel wieder von vorn beginnt.
Die immer noch vorhandenen Schwellungen im Mundraum erschweren mir Essen und Sprechen, der Sekretfluss (Wundflüssigkeit?) ist ekelhaft (bitter-sauer) und permanent vorhanden.
Antibiotika habe ich über den ganzen Zeitraum nehmen müssen (35 Tage) und soll es nicht mehr verwenden.
Ich weiss, das die MAVS dicht sein müssen. Bin aber völlig panisch mich noch einmal mit unbefriedigenden Ergebnis operieren zu lassen.
Ich weiß nun nicht mehr weiter. Habe gelesen, dass man bei großen MAVS eventuell eine offene Deckung mit nichtresorbierbaren Membranen versuchen könnte oder sogar mit Eigenknochen oder anderen Füllmaterialien.
Wie stehen Sie zu solchen vielleicht unkonventionellen Methoden bzw. wird soetwas von Ihnen angewandt. Ich kann auch nach Wien kommen.
Danke für Ihre Antwort, vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung.
Der permanente bitter-saure Sekretfluss ist momentan mein größtes Problem aber da kann man wohl momentan auch nichts machen.
Zu meiner Person:
Ich bin Fotograf und Dokumentarfilmer (41 Jahre) und bin 3 Monate im Jahr in der Welt unterwegs. Eigentlich kann mich vieles nicht erschüttern. Ich habe auch schon mit schweren Infektionen in Nicaragua ums Überleben gekämpft. Ich habe viel Elend aber auch viel Freude bei Menschen gesehen. Ich bin wirklich kein Mensch, der leicht aufgibt oder bei Kleinigkeiten weint. Doch diese Kiefergeschichte belastet leider sehr, weil sie bisher nicht gelöst werden konnte. Das mir diese Angelegenheit auch einen großen beruflichen Auftrag verdorben hat, ist finanziell zwar sehr bedauerlich aber das wäre noch hinnehmbar.
Sehr lieber neoxfactory!
Sie vollkommen recht. Ich habe mir meinen geschriebenen Text nun noch einmal durchgelesen und stelle selbst fest wie falsch meine Einstellung ist. Ich möchte eigentlich nur gesund sein und wieder ein glücklichen Leben führen.
Vielleicht werden Sie meine Verzweiflung etwas verstehen, wenn Sie nachfolgenden Bericht lesen.
Ich muss mich entschuldigen, es ging mir bei meinem Kommentar nicht um “Recht”, das kam falsch rüber … ich versuche Ihnen nur einen Weg zu zeigen, mit dem Sie meiner Meinung nach am schnellsten Ihr Leid beenden … dazu gehört auch die Einstellung – mehr nicht …
Das Problem an meiner Geschichte ist, dass der Zahnarzt fälschlicherweise das Bio-Oss selbst ( in Regio 16) für die Entzündung hielt. Weder Regio 16 noch Kieferhöhle waren entzündet. Das Bio-Oss wurde 6 Monate zuvor von einem anderen Zahnarzt dort deponiert. Das Gebiet hat keine Probleme gemacht.
Als der Zahnarzt von mir erfuhr, dass dort Bio-Oss ist, erklärte er mir das dieses “Teufelszeug” sich immer entzündet und er als “Naturheilzahnarzt” den “Kram” komplett ablehnt.
Das entzündet sich bei
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[*]falscher Anwendung
[*]falscher Indikation
[*]nicht einhalten der Verhaltensregeln
[*]Kombinationen aus all dem
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Der Kollege hat wie scheint keine Ahnung, sonst würde er nicht solch eine Meldung von sich geben – der Arztberuf an sich hat nichts mit Naturheilung zu tun – entweder Sie überlassen es der Natur, oder eben einem Arzt – das ist ein Wiederspruch, der aber verwendet wird, um “ökologischer” rüber zukommen.
