Lieber Herr Dr. Belsky,
erst einmal wünsche ich Ihnen und allen anderen Mitlesern einen schönen Abend.
Meine Vorgeschichte:
Nach längerer Zeit mit Schmerzen und immer wieder kehrender Nebenhöhlenproblemen (einseitig) wurde mir ein Backenzahn gezogen. Es gab zuvor ca. 1 Monat Wurzelbehandlungsversuche, beim Experten. Die Schmerzen wurden immer schlimmer.
Ich habe folgende Fragen:
1) Auf dem Röntgenbild war vor der Entfernung des Zahnes immer alles “OK”. Röntgenbilder wiesen nichts auf. Als der Zahn gezogen wurde sagte der Zahnarzt “au weia” – da sitzt eine starke Entzündung.
Ist das möglich dass man wochenlang eine Entzündung hat und man es nicht sieht?
2) Die Alveole wuchs gut zu. Trotzdem liessen die Schmerzen nicht nach. Ich ging zu einem anderen Zahnarzt – der öffnete alles wieder und meinte, das sei darunter sehr entzündet gewesen.
Wie nennt man dies? Eine Alveole Sicca ist es ja dann nicht, aber ich finde nur diese Erkrankung wenn ich meine Symptome google.
3) Nachdem der Zahn gezogen war, hörte meine Nase fast sofort auf zu laufen. Als die Ärztin nun nach dem Ausschaben etwas in das Zahnfach stopfte, war meine Nase sofort wieder zu. Zeitgleich verspüre ich immensen Druck in der Nebenhöhle. Allerdings scheint die Höhle nicht eröffnet zu sein. Wie kann es kommen, dass hier doch eine so eindeutige Verbindung existiert? Und kann dies der Grund sein warum die Infektion seit Wochen immer wieder ausbricht?
Danke
Kerstin Beyer
sehr liebe kerstin!
1) Auf dem Röntgenbild war vor der Entfernung des Zahnes immer alles “OK”. Röntgenbilder wiesen nichts auf. Als der Zahn gezogen wurde sagte der Zahnarzt “au weia” – da sitzt eine starke Entzündung.
Ist das möglich dass man wochenlang eine Entzündung hat und man es nicht sieht?
nein, ist angstmache
https://www.youtube.com/watch?v=mDdDkPCeSesQUOTE]2) Die Alveole wuchs gut zu. Trotzdem liessen die Schmerzen nicht nach. Ich ging zu einem anderen Zahnarzt – der öffnete alles wieder und meinte, das sei darunter sehr entzündet gewesen. Wie nennt man dies? Eine Alveole Sicca ist es ja dann nicht, aber ich finde nur diese Erkrankung wenn ich meine Symptome google.
wenn etwas unten entzündet ist, dann kommt es immer nach oben, als fistel, als abszess beule, als infiltrat … egal. etwas unten und nicht oben entzündet gibt es nicht …
3) Nachdem der Zahn gezogen war, hörte meine Nase fast sofort auf zu laufen.
das hört sich an wie eine dentogene sinusitis … sprich die entzündung verursachte eine entzündung der kieferhöhle, du merktest dabei eine rinnende nase. die schleimhaut transportierte eiter und sekret zur nase …
Als die Ärztin nun nach dem Ausschaben etwas in das Zahnfach stopfte, war meine Nase sofort wieder zu. Zeitgleich verspüre ich immensen Druck in der Nebenhöhle. Allerdings scheint die Höhle nicht eröffnet zu sein. Wie kann es kommen, dass hier doch eine so eindeutige Verbindung existiert? Und kann dies der Grund sein warum die Infektion seit Wochen immer wieder ausbricht?
wenn wirklich eine entzündung vorlag, dann gehört da nichts hinein gestopft, denn alles was man da rein tut, dient meist als nährboden für bakterien … manchmal kommt es sogar erst dadurch zu einer entzündung, je nachdem, was man da rein stopft …
das ist sehr informativ. Dabei sollten Ärzte in meinen Augen eher Mut machen und beruhigen – der Hang zum Drama ist mir aber insbesondere bei Zahnärzten schön öfter aufgefallen.
Heute, weil ich 3 Tage nach der ersten Behandlung (Auskratzen und Spülen) von nur leicht zurückgegangenen Schmerzen berichtete, wurde meine Zahnärztin regelrecht wütend und schabte erneut in der sehr schmerzhaften Alveole herum. Dann sagte sie, das hätte sie noch nie erlebt dass das noch wehtut.
Nach 3 Tagen finde ich das schon seltsam. Ich denke eher, dass nach so langer Herumbohrerei und Wurzelbehandlung auch ein paar mehr Tage vergehen können bis man schmerzfrei ist oder? Die Zeit würde ich meinem Körper auch gerne geben ohne die Wunde immer erneut aufzukratzen.
Hereingestopft hat sie nun erneut Alveogyl und keinen weiteren Termin vereinbart. Ist das in Ordnung? Ich fühle mich nicht so wohl damit, aus dem Bauch heraus.
Ach ja, und die Verbindung zur Kiefernhöhle ist dicht. Kann man trozudem eine endogene Sinisitis entwickeln?
Danke
Kerstin
sehr liebe kerstin!
Nach 3 Tagen finde ich das schon seltsam. Ich denke eher, dass nach so langer Herumbohrerei und Wurzelbehandlung auch ein paar mehr Tage vergehen können bis man schmerzfrei ist oder? Die Zeit würde ich meinem Körper auch gerne geben ohne die Wunde immer erneut aufzukratzen.
ja kann länger dauern …, wenn sich ein koagel gebildet hat, nicht mehr herum kratzen …
Hereingestopft hat sie nun erneut Alveogyl und keinen weiteren Termin vereinbart. Ist das in Ordnung? Ich fühle mich nicht so wohl damit, aus dem Bauch heraus.
wenn sich ein koagel gebildet hat, dann sollte man nichts schmirren, wenn nicht, dann ist ein dichter lappenverschluss das sinnvollste …
Lieber Herr DDr Belsky,
herzlichen Dank für die Erläuterungen und Ihre Zeit.
Soll ich das Alveogyl herausnehmen lassen? So wie ich es sehe, wächst das von alleine heraus, aber so ganz wohl ist mir damit nicht. Haben Sie Erfahrung damit?
Und kann es sein, dass trotz verschlossener Kiefernhöhle Sinusitisprobleme entstehen? Mein Zahnarzt hat den Nasenblastest und irgendwelche anderen Dinge gemessen und ist davon überzeugt, dass das alles nicht zusammenhängt, weil keine Verbindung besteht.
Aber eine verstopfte und ständig laufende Nase auf der Seite wo der Zahn steckte, die nach Extraktion schlagartig aufhören? Das halte ich nicht für Zufall. Was denken Sie?
Oft habe ich leider das Gefühl dass, wenn meine 5 Minuten um sind, meine Fragen bei Ärzten nicht willkommen sind und man mir irgendwas erzählt um mich ruhigzubekommen.
“Das kann nicht sein”, und “das hängt nicht zusammen” und “laut Röntgenbild ist alles OK” sind die typischen Abblocker, mit denen man dann oft alleine gelassen wird.
Schön, dass es Menschen wie Sie gibt!
Ihre Kerstin
sehr liebe kerstin!
der zahn kann eine entzündung im kiefer verursachen (z.b. wegen tiefer karies, schlechter wb, …) und so kann es zur beteiligung der kieferhöhle kommen. beim zahn ziehen hört die entzündung auf, weil die ursache entfernt wurde und das auch ohne dass die kieferhöhle eröffnet ist.