Ich halte davon nichts, wenn man sauber arbeitet, dann hat man auch gute Ergebnisse und umgekehrt, dass immer was passieren kann ist klar; wir hatten von 56 Sinulifts letztes Jahr mit BioOs bei 2 Probleme im Sinne einer Infektion, ob ich nicht auch daran Schuld habe kann ich nicht ausschließen. Würde es anders sein, würde das kein Unternehmer machen, denn dann würde ich ja Konkurs gehen …
Ich erklärte ihm mehrfach, dass ich Schmerzen im Gebiet 17/18 habe und auch erst nachdem er eine Woche zuvor Zahn 17 beschliffen und Zahnfleisch verletzt hat.
Ich fragte ihn, ob es sich nicht eher um eine Pulpitis oder Zahnfleischentzündung handeln würde.
Klingt fast so …
Er ließ aber nicht locker und meckerte nur noch über Bio-Oss und Amalgam. Obwohl ich keine Amalgamfüllungen hatte, belehrte er mich über Gefährlichkeit von solchen Materialien.
So wie das klingt sieht der Kollege “vor lauter Bäume den Wald nicht mehr” – eine Meinung haben ist gut, eine Ideologie draus machen ist schlecht …
Spätestens jetzt hätte ich die Praxis verlassen sollen. Gegen meine Überzeugung habe ich Ihn trotzdem im Gebiet 16 behandeln lassen. Es wurde weder ein OPG noch ein Röntgenbild angefertigt.
Jetzt wissen Sie es und werden nächstes Mal bei sich und Ihren Lieben anders agieren …
Er wollte das Bio-Oss entfernen und hat die Kieferhöhle versehentlich seitlich eröffnet. Laut seiner Aussage war ihm nicht bewusst, das die Höhle so tief liegt (klar, ohne Röntgenaufnahme).
Ich glaube das liegt eher an mangelnder Erfahrung, denn der Zugang ist nicht so tief … aber wie gesagt was solls, jetzt macht es keinen Sinn in den Fehlern des Kollegen herum zu wühlen, denn dadurch wird es nicht besser. Nächstes Mal sind Sie gewappnet und werden bei Anzeichen ideologischen Verhaltens sich verabschieden …
Er wollte eigentlich nur in die Alveole bohren. Als das Vorgehen nicht gelang, hat er von unten (durch das Zahnfleisch) die Alveole geöffnet und versucht das Bio-Oss so zu entfernen. Hat hierbei leider nach oben die zweite MAV erzeugt und im Anschluss keine vernünftige Deckung vorgenommen. Erst jetzt hat sich die Kieferhöhle entzündet.
Die nachfolgenden Kieferchirurgen waren über das Vorgehen entsetzt und es wurde auch Kontakt mit dem Zahnarzt aufgenommen. Er bot 2000 Euro als Wiedergutmachung an, weigert sich aber den Kieferchirugen und mir einen OP-Bericht zu senden. Er wolle erst mit seinem Anwalt sprechen. Seine Praxis ist nun seit einem Monat geschlossen. Laut Sprechstundenhilfe der Gemeinschaftspraxis ist der Arzt für eine längere Zeit nach Südamerika gereist. (Ärzte helfen Kindern in der 3. Welt)
Wie gesagt ärgern Sie sich nicht … alles kommt zurück …
Herr Belsky, das mag alles an einen Krimi erinnern und langsam glaube ich auch das es einer ist. Nachdem es in der ersten Kieferchirurgischen Operation leider nicht gelang, die Mavs zu schliessen, ging es mir auch psychisch immer schlechter. Es ist nicht leicht mit ständigen Sekretfluss im Mund durch den Tag zu gehen. Zumal sich nun leider neue Probleme ergaben. Die ursprüngliche kleine Entzündung in Regio 17/18 hat das Operationsgebit 16/17 wohl “mitentzündet” und alles anschwellen lassen. Die Schwellung besteht nun seit 6 Wochen. Es ist auch ein weiterer Abszess mit Fistelgang in Regio 18 entstanden.
Das ist kein Krimi sondern Alltag in der Medizin, aber es wird besser, bis vor einigen Jahrhunderten lies man Menschen ausbluten und glaubte so zu helfen …
Der Kieferchirurg ist sehr besorgt und hat sehr großzügig operiert. Revision der KH, Deckung der beiden MAVS und einen großen Schnitt bis Regio 18.
Er meinte die MAVS wären wegen der ernormen Größe und Lage schwer zu decken. Die Schwellungen kommen ihm sehr mysteriös vor und es kam der Verdacht einer aktinomykose aus, ausgehend von Regio 17/18. Leider konnte kein Eiter gewonnen werden. Er gab zu, in meinem Fall tatsächlich ratlos zu sein.
Wieso konnte kein Abstrich genommen werden? Das geht immer …
Die MAVS waren leider weiterhin undicht und ich versuchte irgendwie damit zu leben und dem Ganzen Erholungszeit zu geben.
Das gehört behandelt, wie ich Ihnen das im vorigen Beitrag schrieb, wenn der Kollege nicht weiter weiß, dann gehen Sie in ein Schwerpunkt Krankenhaus in Ihrer Nähe, denn Sie werden zu regelmäßigen Spülungen einbestellt werden, am besten wäre einmal täglich am Anfang … lassen Sie sich nicht abwimmeln! Ideal wäre in die MAV z.B. einen “Schlauch” einzunähen – die MAV also soweit wie möglich zu verkleinern und so über die Kanüle spülen (wenn das nötig ist) – via Web ist die Einschätzung schwer …
Man konnte einfach nicht glauben, wieso der Zahnarzt in Regio 16 Löcher in die Kieferhöhle bohrt, statt das Problem in 17/18 zu beseitigen. Mein erster Kieferchirurg konnte die Sachlage telefonisch allerdings einigermaßen plausibel erklären.
Aha … es geht also weiter … ich lese und beantworte immer gleich – so muss ich mir nix merken 😎
Alle 3 Ärzte im Krankenhaus waren fassungslos und sprachen von Körperverletzung.
Trotz Gewebeschwellung von Regio 16-18 operierte man noch am gleichen Tag und deckte die beiden MAVS erneut. Leider war das Ergebnis wieder nicht befriedigend. Immer noch Sekretfluß in den Mundraum. Meine Hoffnung und meine positive Lebenseinstellung sind nun völlig am Boden.
Solange Eiter / Sekret aus der KH kommt ist jede Deckung sinnlos, denn durch die Flüssigkeit – das Sekret kommt es sofort zu einer Eiweißfällung + Destruktion von Gewebe, somit kann die Wunde nicht zusammenwachsen, denn die Wundränder werden umgewandelt zu einer “Fistel” … Laienhaft erklärt. Man muss zuerst die Sekretion, also die akute Entzündung stoppen, wenn diese dann minimiert / abgeklungen ist, dann erst decken, alles andere ist fruchtlos.
Er schlägt sogar vor den Zahn 17 entfernen zu lassen, dadurch würde sich aber wieder eine weitere MAV bilden, denn die MAV in Regio 16 liegt ja unmittelbar daneben – die seitliche MAV auch. Zahn 17 ist übrigens laut Röntgen unauffällig und Kältemepfindlich-vital. Ob am Ende eventuell der Zahn 17, der tief in der KH steckt Ursache aller anfänglichen Probleme ist kann niemand genau bestätigen. Eventuell ist nur ein Wurzelkanal betroffen, die anderen 2 gesund (daher erscheint er vital). Ob man eventuell eine Wurzelkanalbehandlung durchführen soll ist fraglich. Es traut sich niemand so recht, zumal die Kanäle auch sehr krumm sind. Man hat Sorge, dass eine Behandlung des Zahnes 17 noch größere Probleme erzeugt. Ich würde den Zahn inzwischen opfern aber die dadurch entstehende Super-MAV (16-17) wäre am Ende vielleicht nicht deckbar.
Wenn 17 normal auf den Kältetest reagiert dann belassen, wenn nicht, dann parallel zur Spülung der KH bei einem Endodontologen eine gute WB machen lassen, keine neuen Wunde auftun in einem infizierten Areal.
Antibiotika habe ich über den ganzen Zeitraum nehmen müssen (35 Tage) und soll es nicht mehr verwenden.
Wurde ein Antibiogram gemacht?
Ich weiss, das die MAVS dicht sein müssen. Bin aber völlig panisch mich noch einmal mit unbefriedigenden Ergebnis operieren zu lassen.
Panik bringt nichts, Sie machen es gut, Sie informieren sich …
Ich weiß nun nicht mehr weiter. Habe gelesen, dass man bei großen MAVS eventuell eine offene Deckung mit nichtresorbierbaren Membranen versuchen könnte oder sogar mit Eigenknochen oder anderen Füllmaterialien.
Wie gesagt die Deckung ist kein Problem, es muss nur die Entzündung zuerst weg … Sie können gerne kommen, stellen Sie sich aber auf ein längeres Spülprozedere ein … ich denke das wird doch möglich sein, dass auch in Deutschland machen zu lassen – gehen Sie mal auf eine gute große HNO, die haben vermutlich mehr Erfahrung und lassen Sie sich dort beraten, oder kommen Sie einfach. Alles Gute!
Danke für die sehr ausführlichen Antworten.
Gespült wurden die offenen MAVS vor der letzten Operation ca 14 Tage/täglich.
Trotz der Spülungen ist die Schleimhaut in der KH extrem geschwollen und hat sackartige Gebilde gebildet. Vereitert war aber nichts.
Es scheint fast so zu sein: Sobald jemand die KH operiert, schwillt das Ganze noch mehr an und schwillt leider nicht mehr ab. Sobald man dann die MAVS deckt, entleert sich die Flüssigkeit durch die Deckung (Sekret? Wundflüssigkeit?).
Zum Test hat man mir vor 6 Tagen Jod durch das Nasenfenster (als Farbstoff) in die KH gespritzt, um zu sehen ob die Farbe in den Mundraum fliesst. Das Jod fliesst seit Tagen in den Rachen und vorn aus der Nase – aber NICHT durch die Deckung in den Mund. In den Mund fliesst nur diese meistens klare, manchmal weiss-schäumige bittere Flüssigkeit.
Wieso das Jod durch die undichten MAVS nicht durchkommt gibt Rätsel auf. Meine Theorie: Durch die Schwellungen in der KH ist eine Barriere entstanden. Nach unten gibt die Schleimhaut Flüssigkeit ab, die in den Mundraum tropft. Oben auf der Schleimhaut ist das rote Jod, was nicht durchkommt und wieder über die Nase abfliesst. Keine Ahnung, ob das so möglich ist?
Ich bin schon so ein Spezialfall.
Nun ja, seit gestern ist mein Mundraum mit gelb-eitrigen Pickeln bevölkert (nur auf der rechten Seite). Mein Aktinomykoseverdacht scheint sich leider zu bestätigen.
Dieses ist ja dann auch der Ursprung, der Wochen vor den MAVS und der malträtierten Kieferhöhle vorhanden war.
Montag gehts gleich zum Abstrich und ins Labor.
Die eine MAV lasse ich dann ein wenig öffnen und einen kleinen Schlauch anbringen, damit der Kram besser abfliessen kann. Sollte ich wegen der eventuellen Aktinomykose eine Langzeitantibiose erhalten, wäre die offene KH ja auch irgendwie vor Infekten geschützt.
Wenn ich diese ganze Tortur irgendwie halbwegs überlebe und alles hoffentlich ausheilt, würde ich gern zum endgültigen Verschluss der MAVS zu Ihnen nach Wien kommen und das Ganze endlich mal vernünftig decken lassen.
Grüße aus Berlin
Popovic
Sehr lieber Popovic!
Gespült wurden die offenen MAVS vor der letzten Operation ca 14 Tage/täglich.
Trotz der Spülungen ist die Schleimhaut in der KH extrem geschwollen und hat sackartige Gebilde gebildet. Vereitert war aber nichts.
Sobald nur noch klares Sekret kommt, sollte man die Spülung von z.B. Betaisodona auf sterile Kochsalzlösung umstellen und weitere 10 Tage spülen. Jeder Stoff, der den Mikroorganismen zusetzt, setzt auch Ihrer Kieferhöhle zu! Deswegen ist es sinnvoll, vor dem Verschluss mit einer sterilen neutralen Lösung zu spülen, denn dadurch beruhigt sich die KH schneller und der eigene Reinigungsmechanismus durch das “Ostium naturale” wird schneller angekurbelt. Die Jodspüllungen sind, wenn es sich um eine Aktinomykose handelt, meines Wissens günstig, dann weiter Antibiotika, soweit ich weiß Penicillin, wobei ich da vorher noch die Datenbanken checken würde ob sich was getan hat …
Es scheint fast so zu sein: Sobald jemand die KH operiert, schwillt das Ganze noch mehr an und schwillt leider nicht mehr ab. Sobald man dann die MAVS deckt, entleert sich die Flüssigkeit durch die Deckung (Sekret? Wundflüssigkeit?).
Um den Selbstreinigungsmechanismus zu verstehen sehen Sie sich das Video Kieferhöhlenentzündung[/URL][/B] an.
Zum Test hat man mir vor 6 Tagen Jod durch das Nasenfenster (als Farbstoff) in die KH gespritzt, um zu sehen ob die Farbe in den Mundraum fliesst. Das Jod fliesst seit Tagen in den Rachen und vorn aus der Nase – aber NICHT durch die Deckung in den Mund. In den Mund fliesst nur diese meistens klare, manchmal weiss-schäumige bittere Flüssigkeit. Wieso das Jod durch die undichten MAVS nicht durchkommt gibt Rätsel auf. Meine Theorie: Durch die Schwellungen in der KH ist eine Barriere entstanden. Nach unten gibt die Schleimhaut Flüssigkeit ab, die in den Mundraum tropft. Oben auf der Schleimhaut ist das rote Jod, was nicht durchkommt und wieder über die Nase abfliesst. Keine Ahnung, ob das so möglich ist?
Sehr gut kombiniert, genau so ist es – häufig ist die SH der KH su zugeschwollen, dass eben keine MAV mehr im klassischen Sinne besteht, Spüllösung von oben her aufgrund der verschwollenen Schleimhaut nicht mehr durchdringt und somit einen negativen Test ergibt … eine Verbindung von unten (der Mundhöhle) ist aber noch immer da, sonst würden Sie nicht das Sekret wahrnehmen und dadurch können Bakterien immer wieder in die KH aus der Mundhöhle …
Ich bin schon so ein Spezialfall.
Nein
Die eine MAV lasse ich dann ein wenig öffnen und einen kleinen Schlauch anbringen, damit der Kram besser abfliessen kann. Sollte ich wegen der eventuellen Aktinomykose eine Langzeitantibiose erhalten, wäre die offene KH ja auch irgendwie vor Infekten geschützt.
Wenn ich diese ganze Tortur irgendwie halbwegs überlebe und alles hoffentlich ausheilt, würde ich gern zum endgültigen Verschluss der MAVS zu Ihnen nach Wien kommen und das Ganze endlich mal vernünftig decken lassen.
Sie wissen bereits viel, sollten aber nicht den Fehler machen selber herum doktern … Sie können gerne kommen, aber das Problem ist nicht, dass nur wir in Wien das könnten, das Problem ist ein ganz ein anderes und das können Sie auch in Berlin angehen und lösen.
Sie sind ein klassisch “undankbarer Patient” für den Pseudoarzt. Was meine ich damit schon wieder – undankbar und Pseudoarzt?
Ein Pseudoarzt macht seine Arbeit nicht um der Arbeit willen, sondern um ein Ziel zu erreichen – in der Regel Geld und sozialen Status. Sie sind undankbar, denn man kann mit Ihnen beides nicht erreichen! Man kann mit Ihrer Erkrankung keine neuen Erkenntnisse gewinnen, den das aufgelistete Prozedere der KH Therapie ist nichts neues, oder auf meinen Mist gewachsen; und man kann mit Ihnen zudem kein Geld verdienen – also undankbar. Sie müssen sich einen Arzt suchen, der seine Arbeit mit Leidenschaft macht, dem es nichts ausmacht ob Sie 3 oder 30 Mal zum spülen fürs gleiche Geld kommen. Solche gibt es auch in Berlin, ich sagte Ihnen ja, gehen Sie auf mehrere HNO´s und hören Sie auf Ihr Gefühl.
Wie soll mir mein Gefühl bei der Arztsuche helfen? Ich war gestern mit 2 Freundinnen und einem Bekannten tanzen. Der Bekannte ist Arzt und erzählte uns sofort was für Studien er nicht schon machte mit Hormonen und warf nur so mit Fachausdrücken um sich. Er wußte nicht, dass ich ebenfalls Arzt bin, er wußte aber, dass sich die Mädels viel mit Buddhismus beschäftigten und so kam auch das Thema bald ins Gespräch und er stellte sich als sehr wahrhaftig und weise dar.
Nach dem Abend fragten mich die Mädls was ich von dem Mann halte – und mein Ego schrie in mir: erkläre Ihnen, dass die Fachausdrücke falsch verwendet wurden, dass diese und diese Studie nicht stimmt usw. – ich vernahm die Stimme meines Egos und mußte über mich selber lächeln, denn ich ertappte mich, dass ich im Grunde nichts anderes machen würde, als der Kollege, nämlich mein Fachwissen mit einem Heimvorteil auszuspielen um gut vor den Mädels dazustehen.
Ich schwieg also und überlegte kurz – worum ging es eigentlich bei dem Gespräch, es ging darum, dass das eine Mädel Single war und sich einen Partner wünschte und mich nun nach meiner Meinung über den potentiellen Liebhaber fragen wollte.
Also antwortete ich Ihr nicht auf ihre Fragen, sondern fragte Sie zurück – was hast du gefühlt in seiner Umgebung, wie ging es dir dabei? Sie schmunzelte und sagte nach einer Weile des innenhaltens: Naja, es fühlte sich unecht an, aufgesetzt, ich hatte das Gefühl er verfolgt das Ziel mich zu beeindrucken, damit er mich ins Bett bekommt, keine Natürlichkeit, keine Empathie, keine Wahrhaftigkeit, keine Leichtigkeit – eher ein Rollenspiel.
Damit schlossen wir das Gespräch, denn es war ja egal, was ich mir dachte oder nicht dachte, das Gefühl der Freundin war entscheidend und das täuscht nicht. Wir haben nur verlernt auf diese Gefühle zu hören und hören uns lieber Ratschläge und Meinungen der uns umgebenden Egos an, oder verfolgen unsere Emotionen – Innehalten, fühlen, einfach nur sein, das haben wir verlernt, oder aber wir tun es nicht aus Faulheit, denn manchmal scheint der Weg, den uns unser Gefühl vorgibt als der schwerere – im Nachhinein betrachtet ist aber jeder Weg, der gegen das Gefühl geht, immer der Falsche! Mit Gefühlen meine ich hier aber wie gesagt nicht Emotionen, denn das sind auch nur Produkte unseres Egos! Ich meine die Gefühle, die bei Ihnen entstehen, wenn Sie neben Ihren Emotionen stehen und “beobachten”, wenn Sie wahrhaftig im Jetzt sind.
Sie müssen sich also einen Behandler suchen, der mit Herz und Verstand bei der Sache ist, bei dem Sie ein gutes Gefühl haben, lassen Sie sich durch Titel, durch Fachausdrücke nicht beeinflussen, haben Sie kein blindes Vertrauen, spielen Sie nicht den leidenden Patient oder sonst eine Rolle – gehen Sie auf Augenhöhe in die Therapie, mit gutem Wissen und guten Absichten – so wird es was auch in Berlin oder sonst wo auf dieser Kugel!